Bayer, Franz Rudolf

F. R. Bayer als Essex. Quelle: https://www.lookandlearn.com/index.php

Bedeutender Schauspieler und Regisseur des Prager Ständetheaters (1802-1844), Autor von Theaterstücken und Bearbeitungen, gelegentlicher Deklamator und Maler. Er war eine bekannte Prager Persönlichkeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, seine Darstellung von Schillers Wallenstein war legendär.   

B. stammte aus einer gut situierten Familie aus den böhmischen Ländern. Sein Vater, von Beruf Apotheker, ließ sich in Wien nieder, verlor aber durch unbedachte Geschäfte und Philanthropie sein Vermögen, was für die ganze Familie erhebliche Folgen hatte. B. musste seinen Privatunterricht in Sprachen, Musik und Tanz unterbrechen, das Voraussetzung für einen späteren Dienst am Hof war. Nach einigen Monaten wechselte er auf Wunsch des Vaters an das medizinische Collegium, für das er sich jedoch nicht ausreichend interessierte. Dank der sozialen Kontakte seiner Mutter erhielt er eine Stelle als Privatsekretär im Dienste des sächsisch-gotischen Botschafters am kaiserlichen Hof in Wien, wo er sich weiterbilden, seiner Leidenschaft für die Malerei nachgehen und sich mit dem Theater vertraut machen konnte. An B.s neuer Wirkungsstätte wurden Aufführungen mit Laienschauspielern (Gesellschaftstheater) organisiert. Unter den Zuschauern und Darstellern befanden sich auch professionelle Künstler und führende Wiener Theaterexperten (u. a. der Dramatiker I. F. Castelli), und B. wurde als Schauspieler in diese Aktivitäten einbezogen.

Bei einer Aufführung (1801) war der deutsche Schauspieler K. F. Solbrig, der zuvor am Ständetheater in Prag ein Gastspiel gegeben hatte, anwesend, wo ihn Direktor J. C. Liebich bat, einen vielversprechenden Wiener Anfänger für das Prager Ensemble zu finden. Solbrig war von der schauspielerischen Reife B.s überrascht und empfahl ihn an Liebich weiter. Im Oktober 1802 traf B. in Prag ein, und Liebich arbeitete mehrere Wochen lang intensiv mit ihm, da er ihn nicht ohne Vorbereitung engagieren wollte. Die Probeaufführung am 19. November 1802 bestand B. erfolgreich in der Rolle des Eduard Rehberg (A. W. Iffland: Verbrechen aus Ehrfurcht) und der Regisseur D. Guardasoni engagierte ihn für das Rollenfach Geliebte und Helden. 1805 wurde er erstmals zu Gastauftritten an die Wiener Hofbühne eingeladen. Schon damals wurde ihm ein Engagement angeboten, und zum gleichen Zweck wurde er 1811 vom Leipziger Direktor Seconda und 1828 vom Direktor des Wiener Hoftheaters, Schreyvogel, zu Gastspielen eingeladen. B. wollte Prag jedoch nicht verlassen und nahm keines der Angebote an.

Prag war den Unbillen der napoleonischen Kriege entgangen, und viele Künstler aus aufgelösten Privattheatern und Orchestern fanden in diesen Jahren dort vorübergehend Zuflucht. Das Prager Schauspielhaus galt damals als eines der besten Ensembles im deutschsprachigen Raum. Liebich, der 1806 nach dem Tod von D. Guardasoni die Leitung übernahm, trug wesentlich dazu bei. Den Kern des Schauspielensembles bildeten die herausragenden Schauspieler F. Polawsky und L. Löwe sowie die Schauspielerinnen S. Schröder, A. Brede, T. Brunetti und C. Brand. 1813-1816 wirkte in Prag C. M. von Weber als Kapellmeister, der auch das Dramenrepertoire beeinflusste. Diese Ära endete 1816 mit dem Tod Liebichs. Seine Witwe Johanna übernahm die Leitung des Theaters, aber sie hatte wenig Autorität beim Personal, konnte den täglichen Betrieb nicht bewältigen und war nicht in der Lage, die Schulden des vorangegangenen Zeitraums zu begleichen. Es herrschte allgemeine Unzufriedenheit im Ensemble. B. wurde im Januar 1817 zum Direktor ernannt und versuchte, den Niedergang des Theaters aufzuhalten. Im April 1818 veröffentlichte er in der Wiener Theaterzeitung einen kritischen Text mit dem Titel Pragmatische Darstellung der Prager Königlich-ständischen Schaubühne, in dem er die bestehenden Probleme des Theaters beschrieb: ein unterbesetztes und schlecht bezahltes Ensemble, Notdekorationen, versagende Bühnentechnik und andere Schwierigkeiten des täglichen Betriebs, der vom Landesausschuss schlecht finanziert wurde. Vor seinem Gastspiel am Wiener Hoftheater (Theater nebst dem k. k. Burg) im September 1818 zog B. offenbar einen Wechsel des Engagements in Erwägung, kehrte aber schließlich nach Prag zurück und bewarb sich um die Stelle des Co-Direktors an der Seite des bisherigen Direktors. Er hatte keinen Erfolg, blieb aber die nächsten vierzig Jahre als Schauspieler und Regisseur am Prager Theater tätig. In dieser Zeit hatten J. Liebich und F. Polawsky (Spielzeit 1819/20), F. von Holbein (1821-24), das Dreigestirn F. Polawsky, J. N. Stiepanek und J. Kainz (1824-34) und ab 1834 J. A. Stöger den Posten des Direktors inne.

