Rademin, Heinrich

Heinrich
Rademin
15. 12. 1674
Hamburg (D)
28. 11. 1731
Wien (A)
Dramatiker, Übersetzer, Theaterdirektor, Schauspieler

Eine der Gründerfiguren des Wiener Theaters, die es vor allem im Bereich der Dramaturgie beeinflußte. Als Schauspieler und Prinzipal arbeitete mit den bedeutensten Theatermachern seiner Zeit in den Stationen Wien, Brünn, Augsburg, Regensburg, Ulm, Linz, Preßburg, München, Prag, Kukus und Breslau zusammen. In seinem dramatischen Schaffen nutzte er zuerst den handschriftlichen, nach den Krumaer Prinzipalen geerbten Vorrat aus, dann begann er bald, die erfolgreichen italienischen Opernlibretti für das Sprechtheater zu bearbeiten. Für das Wiener Kärntnertortheater erstellte er einige Stücke, die in einem ganz neuen Genre der Parodieoper genant „Musica bernesca“ konzipiert wurden.

Vorname auch Johann Heinrich; Henricus; Nachname auch Radamin, Radomin. Seine Tochter Maria Barbara (* 1719 Wien) heiratete den Theaterdirektor F. Schuch, R.s Sohn Carl († vor 1753 in Schweden) war mit Sophie, der Tochter von J. C. von Eckenberg, verheiratet.

Er stammte aus einer alten Hamburger Familie. Sein Vater Dietrich war Kämmereischreiber und Notar. 1692 nahm  auch R. ein Jurastudium auf. Er studierte in Königsberg und in Halle an der Saale, wo er unter dem Protektorat des Prorektors Ch. Thomasius der Gründung der Universität beiwohnte (1694). Im Dezember 1697 wurde er zum Doktor der Jurisprudenz und Lizenziaten beider Rechte promoviert. Seine Königsberger Disputationen über Themen der Rechtpraxis (1695) und der Rechtsgeschichte (1696) sowie insbesondere die Dissertation über eine hanseatische Spezialform des maritimen Versicherungswesens mehrten R.s Karrierechancen in der Heimatstadt. Doch sein Berufsweg nahm eine andere Richtung. Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissen­schaften und Künste (1741) informiert darüber, dass er in die Dienste „einiger österreichischer und mährischer Fürsten“ getreten sei. Eine andere Notiz brachte die frühe Theaterhistoriographie, dass er noch vor dem Beginn des neuen Jahrhunderts „nach Wien gegangen und daselbst das Theater wo nicht begründet doch gefestiget hat“. Dem entspricht, dass sich in Wien ab 1699 ein ständiges Schauspielensemble herauszubilden begann. Gründungsmitglied war auch R.s spätere Frau Anna Ernestina (1684 Krumau – 1716 Brünn), die Tochter des Eggenberger Prinzipals J. G. Gettner. Sie war zusammen mit dem letzten Vertreter der Krumauer Hoftheaterkultur J. C. Samenhammer und seinem vorübergehenden Co-Direktor J. Kuhlmann aus Stuttgart in die Stadt gekommen. Bis 1702 kamen einige Hofschauspieler aus Weißenfels und Merseburg hinzu, die von C. E. Velten aus ihrer Wirkungsstätte verdrängt worden waren. Sie brachten einen von den wettinischen Traditionen, der Leipziger Oper und vor allem die Dramen von J. Riemer geprägten Textgut mit. Aus Merseburg kam auch der bekannte Lieferant solcher Textvorlagen F. E. Paulsen, den R. schon in Leipzig kennengelernt hatte, wo er das Wintersemester 1696/97 verbrachte. Die Allianz, die sich 1702 zwischen R. und Samenhammer herauszubilden begann, kann man als Vorstufe zu R.s eigenem Theaterunternehmen betrachten.

