Sauer, Edmund

Zivilfoto von Edmund Sauer, 1863. (SOA Praha, Fonds Domäne Křivoklát).
Edmund
Sauer
31. 3. 1837
Brünn (CZ)
23. 5. 1892
Schöneberg (Berlin, DE)
Schauspieler

In Brünn geboren, einer der berühmtesten Schauspieler des Prager deutschen Theaters der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1859–1886 spielte er im Ständetheater eine Reihe von Rollen von Helden und Liebhabern, in Tragödien und Lustspielen. 1886 wurde er Mitglied des Berliner Hoftheaters, wo er Heldenväter spielte.  

Mit ganzem Namen Edmund Franz Joseph Sauer, Sohn eines hohen Gubernalbeamten in Brünn. Nach dem Abschluss des Gymnasiums studierte er Philosophie an der Universität Wien. Die schauspielerischen Leistungen von C. von La Roche, K. Fichtner, H. Anschütz und B. Dawison im Burgtheater faszinierten ihn derart, dass er beschloss, Schauspieler zu werden. Er feierte 1855 in Troppau sein Debüt, 1865 spielte er in Klagenfurt, im Jahr darauf im Gräflich Skarbek̕ schen Theater in Lemberg. Für eine Saison kehrte er an seinen Geburtsort zurück, wo er am Stadttheater spielte (1858/59).  Nach einer absolvierten Probevorstellung im Prager Ständetheater erhielt er 1859 ein Engagement und arbeitete sich innerhalb weniger Jahre zu einer der markantesten Persönlichkeiten des Prager deutschen Theaters empor. Anfang der 60-er Jahre trat er erfolgreich als Gast in den Hoftheatern in Wien (1862) und in Berlin (1864) auf. Trotz verlockender Angebote, u. a. eben vom Berliner Hoftheater, blieb S. dem Prager Publikum ganze 26 Jahre treu, im Laufe der sich auf dem Direktorenposten F. Thomé, R. Wirsing, Eduard Kreibig und Edmund Kreibig abwechselten. Die Feiern zum 25. Jubiläums von S.s Wirken in Prag waren ein Theaterereignis und ein gesellschaftliches Ereignis zugleich. Im folgenden Jahr zog S. nach Berlin, wo er Mitglied des Berliner Hoftheaters wurde. Fünf Jahre später (1891) ging er aus gesundheitlichen Gründen in Rente und starb kurz darauf in Berlin. Beerdigt wurde er bei seinem in Linz, wo sein Sohn lebte.  
Seine Frau Louise, geb. Frenkl, geboren 1839 in Ofen (dem heutigen Budapest), war die Tochter eines Theaterdirektors. Sein Sohn Edmund (1860 Prag – 1910 Linz) war Oberpostrat. Seine Enkelin Maria Sauer (2. 2. 1888 – 28. 7. 1960 Linz) war Schriftstellerin, die unter dem Pseudonym Maria Peteani publizierte.