Während dieser Zeit war B. eines der angesehensten und beliebtesten Mitglieder des Ensembles. Wichtig für seine künstlerische Entwicklung war seine vorangegangene Allgemeinbildung, die ihn befähigte, die allgemeineren Prinzipien des Schauspiels zu verstehen. Sein Verhältnis zur Schauspielerei entwickelte er in Zusammenarbeit mit Liebich, der ihm zunächst half, seinen Wiener Akzent abzulegen und ihn mit Karten für Aufführungen versorgte, damit er sich mit der Prager Aufführungspraxis vertraut machen konnte. Wie B. später in seinen Memoiren beschrieb, unterschied sich Liebichs Regie vom Inszenierungsstil des Wiener Hoftheaters dadurch, dass die Handlung kohärenter war, die einzelnen Darbietungen in den Stücken fließender miteinander verbunden waren und es keine Verzögerungen gab, die in Wien oft die Ankunft wichtiger Personen auf der Bühne ankündigten. Die Prager Bühnensprache war natürlicher, weil sie frei von der älteren, stark akzentuierten französischen Deklamation war. Auf diesen Prinzipien baute B. sein Schauspiel auf. Dennoch zeigten sich gelegentlich Spuren seines ursprünglichen Wiener Akzents, z. B. bei seinem Gastspiel in Berlin 1815, wo er von C. M. von Weber empfohlen worden war und wo sein "eingermaßen fremdartiger Dialect" das Publikum störte.

Schon seinen Zeitgenossen war klar, dass B. eine neue Art des Schauspiels nach Prag brachte: Er ließ sich von dem Wiener Hofschauspieler, Schriftsteller und Maler J. Lange inspirieren, der seine Rollen auch unter künstlerischen Gesichtspunkten betrachtete und geeignete Haltungen ausprobierte, die zusammen mit dem Kostüm verschiedene Momente der Rolle illustrieren konnten. Auch B. suchte nach geeigneten Gesten, die er mit Hilfe des Kostüms zur Stilisierung und Akzentuierung seiner Darstellung einsetzen konnte. Seine berühmteste schauspielerische Kreation war Schillers Wallenstein; am Tag der Aufführung zog er morgens einen weiten Mantel an, spazierte damit durch die Prager Altstadt und schlüpfte in die Rolle. Seine eindrucksvolle schauspielerische Leistung bestätigte auch Jahrzehnte später ein Augenzeuge seiner Aufführungen, der Prager E. Hanslick, der in seinen Memoiren schrieb: „Gegen Bayer in Prag erschien mir Anschütz zu sehr Deklamator, wenn auch Deklamator von hoher Vollendung“. Sowohl die Prager als auch die Wiener Kritiker schätzten besonders die professionelle Verantwortung, mit der B. an eine Rolle heranging. Auch hielt er sich zeitlebens an ein bestimmtes Repertoire und trat nicht in Stücken mit Gesang und in derben Komödien auf. Seine ausdrucksstarken schauspielerischen Fähigkeiten kamen hingegen bei der Rezitation von Prologen und anderen festlichen Texten zum Tragen: 1825 verfasste er zusammen mit J. Zimmermann eine feierliche Hommage an das Kaiserpaar anlässlich ihres Besuchs in Prag und trug sie im Ständetheater vor; 1831 rezitierte er vor einem Konzert für die Prager Armen den umfangreichen Prolog von K. E. Ebert.