Ein Beleg über R. als Direktor einer Schauspielergesellschaft in Brünn 1705 erwähnt bereits sein drittes erfolgreiches Gastspiel. Er hatte also spätestens ab 1703 Abstecher dorthin unternommen. In Verbindung mit der Existenz eines Empfehlungsschreibens „von hohen Händen“ verstärkt R.s Vorliebe für das Domizil in Brünn die Vermutung, dass er von Graf Maximilian Jakob Moritz von Liechtenstein unterstützt wurde, dessen Sitz sich im nahe gelegenen Mährisch Kromau befand. Während der Beschränkungen der Theaterproduktionen nach dem Tode von Kaiser Leopold I. (5.5.1705) fand er auf dem Schloss wahrscheinlich Zuflucht und vorübergehend Arbeit. Das gedruckte Szenar einer dortigen Theateraufführung (1703) und der Tod des „Mährischen Fürsten“ 1709 grenzen genau jenen Zeitraum ein, in dem R. eine stehende Wiener Bühne „wo nicht begründet doch befestiget“ hat. In Wien trat er spätestens ab 1707 auf, und zwar gemeinsam mit den ehemaligen Buden-Komödianten J. A. Stranitzky und J. B. Hilverding im Ballhaus in der Teinfaltstraße (Wien 1). Um die Zusammengehörigkeit zu bekräftigen, benannte R. seine Tochter Maria Josefa, die wahrscheinlich schon vor 1708 zur Welt kam, nach Stranitzky und nach dessen oder Hilverdings Frau. Bei der Taufe von R.s Sohn in Wien am 28. 1. 1709 wurde die Partnerschaft besiegelt: Paten des Kindes, das bereits im August desselben Jahres an seinem Geburtsort starb, waren das Ehepaar Stranitzky und J. Hirschnackh, vorübergehender Teilhaber der Gesellschaft, die das Ballhaus betrieb (Ballhaus-Societät). 1710 verließ R. die kaiserliche Residenz fast für ein ganzes Jahrzehnt.

Als Prinzipal der Gesellschaft „Wienerische Comoedianten“ baute er ein reisendes Theaterunternehmen auf der Grundlage der logistischen Kenntnisse seines stillen Gesellschafters Samenhammer auf, der Vorräte bisher „ungesehener Stückhe“ und der neuen komischen Gestalt des Harlekins (Arlechino) als wichtigstem Kapital. Die Hauptstationen waren bis 1712 die Reichsstädte Augsburg, Regensburg und Ulm. Zumindest eine der angekündigten Neuheiten ist belegt: unter dem Titel Die getreue Spartanerin Chilonida spielte die Gesellschaft am 26. November 1711 vor dem Magistrat in Regensburg die Schauspielbearbeitung des Librettos von N. Minato. Der wahrscheinliche Redakteur R. kann schon zwei Jahre früher an die Vorlage gekommen sein, als die Oper Chilonida mit Musik von M. A. Ziani in Wien aufgeführt wurde.

Für den Lizenziaten der Rechte und „p[ro] t[empore] Prinzipalen“ trat eine neue Situation ein, als 1713 A. J. Geißler und einige seiner Kollegen aus dem Ensemble der verstorbenen Witwe Velten auf der Basis eines Prager Generalprivilegiums ein regionales Verbundsystem wechselnder Sozietäre errichtete. Die Allianz der „Geißler- und Rademin’sche Banda“ wurde 1714 bis zum Frühherbst in Linz sesshaft. Danach begab sich R. nach Preßburg zur Krönung von Kaiserin Elisabeth Christine zur ungarischen Königin (18. 10. 1714) und eilte rechtzeitig vor der Adventspause nach Brünn. 1715 hieß sein Kompagnon in München und Augsburg J. F. M. Waldtmann. 1716 sollte die Tournee nach Plan wiederholt werden, doch wegen Misserfolgs und aufgrund des Todes von R.s Gattin in Brünn fand diese nicht statt. Spätestens im Sommer des darauffolgenden Jahres schloss sich R. mit Geißlers „Pragerisch-Hoch-Teutschen Comoedianten“ zusammen, was für das Theater von Graf Franz Anton Sporck an seinem Kurort Kukus ein Gewinn war, und auch R. profitierte, und zwar als Autor. Mit der Ode auf den Stifter des Baus Sporck für die Weihe der Spitalskirche in Kukus am 29. 8. 1717 Nie verwesende[s] Gedächtnis und dem Druck des Schauspiels Die Macht Des Himmlischen Verhängnüßes in Bestraffung der Laster (1718), das er aus der französischen Ausgabe von F. de Rojas La traicion busca el castigo (Théâtre espagnol, 1700) übersetzt hatte, begann seine schriftstellerische Selbstvermarktung. 1719 kehrte er an der Seite seiner zweiten Frau Marie Margarethe nach Wien zurück, wo er wahrscheinlich die Erneuerung des Betriebs im Theater am Kärntnertor unter der Leitung von Stranitzky und Hilverding erwartete. In diese Phase als „p[ro] t[empore] Com[icus]“ fällt seine autorisierte Handschrift einer frühen Bearbeitung des Librettos der Oper Engelberta (L: A. Zeno, P. Pariati, M: F. Gasparini, 1708), worin die bei den Prager Komödianten bislang stehende Figur des „Arleghino“ (Mikovec 1858) nun aber durch von „Hans Wurst“ ausgetauscht ist.