S. debütierte als Schauspieler zufällig gemeinsam mit einem anderen Debütanten, dem später berühmten Schauspieler des Hoftheaters in Wien J. Lewinsky. Beide standen das erste Mal am 16.9.1855 gemeinsam auf der Bühne im Stadttheater in Troppau, S. in der Hauptrolle des jungen Schiller in dem Stück Karlsschüler von H. Laube. In den folgenden Jahren hatte S. mehrere Engagements, bis er am 26.8.1859 die Möglichkeit erhielt, im Prager Ständetheater aufzutreten. Im Rollenfach jugendlicher Held, um das er sich bewarb, hatten vor ihm in kurzer Folge gleich mehrere Bewerber ihr Glück versucht, doch ohne Erfolg. Auch in Prag stellte sich S. als junger Schiller vor, doch die Kritik stand seiner Leistung reserviert gegenüber. Der Referent der Zeitung Bohemia J. Gundling hob zwar die sympathische Stimme des Debütanten lobend hervor, doch angeblich fehlte es ihm an Ausdruck und Gefühl. Als eindeutig schwache Seite von S.s schauspielerischer Leistung betrachtete der Kritiker die Bewegungsfähigkeiten; S. bezeichnete er als ungeschickt, fast plump. Binnen weniger Jahre jedoch brachte es S. mit viel Fleiß zu einem großen Künstler und wurde als Nachfolger von F. J. Bayer bezeichnet.
S. war ein gutaussehender junger Mann von edler Erscheinung mit regelmäßigen Gesichtszügen und einer athletischen Gestalt; sein großer Vorzug war seine voll klingende, kernige Stimme. O. Teuber zufolge war sein Vortrag voller Poesie, er konnte sich bis zur Begeisterung hinreißen lassen, die jedoch natürlich wirkte. Er hatte ein breites Repertoire, neben ernsten Heldenrollen spielte er ebenso gut in Konversationsstücken und Lustspielen, in die er einen kultivierten, liebevollen Humor einzubringen vermochte. Er beteiligte sich nicht an Stücken mit einem musikalischen Element (Stücke mit Gesang u. a.).
1859–1871 waren sein Schauspielfach junge Liebhaber, nach dem Weggang C. Hallensteins nach Wien im Jahre 1871 ersetzte er ihn in Rollen von Helden und ersten Liebhabern in Konversationsstücken. Am Beginn von S.s Karriere war seine Paraderolle der junge Schiller, mit dem er sich in der Theaterwelt einen Namen machte, den Höhepunkt stellten dann die Heldenrollen Essex (H. Laube: Graf Essex), Faust (J. W. Goethe), Uriel Acosta (K. Gutzkow: Uriel Acosta), Marcus Antonius (W. Shakespeare: Julius Caesar), oder Graf Waldemar (G. Freytag: Graf Waldemar) dar. Oft spielte er Schiller-Helden, z. B. Karl Moor (Die Räuber), Octavio Piccolomini (Wallenstein) oder die Titelrolle des Don Carlos und des Fiesco. Im reifen Alter stellte er dann u. a. die Rollen des Othello (Shakespeare) und des Kean von A. Dumas d. Ä. dar.
Bei der Teilung des Prager Theaters in ein deutsches und ein tschechisches (1864) zerfiel das Schauspielensemble, und S. gab seinen Fortgang bekannt. Seine Benefizvorstellung zum Abschied Das bemooste Haupt im Neustädter Theater war eine halbe Stunde vor Beginn ausverkauft. Er absolvierte erfolgreich eine Probevorstellung im Berliner Hoftheater (2.5.1864), in Prag sollte ihn der damals beginnende L. Barnay ersetzen. Direktor Wirsing jedoch berief S. zurück, und dieser wurde vom Prager Publikum so brausend empfangen, dass Barnay von dem unterzeichneten Vertrag wieder zurücktrat. S. besetzte wieder das Rollenfach jugendlicher Liebhaber und wurde für weitere fast zwanzig Jahre ein Fixstern der Prager deutschen Bühne.
J. Rosen schrieb für ihn den dramatischen Scherz in einem Akt mit dem Titel Süss oder Sauer (angeführt auch als Sauer), der am 13.4.1867 im Rahmen einer Benefizvorstellung von S. seine Premiere erlebte. S. spielte hier die Hauptrolle des Edmund Werner, seine Frau Adele wurde von seinem Schauspielkollegen C. Hallenstein dargestellt, weitere Gestalten spielten H. Oberländer und M. Frey. S. wurde ein anonymes Pamphlet auf eine Kritik von S. Heller mit dem Titel Eine poetische Gabe oder Seligmann Heller als Lyriker (1871) gewidmet. Es handelte sich wahrscheinlich um eine Rache eines Teils der Prager Theaterkreise. Heller war für seine hohen ästhetischen Ansprüche an das Theaterwerk und eine gewisse Unnachgiebigkeit bekannt; S.s populäre Kreationen hatte er mehrfach kritisiert. Ende der 70-er Jahre erhielt S. das höchste Gehalt von 5000 Gulden im Schauspielensemble des Theaters; ein höheres Gehalt bezog nur der Solist der Oper A. Schebesta. Ein Theaterereignis und ein gesellschaftliches Ereignis waren die großzügigen Feiern zum 25. Jubiläum von S.s Engagement, die am 19. 11. 1885 stattfanden, als im Foyer des Ständetheaters feierlich sein Porträt in der Rolle des Marquis Posa enthüllt wurde. Kurz nach diesem Triumph nahm er das Engagement am Berliner Hoftheater an, wo er von dem verstorbenen C. G. Berndal das Rollenfach Heldenväter übernahm.
S. war ein Star des Prager deutschen Schauspielensembles, Publikumsliebling und ein respektierter Kollege. Die Schauspieler schätzten ihn als beispielhaften, fleißigen Künstler, in einer Paraphrase auf eine bekannte Arie sagte an sogar „Sauer hier, Sauer dort.“ Sympathie erweckte auch seine dienstliche Beständigkeit; das Publikum wusste es zu schätzen, dass er seinen Ruf nicht durch häufige Gastspiele zu festigen versuchte, sondern der Heimbühne und der konzentrierten Arbeit treu blieb. Er hatte einen liebenswürdigen, freundlichen Charakter, mit dem er jeden für sich zu gewinnen verstand. Sympathien erweckten auch sein bürgerliches Leben, sein bescheidenes Zuhause und sein mustergültiges Familienleben. Zu seinen engen Freunden gehörten der Dramatiker J. Rosen und der Schriftsteller F. Schütz. Eine Freundschaft verband ihn auch mit dem Obersten Hofmeister von Kronprinz Rudolf, Graf Karl Albert Bombelles. Sein Schüler war der Schauspieler K. Maixdorff.