Zum vierzigjährigen Jubiläum von B.s Wirken in Prag bereiteten die Direktoren des Theaters für ihn eine Gala-Benefizvorstellung (10. Dezember 1842) mit der Rolle des Vater Welling vor (A. Kotzebue: Die silberne Hochzeit). Vor Beginn des Stücks wurden fünf Ouvertüren von Prager Kapellmeistern gespielt, die den Schauspieler während seines Engagements begleitet hatten (J. J. Rösler, W. Müller, C. M. von Weber, J. Triebensee, F. Škroup). Nach der Aufführung überreichte ihm Regisseur J. A. Stöger auf der Bühne einen verzierten Silberbecher, in den die Namen von sieben Figuren eingraviert waren, die in der Arbeit des Schauspielers von besonderer Bedeutung waren: Wallenstein (F. Schiller: Wallenstein),  König Lear (Shakespeare: König Lear), Oberförster Warberger (A. W. Iffland: Die Jäger), Wilhelm Tell (F. Schiller: Wilhelm Tell), Abbé de l'Eppee (J. N. Bouilly: Abbé de l'Eppee, auch Der Taubstumme), ? (W. Shakespeare: Was ihr wollt) und Wachtmeister (G. E. Lessing: Minna von Barnhelm). Unter den zahlreichen Zuhörern befand sich eine Reihe bedeutender Prager Persönlichkeiten, auch aus aristokratischen Kreisen, mit denen B. viele Jahre gesellschaftlich verbunden war. Nach seiner Pensionierung blieb er ein regelmäßiger Gast des Prager Ensembles und trat bis 1844 auf. Seine schauspielerischen Fähigkeiten wurden mit der Zeit durch Schwerhörigkeit und Gedächtnislücken eingeschränkt, die Gegenstand von Anekdoten wurden, die B. selbst gerne erzählte.

Neben der Schauspielerei und der Regie ging er auch anderen Tätigkeiten nach. Unter dem Pseudonym Rudolph vom Berge schrieb und bearbeitete er Theaterstücke. Sein erstes verzeichnetes Werk ist das Melodram Jasons Vermählung (1810), für das die Musik von J. J. Rösler, dem Kapellmeister des Fürsten von Lobkowicz in Raudnitz (Roudnice), geschrieben wurde. Für das Ständetheater bearbeitete B. das Stück Der Sturm von Magdeburg von F. L. Schmidt, das die Eroberung und Plünderung Magdeburgs durch kaiserliche Truppen während des Dreißigjährigen Krieges zum Thema hat; in der Bearbeitung (1813) trat er selbst in der Rolle des Victor auf. Im Jahre 1815 führte er sein Stück Das Haus Barcellona und im Januar 1818 ie Trägodie Der Admiral von Colingny oder Die Bartolomäusnacht auf, in dem er die Titelrolle spielte. Kleinere literarische Werke (Sonette, Übersetzungen, Anekdoten, Charakterskizzen) veröffentlichte B. in der ersten Hälfte der 1820er Jahre in Der Kranz oder Erholungen für Geist und Herz, einer Quartalszeitschrift für eine gebildete Leserschaft. Er malte und porträtierte auch Persönlichkeiten des Prager Gesellschaftslebens, und seine Werke erschienen in Ausstellungen der Gesellschaft der patriotischen Kunstfreunde in Böhmen, von denen jedoch keine erhalten geblieben sind.

Er und seine Frau Veronika, geborene Müller, hatte er vier Kinder, Marie (geboren 1820), Theresia (1822), Franz (1825) und Karl (1830). Die Älteste, Marie, debütierte im Alter von 15 Jahren unter der Regie ihres Vaters an der Prager Bühne in der Rolle der Dorothea (C. Töpfer: Hermann und Dorothea). 1841 trat sie ein Engagement in Dresden an, wo sie später Königlich sächsische Hofschauspielerin wurde. Nach ihrer ersten Ehe mit dem Schriftsteller August Bürck verwendete sie den Familiennamen Bürck-Bayer (1849), nach ihrer zweiten Ehe Falkenstein-Bayer (1862). 1848 zog B. mit seiner Frau zu seiner Tochter nach Dresden, wo er bis zu seinem Tod lebte. Seine Frau überlebte ihn um vier Jahre und starb dort am 9. August 1864.