Die Rückkehr zur Direktorenfunktion endete jedoch mit einer unglücklichen Episode. 1723 begab sich R. zusammen mit einer Gesellschaft „hochdeutscher Comoedianten“ nach Breslau und konnte so kein Gastspiel in Brünn geben, wie es für 1724 bereits geplant war. Einen viel besseren Erlös brachten aus dramaturgischer Sicht R.s Sommerauftritte in Kukus zusammen mit dem Ensemble des hoffnungsvollen neuen Prinzipals und Hanswurst F. A. Defraine, wo sich im Rahmen der Saison deutsche Schauspieler auf Sporcks Wunsch hin mit der italienischen Operngesellschaft von A. Denzio abwechselten. Es ist anzunehmen, dass die Konkurrenz zwischen Oper und Schauspiel, die nach der Rückkehr beider Gesellschaften nach Prag weiterging, R.s Arbeit an einer Serie italienischer Opernlibretti beschleunigte, die er in deutsche Prosa übertrug und in die Texte Hanswurst-Intermezzi einschob (Rudin 2002). Zu ihnen gehörten die Adaption Atalanta (nach Zenos und Pariatis Libretto Astarto, 1708), beendet am 12. 7. 1724 auf Kukus, und zwei solcher Libretti-„Verwurstungen“ mit R.s Autorenmonogramm. Die Vorlagen dieser 14 sog. „Wiener Haupt- und Staatsaktionen“, die lange Zeit Stranitzky zugeschrieben wurden, waren nach bisherigen Feststellungen Opernlibretti vor allem Wiener und venezianischen Ursprungs aus der Zeit 1678–1723. Die Texte waren für das Leserpublikum bestimmt, erschienen jedoch nicht gedruckt. Erst nach der Rückkehr ins Theater am Kärntnertor (1725) machte sich R. von den prosaischen Konventionen des deutschen Schauspiels frei und entfaltete eine Kunstsprache im musikalisch konnotierten Versmaß, die für ihre unterschiedlichen Funktionen und Formate das aufführungsbegleitende Textbuch verlangte.

Anfangs widmete sich R. dem Genre des Oratoriums, was bereits Hilverding versucht hatte: Der liegend-obsiegende Held, ein Oratorium, das 1726 bei einem kirchlichen Fest zu Ehren von Johann Nepomuk unter freiem Himmel aufgeführt wurde, drei weitere Nepomuk-Oratorien (Schweigendes Oraculum, 1727; Joannes in Eodem, 1728; Canticum Novum, 1730) und ein Oratorium zur Grablegung Christi (Mater dolorum, 1729). Die Musik komponierte der Kapellmeister des Wiener Doms G. Reut­ter (1730 G. Reutter d. J.). Die Invention, die dramaturgische Konzeption und die rhetorische Gestaltung zeugen von der überdurchschnittlich hohen Qualität der Libretti (Scheitler 2005).