Rollen

Stadttheater Olmütz (Olomouc)

Friedrich Schiller (H. Laube: Karlsschüler) – 1855.


Stadttheater Klagenfurt

Major von Tellheim (G. E. Lessing: Minna von Barnhelm), Junger Grasel (nach E. Brier: Die beiden Grasel) – 1856.

Sommer-Theater in Ofen

Uriel Acosta (K. Gutzkow: Uriel Acosta) – 1859.

Städtisches Theater zu Prag (Stavovské divadlo)

Friedrich Schiller (H. Laube: Karlsschüller), Leopold, Fürst zu Anhalt-Dessau (H. Hersch: Die Anna-Lise), Masham, Fähnrich im Garderegiment (A. C. Kosmar nach E. Scribe: Das Glas Wasser oder Ursachen und Wirkungen), Oberst Wrangler (F. Schiller: Wallensteins Tod) – 1859; Baron Eugen von Ringen, Kammerherr (E. Devrient: Treue Liebe), Graf Oskar (F. W. Hackländer: Der geheime Agent), Heinrich Berville (H. Schmidt: Der Lumpensammler von Paris), Lykon, ein Fischer (F. Halm: Der Sohn der Wildniss), Kosinsky, Libertiner (F. Schiller: Die Räuber), Antipholus von Syrakus (W. Shakespeare: Die Komödie der Irrungen), Odowalsky (F. Schiller: Demetrius), Anatole (Ch. Birrch-Pfeiffer: Ein Kind des Glücks), Theodor von Brockbaum (H. Börnstein nach A. Dennery, Musik, A. Maillan: Das Mutterherz), Eugen von Autreval (A. Bahn: Man sucht einen Erzieher), Valentin, Soldat (J. W. Goethe, Musik P. J. Lindpaintner: Faust), Didier (Ch. Birch-Pfeiffer: Die Grille), Eduard (C. Töpfer: Der Pariser Taugenichts), Baron Arthur Bingen (A. Bergen: Ein Autograph), Stephan Reichenmeyer, Collaborator der fürstl. Bibliothek (Ch. Birch-Pfeiffer nach der Erzählung Die Frau Professorin von B. Auerbach: Dorf und Stadt), Luis von Sonnenstein (C. Blum: Erziehungs-Resultate oder Guter und schlechter Ton), Maximilian, Burggraf von Freiburg (H. Kleist: Das Kätchen von Heilbronn), Eduard von Dorneck (C. Blum: Der Ball zu Ellerbrunn), Joseph (S. H. Mosenthal: Deborah), Bourgognino (F. Schiller: Fiesco), Don Pedro, Prinz von Arragon (W. Shakespeare, überarb. K. Holthei: Viel Lärm um nichts), Don Gaston, Graf von Foir (C. A. West nach dem spanischen Original: Donna Diana oder Stolz und Liebe), Rodrigo, venetianischer Edelmann (W. Shekespeare, übers. H. Voss: Othello, der Mohr von Venedig), Graziano (W. Shakespeare, überarb. A. W. Schlegel: Der Kaufmann von Venedig), Baron von Eberbach (H. Clauren: Der Bräutigam aus Mexico), Wilhem (C. Töpfer: Die Einfalt vom Lande), Arnold von Melchthal (F. Schiller: Wilhelm Tell), Fernando (P. A. Wolff: Cäsario oder Die bekehrte Spröde), Theodor Saldau, erster Commis des Barons (Ch. Birch-Pfeiffer: Rose und Röschen), Robert (C. Töpfer: Die Gebrüder Foster), Romeo, Montagues Sohn (L. Tieck nach W. Shakespeare: Romeo und Julia), Clement (F. Halm nach L. de Vegy: König und Bauer), Hauptmann von Honnfeld (F. L. Schröder nach F. Beaumont, Fletcher: Stille Wasser sind tief), Brakenburg, ein Bürgersohn (J. W. Goethe: Egmont), Eduard, Lieutenant (E. Raupach: Die Schliechhändler), Pylades (J. W. Goethe: Iphigenie auf Tauris), Lieutenant von Seefeld (K. A. Görner: Tantchen Unverzagt), Graf Southampton (H. Laube: Graf Essex), Eduard, Sohn (A. Bergen [Pseud. Adolphi]: Der Winkelschreiber), Hans Paumgarten, Patritzer und Rathherr (O. Redwitz: Der Zunstmeister von Nürnberg), Von Strachschütz, Lieutenant (M. Albini: Dei gefährliche Tante), Lord Edmund Fairhall (J. B. Zahlhas: Ein Tag aus dem Leben Carl Stuarts), Franz Lohbach, Werkführer Falkners, dann Maschinenfabrikant (J. Findeisen: Wie man̕̕ s treibt, so geht̕ s), Lysander, Liebhaber der Hermia (W. Shakespeare, übers. A. W. Schlegel, überarb. L. Tieck, Musik F. Mendelsohn-Bartholdy: Ein Sommernachtstraum), Lionel (F. Schiller: Die Jungfrau von Orleans), Ludwig Honau, ein Maler (R. Benedix: Doktor Vespe), Alexander Farnese, Prinz von Parma (G. Putlitz: Don Juan d̕ Austria), Wolfgang Amadeus Mozart, fürsterzbischofl. Conzertmeister (L. Wohlmuth, Musik F. Suppé: Mozart), Conzálés (E. Girardin: Ein Hut), Mortimer (F. Schiller: Maria Stuart), Florizel (W. Shakespeare, überarb. und übers. F. Dingelstedt, Musik F. Flotow: Ein Wintermärchen) – 1860; Isidor Wildungen (T. Gaßmann: Ein Wanderer Brief), Friedrich Schiller (S. Schlesinger: Die Gustel von Blasewitz), Emmeric d̕ Albert, ein junger Tonsetzer (T. Hell nach E. Scribe: Fesseln), Lazarowitsch, Durandolo (V. Sardou: Die starke Frauen), Gustav Holm, ein junger Gelehrter (K. Gutzkow: Ein weißes Blatt), Sittig, Badeinspector (E. Bauernfeld: Bürgerlich und romantisch), Etienne (A. P. J. Kruger: Die Tochter der Grille), Julius von Flottwell. Ein reicher Edelmann (F, Raimund, Musik C. Kreuzer: Der Verschwender), Laertes, Sohn des Polonius (W. Shakespeare: Hamlet, Prinz von Dänemark), Sir Marwell (L. Angely: Sie ist wahnsinnig), Ephraim (F. Hebbel: Judith), Dr. West, Advokat (R. Benedix: Ein Lustspiel), Vicomte André (I. Schuselka nach A. Dumas d. Jüng.: Vater und Sohn), Karl II, König von England (E. Raupach: Die Royalisten), Conrad (E. Raupach: Der Müller und sein Kind), von Wildenberg, Gerichts-Referendar (E. Raupach: Der Brandstifter oder Die Geschwister), Friedrich Heinrich, Markgraf von Brandenburg-Schwedt (H. Hersch: Ein tausend sieben hundert und vierrzig oder Friedrich II. in Dessau), Francis (G. Harrys: Das goldene Kreuz), Oberstlieutenant La Coste (K. Immermann: Das Trauerspiel in Tyrol), Adolf Stein, Maler (R. Benedix: Die Crinolinen-Verschwörung) – 1861; Assessor Bitter (E. Bauernfeld: Die Bekenntnisse), Prinz von Wales (A. E. Wollheim nach A. Dumas d. Ä.: Kean oder Leidenschaft und Genie), Chevalier d´Aubigny, Lieutenant der Garde (F. Holbein nach A. Dumas d. Ä.: Madmoiselle de Belle Isle oder Drei Tage am Hofe Ludwig XV.), Julius, Maler (H. Hollpein: Er