Rollen

Eduard Rehberg (A. W. Iffland: Verbrechen aus Ehrsucht), Othello (W. Shakespeare: Othello), Fiesco (J. W. Goethe: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua), Carl Moor (F.Schiller: Die Räuber),  Marquis Posa (F. Schiller: Don Carlos), Polonius (W. Shakespeare: Hamlet), Macbeth (W. Shakespeare: Macbeth), Mercutio (W. Shakespeare: Romeo und Julia), Max Piccolomini (F. Schiller. Wallenstein), Tell (W. Schiller: Wilhelm Tell),  Beaumarchais (J. W. Goethe: Clavigo), Götz (J. W. Goethe: Götz von Berlichingen),  Oerindur (A. Müllner: Die Schuld), Viktor (F. L. Schmidt, bearb. F. R. Bayer: Der Sturm von Magdeburg), Jason (J. Benda: Medea), Baron von Wallenfels (A. W. Iffland: Der Spieler), Fürst Poscharsky (Kaffka: Die Befreiung von Moskau), 1805–1814; Wallenstein (H. W. nach Schiller: Wallenstein), Eduard Smith, ein Engländer (A.   Kotzebue: Die Verleumder); Theseus (J. Racine, Bearb. F.  Schiller: Phädra), Admiral von Coligna (R. Bayer: Der Admiral von Coligny oder Die Bartolomäusnach), Hauptmann Klinke (A. Kotzebue: Das Epigramm), Odoardo Galotti (G. Lessing: Emilia Galotti) 1815–1824; Baron von Funckenberg (F. W. Ziegler: Der Mann im Feuer, gespielt auch unter dem Titel Ernst und Scherz) – 1826;  Cardillac (Anthony & Leopold [pseud.], ins Deutsche übers.. W. Stich: Cardillac, der Goldschmied von Paris), Rath Erlen (A. Kotzebue: Schreibepult oder Die Gefahren des Jugends), Oberstförster Warberger (A. Kotzebue: Die Jäger), Der Graf, ein ungarischer Magnat (A. Kotzebue: Die Corsen in Ungarn), Robert Dudley, Graf von Leicester (J. W. Lembert nach W. Scott: Das Fest in Kenilworth ), Leopold, Herzog von Österreich (F. C. Weidmann: Die Belagerung von Solothurn), Graf von Essex (J. G. Dyk: Graf von Essex), Kommisär Wallmann (A. W. Iffland: Die Aussteuer), Daniel, Castellan (W. Vogel nach E. T. A. Hoffmann: Der Erbvertrag), Hofrat Reinhold (A. W. Iffland: Hagenstolzen), Amtshauptmann von Valberg (A. W. Iffland: Elise von Valberg), General Graf Bildau (A. W. Iffland: Der Spieler), Sigmund von Flankenfels (F. C. Weidmann: Die Geächteten), Oberkommissar Uhlden (A. W. Iffland: Verbrechen aus Ehrsucht), Wilhelm, ein Kaufmann (J. W. Goethe: Die Geschwister), Graf Dünois, Bastard von Orleans (F. Schiller: Die Jungfrau von Orleans), Isidor, ein Maler (E. Raupach: Die Leibeigenen oder Isidor und Olga), Sir Eduard Hamilton, Scheriff ( F. W. Ziegler: Partheyen Wut), Der Herzog von Cumberland (A. Kotzebue: Eduard in Scottland oder Die Nacht eines Flüchtlings), Belisar (E. Schenk: Belisar), Fiorillo, Graf von Montereo (A. Pannasch: Die Grafen von Montalto),  Lord Damby (C. Blum: Die beiden Britten), Der Herzog (C. Töpfer: Der Tagesbefehl), Matthias, Than von Leith (E. Houwald: Die Feinde), Paul Werner (E. G. Lessing: Minna von Barnhelm),  Robert, Graf von Provence (C. Vogel nach M. G. Lewis: Adelma oder Kampf und Sieg), Michel-Angelo (A. Oehlenschläger: Correggio), Franz (A. Kotzebue: Bruderzwist), Dallen (A. W. Iffland: Dienstpflicht), Macbeth (W. Shakespeare, Übersetzung und Bearbeitung F. Schiller: Macbeth), Bancbanus (F. Grillparzer: Der treue Diener seines Herrn) 1825–1842.  