In der Theaterwelt drang R.s Ruf eines Dichters auch in Gegenden außerhalb Wiens vor. Unter den Aufträgen für Johann Adam Graf von Questenberg und sein Theater in Jaromeritz tauchte 1730 ein besonders bedeutsamer auf. R.s deutsches Libretto zur Oper von F. A. Mitscha Der Ursprung des [...] Städtlein Jaromeritz in Mäh­ren (L’origine di Jaromeriz in Moravia, L: G. D. Bonlini) stellte die einzige komplette Quelle zum Studium der Kompositionsstruktur der Oper in drei Akten mit drei Intermezzi dar, denn der dritte Akt und das entsprechende Intermezzo sind in der Partitur nicht erhalten geblieben. R. befürchtete, die Übersetzung könne sehr erzwungen klingen, vor allem in den Arien, gleichzeitig aber bemühte er sich, damit die Oper auch in deutscher Sprache aufgeführt werden konnte (Perutková 2011). Auch in weiteren Versuchen war er ständig um eine Sangbarkeit seiner Texte bemüht. Als das Theater am Kärntnertor 1728 in italienische Verwaltung überging und in das Repertoire die Gattung des mehrfiguriren „Musicalisch-Italiänischen-Zwischen-Spiels eingeführt worden war, trug R. die Hauptlast in sprachlich dienender Funktion: Neben dem 1732 posthum herausgegebenen parodistischen Tanz- und Singspiel Runtzvanscad, König deren Menschenfres­sern (nach Z. Valarésso) sind derzeit bis 1731 neun seiner versgerechten Verdeutschungen solcher „Componimenti in musica“ bekannt, eines von ihnen (Der Argippo, 1730) gelangte 1733 zusammen mit Wiener Schauspielern bis an den Berliner Hof. Die per kaiserlichem Opernprivilegium (1720, 1728) erzwungene Begrenzung des Repertoires auf Intermezzi und deutsche „Operetten“ stand an der Wiege der überaus erfolgreichen Genre einer Parodieoper mit der Bezeichnung „Musica bernesca“, dessen Musterbeispiel Die Römische Lucretia R. in seinem letzten Lebensjahr schuf. Die erwähnte Maßnahme eröffnete gleichzeitig den Weg für das Vaudeville (Der verwirrte Ehe­mann nach Molières Le mari confondu, M: J. I. Beyer, um 1732).

Bereits in seiner frühen Dramaturgie nutzte R. das barocke Leitmedium „Dramma per musica“ aus, das er jedoch über weite Strecken durch den Rückgriff auf markante Stücke der alteuropäischen Dramatik flankierte. Ein beträchtlicher Teil, darunter z. B. Shakespeares König Liar von Engelland, aufgeführt 1718 in Prag, war dem Fundus der Eggenbergischen Komödianten entlehnt. Eine Abschrift der (1719 ebenfalls in Prag belegten) Tragikomödie Amor der Tyrann von J. Riemer (1685) steht für den mitteldt. Einfluss. Der eigene Beitrag des findigen Dramaturgen an Übersetzungen, auch jüngerer Vorlagen, entstammte den romanischen Literaturen und erschließt sich, abgesehen vom Einzeldruck des Jahres 1718 und einem autorisierten Manuskript (1725), nur indirekt durch massierte Neuproduktionen jeweils in seinem Umfeld und deren Verbreitung im Spielplan der Partner. R.s Arbeit am Repertoire, damit man dem Publikum „keinen Eckel verursache mit wiederholter Vorstellung“ desselben Stückes (Mikovec 1858), war ein entscheidender Faktor bei der kulturräumlichen Verdichtung des professionellen Theaterwesens in den böhmischen Ländern.

Ausgabe

Wiener Haupt- und Staatsaktionen I–II, hg. v. R. Payer von Thurn, Wien 1908, 1910.