experimentiert), Ludwig XIV., König von Frankreich (Ch. Birch-Pfeiffer: Mazarin), Gustav von Stein (A. Förster: Der Freund der Frauen), Robert, Marine-Offizier (H. Worttil: Ein Kuß), Arthur von Nordstern (Th. L. Danis: Er ist taub), Albrecht Lonau, Stadtsyndicus (R. Benedix: Der Störenfried), Bernhard Wilda, Student (R. Benedix: Das Lügen), Jean Marie de Saint Clair, ein Ritter aus Frankreich (J. B. Zahlhas: Marie Louise von Orleans), Der Mann vom Felsen (F. Grillparzer: Der Traum ein Leben), Jobst von Rittersporn, Landjunker (S. Knowles, frei überarb.: Die Schule der Verliebten), Alexis Krügel, Privatlehrer (L. Feldmann: Die Schicksalbrüder), Carl von Rheiningen (A. F. Weidner dle P. A. Wolffa: Luftschösser), Willibald (R. Benedix: Mathilde), Don Alonzo (P. A. Wolf, Musik C. M. Weber: Preciosa), Graf Heinrich von Albert, französischer Offizier (B. Davison nach E. Scribe und E. Legouvé: Die Märchen der Königin von Navarra), Wilhelm Desiré, Assessor (G. Putlitz: Der Salzdirektor), Jakob, Herzog von York (Ch. Birch-Pfeiffer: Ein Billet), Baron Schleebach (W. Vogl: Witzigungen oder Wie fesselt man die Gefangenen?), Alfred (A. Schreiber: Ein Großer Redner), Andrei Druschuim, Rathsherr (C. Heigel: Marta) – 1862; Cato (H. Laube: Gotsched und Gellert), Graf von der Lohe (E. Mautner: Églantine), Ravenswood (Hermann v. Hermannsthal nach W. Scott: Der letzte Ravenswood) – 1863; ? (R. Benedix: Das bemooste Haupt, Benefizveranstaltung, Neustädt.), Clavigo (J. W. Goethe: Clavigo), Manfred (S. H. Mosenthal: Pietra) – 1864; Paul Gérard (Leroy: Fremde Federn), Herr von Champignac (V. Sardou: Flattersucht), Alvarez (Girardini: Schuld einer Frau), Péti, ein Zigeuner (A. Berla, Musik A. Conradi: Der Zigeuner) – 1865; Brackenburg (J. W. Goethe: Egmont), Maximilien Gérard (E. Augier, übers. H. Laube: Der Pelikan) – 1866; Pierre Gringoire (Th. de Banville, übers, D. F. Eirich: Gringoire, S. Benefizveranstaltung), Edmund Werner (J. Rosen: Süss oder Sauer, S. Benefizveranstaltung), Ferenz, ein ungarischer Rastelbinder (W. Kläger: Ein Küchenroman) – 1867; Narciss (A. E. Brachvogel: Narciss) – 1870; Baron Flitterstein (F. Raimund: Verschwender) – 1876; Jakob (C. Blum: Der Ball zu Ellerbrunn) – 1879; Etzler (Ch. F. Hebbel: Kriemhilds Rache); Appiani (G. E. Lessing: Emilia Galotti) – 1883; Ein Kirassierer vom wallonischen Regiment (F. Schiller: Wallenstein’s Lager), Illo, Feldmarschall, Wallenstein’s Vertrauter (F. Schiller: Die Piccolomini), Dr. Neumeister (F. Schönthan: Der Raub der Sabinerinnen), Paul Werner, gewesener Wachtmeister des Majors (G. E. Lessing: Minna von Barnhelm) – 1884; Graf Egmont (J. W. Goethe: Egmont), Faust (J. W. Goethe: Faust), Bergheim, Musik-Direktor (R. Benedix: Ein Lustspiel), Lord Rowland Rochester (Ch. Birch-Pfeiffer: Die Waise aus Lowood) – 1885.