Schauspiele und Schauspielbearbeitungen

F. R. Bayer – J. J. Rösler: Jasons Vermählung. Romantisches Schauspiel, Musik J. J. Rössler, Prem. November 1810, Ständetheater Prag; F. L. Schmidt, Bearb. Rudolph vom Berge (= F. R. Bayer): Der Sturm von Magdeburg, Prem. 1813 Ständetheater Prag; F. R. Bayer: Das Haus Barcellona, Prem. 10. 12. 1815 Ständetheater Prag; Rudolph vom Berge (= F. R. Bayer): Der Admiral von Coligny oder Die Bartolomäusnacht, eine historische Tragödie, Prem. 8. 1. 1818 Ständetheater Prag; F. R. Bayer: Der Weg zur Kunst, Parodie des dritten Aktes der Räuber von Schiller 27. 1. 1829 Ständetheater Prag.

Teatralia

Pragmatische Darstellung der Prager Königl.[ich] ständischen Schaubühne, ihres Flores und Verfalles, Wiener Theaterzeitung 28. 7. a 30. 7. 1818.

Quellen

Zur Herkunft von B.s Familie gibt es keine amtlichen Belege, ein Matrikeleintrag über seine Geburt wurde nicht gefunden. Die Tradition übernahm das Datum, das B. Mikovec im Nachruf in dem Prager Blatt Bohemia am 28. 4 1860 verwendete. Aus diesem Nachruf wurden auch weitere Informationen zu seiner Familie übernommen (v. a. J. Ritter von Rittersberg in einer Studie aus dem Zyklus „Galerie szenischer Künstler“, Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst 1824, wo Rittersberg aus Bayers Memoiren zitiert).

ÖNB: Handschriften-Sammlung, Sig. 86/11 – 1 HAN MAG (Korrespondenz F. Bayers, Absender: Josef Seconda, 27. 7. 1812); Sig. 47/19 – 2 HAN MAG a Sig. 47/19 – 1 (Bayer an zwei unbekannte Adressaten); Bildarchiv und Grafiksammlung, Sig. 383414 – C (Festrede aus dem Jahre 1825, F. R. Bayer – J. Zimmermann: Huldigung der Herzen, Prolog zur Feyer der allerhöchsten Anwesenheit ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin im Ständischen Theater.    

Carl Maria von Weber Gesamtausgabe (https://weber-gesamtausgabe.de): Dokumente, Carl Maria von Weber: Notizen-Buch zum Prager Ständetheater 18131816; Webers Korrespondenz, Brief Carls Graf von Brühl an C. M. von Weber vom 17. 9. 1815 (betrifft Bayers Rolle des Jason).

House of Lobkowicz: Bibliothek in Nelahozeves, F. R. Bayer – J. J. Rösler: Jasons Vermählung, romantisches Schauspiel, VI Ef 61, Notenmaterial.

DoNM: Vertrag F. Bayers vom 12. 4. 1834, Sign. Nr. 1240, Handbuch Nr. H6p–156/27 (Engagements Contract des Herrn F. R. B.,  12. 4. 1834); Theaterzettel, Ständetheater in Prag.

AHMP: Fonds Handschriften, Bd. II, Sign. 7996, 7997, F. Martinec: Journal aller auf der k. ständischen Bühne zu Prag aufgeführten Trauer-, Schau-, Lustspiele, Opern, Possen, Balletts, Concerte und sonstige Productionen aon 16ten Juli 1815 bis 30ten April 1834. – II. Teil Von 1. Mai 1834 bis letzten Dezember 1856.

NA Praha: Polizeidirektion I, Konskription 1850–1914, Kart. 10, Abb. 614.

NG Praha: Franz Rudolf Bayer, Litografie, Autor A. Machek, um 1827, Inv.-Nr. R 74 607.