Quellen

WStLA: Totenbeschauprotokolle, Rolle 34 (28. 11. 1731, Todesdatum von R.); ebd., Rolle 35, fol. 216r, 1. und 2. 6. 1732: Dreiviertel Jahr altes Kind Franz der „Margaretha Rademinin, einer Wittib“ (Mitteilungen H. Reitterer). Dompfarre St. Stephan, Wien: Taufen, Bd. 53, fol. 497r, 28. 1. 1709, Täufling: Josephus Jacobus Franciscus, Vater: Henricus Rademin, „ein Comoediant“, Mutter: dessen Frau Anna Ernestina, Paten: Josephus Antonius Streinitsek [Stranitzky], dessen Frau Maria Monika, Jacobus Hirschnack, Maria Catharina Kapplerin (ledig), s. auch Wiennerisches Diarium, 19. 2. 1709, Nr. 579 (Nachricht von der Taufe); ebd., Protocollum mortuorum, Bd. 17c, fol. 836v, 9. 8. 1709: Beisetzung desselben Kindes; ebd. Taufen, Bd. 59, 7. 11. 1719, Täufling: Maria Barbara Monica Josepha, Vater: Henricus Rademin „iuris licentiatus“, Mutter: dessen zweite Frau Maria Margaretha, Paten: Barbara Judith Gräfin Starhemberg, Maria Monica und Joseph Anton Stranitzky; ebd. Bd. 61, fol. 109, 9. 7. 1721, Täufling: Monica Margaretha, Patin: [Maria] Margaretha Hilverding; ebd. Kirchenmeisterprotokoll vom 21. 7. 1721: Tod dieser Tochter; ebd., Protocollum mortuorum, Bd. 20a, fol. 248r, 17. 7. 1726: Beisetzung des anderthalb Jahre alten Sohnes Maximilian (s. auch Kirchenmeisterprotokoll 1725–26, fol. 144, Rudin 2002); ebd. Taufen, 25. 3. 1728 –30. 6. 1730, fol. 345v, 11. 9. 1729, Täufling: Georgius Josephus Ludovicus, Vater: Henricus Rademin, „teutscher Comoediant“, Mutter: dessen Frau Maria Margaretha, Paten: Georgius Reitter, „Capellae magister ad S. Stephanum“, Josephus Stranizki [jun.], Maria Monica Stranizki, Ludovicus Josephus Keissler. Pfarre St. Martin, Landshut: Totenbuch vom 16. 2. 1711: Maria Josepha, „Tochter des Comedianten Heinrich Radamin“ (Rudin 1973). NA: SM, Sign. T-61/1, fol. 93–106; ebd., Kk, Sign. 1151 (20. 2. 1713); Sign. 1154 (7. 4. 1718). MZA: B 13, Anträge für Spielbewilligungen R.s vom August 1716 und Dezember 1723. Stadtarchiv Augsburg: Rst, Meistersingerakten IV, 1700–1719, fol. 377–380 (8. 6. 1715), fol. 447–453 (25. 4.–5. 5. 1716), Erlangung von Spielkonzessionen. ÖNB: Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Cod. 13.495, 13.494, 13.502, 13.492, 13.497, 13.499, 13.501, 13.496, 13.493, 13.475, 13.476, 13.500, 13.477, 13.478 (Zusammenstellung von 14 Haupt und Staatsaktionen, Wiener Haupt- und Staatsaktionen, s. Ausgabe); ebd., Cod. 15.009: Die Beschützte Unschuldt in der Persohn der Engelberta Römischen Kayserin. Nach Anleitung eines Welschen Dramatis elaboriret von Henrico Rademin (nach A. Zeno / P. Pariati). WBR: Sign. Ic 26.500, Die Lebendig begrabene und aus dem Grab auf den Königl. Schwedischen Thron steigende Edelberga [Finis Wien mense Maj. 1725 H[enricus] R[adem]in (nach G. I. Giorgi); ebd. Handschriftensammlung, Sign. Ia 38.589, fol. 501–600: drei Abschriften R.s von Theaterstücken in einer undatierten handschriftlichen Sammlung: Aurora und Stella (nach Calderón / H. de Graef). Amor der Tyrann oder Die bereüte Rache (nach J. Riemer, hg. v. Scherl 1999); Die Durchleüchtige Königin Oronthea von Aegypten (nach G. A. Cicognini); ebd.  