K. k. Hofburgtheater, Wien

Schiller (H. Laube: Karlsschüller), Anatole (Ch. Birch-Pfeiffer: Das Kind des Glücks), Ferdinand (F. Schiller: Kabale und Liebe) – 1862.

Königliche Schauspiele Berlin

Uriel Acosta (K. Gutzkow: Uriel Acosta) – 1864; Graf Waldemar (G. Freytag: Graf Waldemar), Othello (W. Shakespeare: Othello), Oberförster Warberger zu Weissenberg (A. W. Iffland: Die Jäger), Präsident von Walter (V. Schiller: Kabale und Liebe), König Claudius (W. Shakespeare: Hamlet), Herzog von Alba (J. W. Goethe: Egmont), Odoardo Galotti (G. E. Lessing: Emilia Galotti) 1886 – 1891.

Quellen

MZA Brno: Matrikel, Brno – St. Jacobi, N 1830–1840, Abb. 98 [ganzer Name, Geburtsdatum, Taufdatum 2. 4. 1837; Vater Joseph, Beruf: Gubernial Registratur Adjunkt; Mutter Maria geb. Oliva].

NA Prag: Polizeidirektion I., Konskription, Kart. 535, Abb. 45 [Name der Ehefrau und ihr Familienname Frenkl, ihr Geburtsjahr, Sohn Edmund, geb. 1860].

NMd: Fotografiensammlung, Sig. 24F134.

ÖThM Wien: Fotografie, in Online Sammlung (online, zit. 15. 8. 2018), URL: www.theatermuseum.at/de/object/d6ab075233/.

SOA Praha: Fonds Großgut Křivoklát, Inv.-Nr. 4068/22, Fotografiensammlung.

Friedhof Olšany Praha: Grab Edmund Sauer d. J. (online, zit. 15. 8. 2018), URL https://www.findagrave.com/memorial/150606355/edmund-sauer [Sohn: Beruf, Todesdatum].

Literatur

Klagenfurter Zeitung 25. 10. 1856; Pesth-Ofner Localblatt und Landbote 6. 5. 1859; Deutscher Bühnen-Almanach (Berlin 1856), d. [2.], s. 383 (Troppau, erster Held und Liebhaber); Deutscher Bühnen-Almanach (Berlin 1857), d. [2.], s. 194 (Städtisches Theater Klagenfurt, erster Held und Liebhaber); Deutscher Bühnen-Almanach (Berlin 1858), d. [2.], s. 246 (k. k. priv. Gräflich Skarbek’sches Theater); Deutscher Bühnen-Almanach (Berlin 1859), s. 92 (Brno, Königl. Städt. Theater, Direktor Gottfried Denemy, jugendlicher Held und Liebhaber); Deutscher Bühnen-Almanach, (Berlin 1860), s. 330; Blätter für Musik, Theater und Kunst (Wien) 22. 3., 1. 11. 1861, 4. 2., 28. 3., 11. 4. 1862, 3. 4., 17. 4., 20. 11. 1863, 12. 1., 26. 2., 6. 5., 10. 9., 11. 10. 1864, 7. 4., 24. 11. 1865, 14. 9., 9. 11. 1866; Neues Fremden-Blatt (Wien) 10. 8. 1865; Prager Abendblatt 13. 4. 1867 (S. Benefizveranstaltung, Rosens dramatischer Scherz zu S.s Ehren), 16. 8. 1879, 20. 10. 1884, 2. 1. 1885, 15. 5. 1885; Der Zwischenakt (Wien) 1. 2. 1862; Pilsner Zeitung 9. 3. 1870; H. Weiser [pseud.]: Eine poetische Grabe oder Seligmann Heller als Lyriker, Prag 1872; Neue Illustrierte Zeitung (Wien) 5. 12. 1886; Österreichische Theater-Chronik 22. 11. 1884 (25. Jubiläum auf der Prager Bühne); Teuber III., s. 493–494 (Information über die Familie von S.s Frau, die Tochter des Theaterdirektors Fröhlich – der Familienname entspricht jedoch nicht dem Eintrag über die Ehefrau in der Konskription, siehe Quellen), s. 799–800 ● Ableben und Nachrufe: Wiener Zeitung 25. 5. 1892, Prager Zeitung 26. 5. 1892, Linzer Tages-Post 31. 5. 1892, Neuer Theater Almanach für das Jahr, Berlin 1893, s. 128 ● H. Teweles: Erinnerungen, Die Bühne (Wien) 4, 1927, č. 136, s. 7; U. Baur – K. Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Handuch einesliterarischen Systems, Bd. III, Wien–Kölln–Weimar 2014, s. 355–356 (Enkelin Maria Sauer – Peteani).

Eisenberg, Flüggen, Kosch Th (Stichwort, in: K. v. Maixdorff), ÖBL, Ulrich


Bildung: 2018

Autor: Zemanová, Berenika