Literatur

J. Lange: Biographie des Josef Lange, K. K. Hofschauspielers, Wien 1808; Prager Theateralmanach, 1808, Jg. 1, Anlage (Abb: B. als Katumer); 1809, Jg. 2 (Abb: B. als Rudolf, Graf von Savern, in Holbeins Stück Fridolin; B. als Federici in dem Stück Die Amerikaner); Der Sammler 32, Wien, 25. 2. 1813, S. 127–128, Rubrik Notizen - Prag (Kritik der Vorstellung von B.s Stück Der Sturm von Magdeburg, Benefizveranstaltung dess.); Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur und Mode 10. 2. 1818, S. 142–145 (Kritik der Vorstellung von B.s Stück Der Admiral von Coligny oder die St. Bartolomäusnacht); Der Kranz oder Erholungen für Geist und Herz, Prag 1822, 3. Bd., Nr. 20, S. 80, Theater Notitz, (B.s Benefizveranstaltung); Rubrik Theater in Prag, Autor E. W. Schießler, Nr. 29, S. 115 (B. als König Lear); Theater Nr. 30, S. 120; An der Herrn Redacteur des Kranzes (Autor Franz von Holbein), Nr. 26. S. 104; J. Rittersberg [Johann Ritter von Rittersberg]: Franz Rudolf Bayer in Prag, in: Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien), Nr. 61, (14. 5. 1824), S. 322–324; č. 62–63 (24. und 26. 5. 1824), S. 346–348; Wiener Theater-Zeitung 4. 1. 1831 (Rubrik Theater in Prag, Referat der Vorstellung, F. Grillparzer: Der Treue Diener seines Herrn); Allgemeine Theaterzeitung 22. 3. 1831 (K. E. Ebert: Musik und Kirchenmusik. Prolog zum Concert spirituell, gegeben vom Vereine der Kunstfreunde für Kirchenmusik in Prag im landständischen Theater zum Besten des neu organisiertes Armen-Institut]; Ost und West, Blätter für Kunst, Literatur und geselliges Leben  16. 12. und 20. 12. 1842 (Franz Rudolf Bayer, Biographische Silhouette, Autor unbekannt, Chiffre -rer); Almanach für Freunde der Schauspielkunst (Berlin), 1843, S. 156–163 (Medaillon B.s zu seinem Künstlerjubiläum); L. [Johann von] Rittersberg: Bayer František Rudolf, in: Kapesní slovníček novinářský a konversační [Taschenwörterbuch], Praha 1850, Bd. I., S. 63 • Ableben und Nachrufe: Bohemia 28. 4. 1860 (Autor: F. Mikovec unter der Chiffre +), Morgenpost (Wien) 29. 4. 1860; Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik (Wien) 16. 5. 1860 • Teuber II, S. 356 (erstmals in Prag), 357, 382–397 passim, 408–412; Teuber III S. 8, 13, 22–23 (Lebenslauf), 24, 33, 47–51, 59, 122, 125, 153–154 (Beschreibung der Wallenstein-Maske), 161, 206–208 (Charakteristik), 10. 12. 1842 (40 Jahre in Prag), 208 (Pensionierung zum 18. 4. 1844)), 214, 230–233, 235, 236, 239, 240 (Todesfall), 328, 361, 499, 867; Z. Němec: Weberova pražská léta [C. M. von Webers Prager Jahre], Praha 1944, S. 39, 109, 149, 275, 277; Listy z dějin českého divadla [Sammelband: Blätter aus der Geschichte des tschechischen Theaters], Teil I, Praha 1953, S. 9, 21; Teil II, 1954, S. 17, 34, 35; J. Vondráček: Dějiny českého divadla, Abt. I, 1771–1824, Praha 1956, S. 390; Teil II, S. 14, 126, 128, 130, 133, 193, 406; Dějiny českého divadla, II, Praha 1969, S. 147–150, 232, 390; Burgtheater 1776–1876. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, I.–II., Ed. G. Obzyna, Wien 1977, S. 12, 39, 42, 44, 63, 67, 71, 73, 106, 124, 142 (Gastpiel am Hoftheater in Wien); E. Hanslick: Aus meinem Leben, Ed. + Nachruf: P. Wapnewski, Kassel 1987, S. 22, 77; G. Marinelli-König: Die böhmischen Länder in den Wiener Zeitschriften und Amanachen des Vormärz (1805–1848). Tschechisch nationale Wiedergeburt – Kultur und Landeskunde von Böhmen, Mähren und Schlesien – Kulturelle Beziehungen zu Wien, Teil I, Schriftsteller und Schauspieler, Wien 2011, S. 14, 15, 120, 876; J. Ludvová: Neznámé dokumenty k dějinám Stavovského divadla. Z rodinného archivu Lobkowiczů v Mělníku [Unbekannte Dokumente zur Geschichte des Ständetheaters. Aus dem Familienarchiv der Familie Lobkowicz in Mělník], Divadelní revue 31, 2020, Nr. 1, S. 7–40.

Wurzbach, Eisenberg, ODS, Kosch Th.

 

Bildung: 2023