Sign. A 140893, Die Römische / LUCRETIA. / Auf dem ... privilegirten / THEATRO / Jn Wienn. / Jm Jahr 1731. Jn einer so genannten Teutschen / MUSICA BERNESCA / vorgestellet / … Aufgesetzt von Rademin, Wien (1731). Museum der Stadt Regensburg: Sign. Rat. ep. 538, b – n [H. Rademin? nach N. Minato]: Die getreue Spartanerin Chilonida (Prolog und Argumentum), Regensburg 1711. Staats- und Stadtbibliothek Augsburg: Sign. 4o Aug. Schauspielkunst Nr. 3: Wohlmeinentlich entworffene Chronographisch-Emmblematische Bey-Schrifften / Der Welt-beruffenen deß Heil: Römis: Reichs Haupt- und Handels-Stadt AUGSBURG / Bey Auszierung deß gewöhnlichen Comödie-Platzes in der so genannten Raths-Comödie Unterthänigst vorgestelt Von HENRICO RADEMIN p[ro] t[empore] Principalen der daselbst agierenden Banda Comoedianten, Augsburg [1715]. VKOL Olomouc: Sign. II 34.515 (auch BSB München, 2 P.o.germ. 29f.), NIVerVVesenDe GeDäChtnIs Der GereChten, s. l. [1717]; Merckwürdiges Schauspiel, genannt: Die Macht des Himmlischen Verhängnüsses in Bestraffung der Laster, nach dem Sprichwort: Untreu schlägt seinen eigenen Herrn. Aus dem Spanischen ins Frantzösische und aus diesem ins Teutsche übersetzt. Von Henrico Rademin, L[icentiato] p[ro] t[empore] Directore Comico. S. l., 1718 (nach F. de Rojas ⇒ Bolte 1895). MZK: Sign. CH Bibl. V.G.7, 16, N. Blinoni [G. D. Bonlini], Der Ursprung. / Des… ... Hochgräf- / lich-Questenbergischen Städtlein / Jaromeritz / Musicalisches Schau-Spiel / Welches A. 1730. zur ewigen Gedächtnuß / und gewöhnlich-herbstlichen Unterhaltung durch / Ihro eigene von dar gebürtige Musicos haben / vorstellen lassen / Ihro Hochgräfl. Excellenz / HERR / Johann Adam / ... Reichs Graf / Von- und zu Questenberg, dermahliger / Besitzer dieses Orths. / ... / Ins Teutsche übersetzt von Rademin , Wien 1730. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin: VIII. HA Siegel, Wappen, Genealogie, Slg. Anton Balthasar König, Nr. 295, Bl. 122–136, Musicalisches Zwischen-Spiel / Genannt: Der ARGIPPO, Jn Welscher Sprach vorzustellen Auf dem … Privilegirten THEATRO in Wienn / Verteutscht von RADEMIN, Wien 1730 (nach D. Lalli). H. Rademin: Dissertatio juridica solennis loco jnauguralis de Bodemeria […], Halae Magdeburgicae 1697 [Das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD17): 547:648238K].

Literatur

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschaften und Künste [...]. Verlegts Johann Heinrich Zedler, XXX, Leipzig–Halle 1741, Sp. 522; D’Elvert 1852, S. 38; F. B. Mikovec: Zur Prager Theatergeschichte [1718], Bohemia (Prag) 31, 1858, Nr. 35, S. 256f.; Witz [1876], S. 30; Teuber I 1883, S. 101; J. Bolte: Das Danziger Theater im 16. und 17. Jh., Hamburg–Leipzig 1895, S. 224f.; R. Haas: Wiener deutsche Parodieopern um 1730, Zeitschrift für Musikwissenschaft (Leipzig) 8, 1925/26, S. 201–225; R. Schäffler: Heinrich Rademin, Diss., Wien 1932 (Maschinschrift); A. Novotný: Praha „Temna“, Praha 1946, S. 184; L. Fürlinger: 14 handschriftliche Dramen der Wanderbühne des 17. Jh.s, Diss., Wien 1949 (Maschinschrift); Gugitz 1958, S. 136 (falsches Todesdatum 29.11.1731); W. Lehr: Die szenischen Bemerkungen in den Dramen des Altwiener Volkstheaters bis 1752, Diss., Wien 1965 (Maschinschrift), S. 31–33; B. Rudin: Fahrende Schauspieler in Regensburg (1708–1711), Verhandlungen des historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg (Regensburg) 113, 1973, S. 191–205 + Heinrich Rademin, Hanswursts Schattenmann. Jurist, Bühnenchef, Stückeschreiber. Versuch über eine Gründerfigur des Wiener Theaters, Marschall 2002, S. 271–302 + Von Alexanders Mord-Banquet bis zur Kindheit Mosis, Daphnis (Amsterdam–New York) 35, 2006, S. 254–256 + Rudin 2010; J. Trojan: Jak to dopadlo v Jaroměřicích, Opus musicum (Brno) 6, 1974, S. 82–85; H. G. Asper: Spieltexte der Wanderbühne, Wien 1975, S. 7, 15f., 118, 121, 127f., 130f., 145 + Asper 1980, S. 42; R. Münz: Das „andere“ Theater, Berlin 1979, S. 150; A. Martino: Die italienische Literatur im deutschen Sprachraum, Amsterdam–Atlanta, GA 1994, S. 73f., 97, 109, 134f., 150, 166f., 191f., 304, 392; Scherl 1999, S. 40, 49, 53–55, 62–66, 93–95, 201, 204, 207 + Dva dokumenty k baroknímu divadlu v Čechách, DR 14, 2003, Nr. 3, S. 77f.; I. Scheitler: Deutschsprachige Oratorienlibretti. Von den Anfängen bis 1730, Paderborn 2005 (Beiträge zur Geschichte der Kirchenmusik 12), S. 264–268; M. Goltz: Die Wiener Libretti-Sammlung des Herzog Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen, Meinigen 2008, Nr. 12, 58, 73, 74, 86, 90; M. Havlíčková: Brněnská účinkování Heinricha Rademina, SPFFBU, Q 10, 2008, S. 17–36 + Havlíčková 2009, S. 54–83, 101, 107, 200; K. Bohadlová: Astarto versus Atalanta, Heinrich Rademin, „Direktor Comicus“ (1674–1731) v kontextu italsko-německé dramaturgie počátku 18. století, Diss., Praha 2009 (Maschinschrift) + Role komické postavy v dramatech Heinricha Rademina v kontextRademin, „Direktor Comicus“ (1674–1731) v kontextu italsko-německé dramaturgie počátku 18. století, Diss., Praha 2009 (Maschinschrift) + Role komické postavy v dramatech Heinricha Rademina v kontextu kočovného divadla počátku 18. století, DR 21, 2010, Nr. 2, S. 92–102; J. Perutková: František Antonín Míča ve službách hraběte Questenberga a italská opera v Jaroměřicích, Praha 2011, S. 36, 44, 85, 94, 178f., 457, 498, 517; B. Müller-Kampel: Hanswurst-Stranitzky. Zur Revision seiner Biographie (2010). LiTheS. Literatur- und Theatersoziologie. Forschung, Dokumentation, Lehre [online]. [cit. 9. 9. 2015]. URL: http://lithes.uni-graz.at/downloads/bmk_stranitzky_bio.pdf, s. 3; O. G. Schindler: Rademin, Heinrich [online]. [cit. 10. 9. 2015]. URL: http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_R/Rademin_Heinrich.xml; A. Sommer-Mathis: Die Anfänge des Wiener Kärntnertortheaters zwischen deutschsprachiger Stegreifkomödie und italienischer Oper, DR 26, 2015, č. 2, s. 139–141, 144–147.
ÖML
Meyer


Bildung: 2015

Autor: Scherl, AdolfRudin, Bärbel