Schmelka, Heinrich Ludwig

H. Schmelka. Bildquelle: P. Stein: Deutsche Schauspiel, 2 Bd. (1907/08), https://weber-gesamtausgabe.de/de/A008208.html
Heinrich Ludwig
Schmelka
1. 12. 1777
Schwedt (DE)
27. 4. 1837
Pankow (Berlin, DE)
Schauspieler, Sänger, Dramatiker, Regisseur

Er stammte aus einer Theaterfamilie. Seine Mutter, Marianne Schmelka, geb. Bittner, war Schauspielerin, sein Stiefvater Carl Joseph Schmelka Theatermaler. Über Sch.s biologischen Vater ist nichts bekannt, möglicherweise war er Offizier bei einem Infanterieregiment, wahrscheinlich aristokratischer Herkunft. Sch. begann als Kinderdarsteller auf den Theaterstationen seiner Eltern, 1784–86 spielte er im Ständetheater in Prag, 1787–88 in Riga. Zeitgleich erlernte er ab 1784 unter der Aufsicht seines Stiefvaters das Handwerk eines Theatermalers. Als die Mutter ein Engagement in Dresden annahm, folgte ihr der siebzehnjährige Sohn 1796 nach Sachsen, entschlossen, sich professionell dem Theaterschauspiel zu widmen. Die schlechte materielle Lage der Mutter und ihr Unvermögen, ihn bei seinen Theateranfängen finanziell zu unterstützen, bewirkte, dass Sch. Die Laufbahn eines Schauspielers bei fahrenden Theaterensembles einschlug. Er begann beim Ensemble der sog. spanischen Reiter, die Kunstreiten auf öffentlichen Plätzen veranstalteten. Anschließend war er Mitglied des fahrenden Theaterensembles unter Direktor Locke, mit dem er Sachsen bereiste. Danach wurde er von Prinzipal S. Meddox bei seiner Gesellschaft deutscher Schauspieler engagiert, die im thüringischen Gera wirkte. Sein erstes ständiges Engagement fand Sch. 1800–13 im Prager Ständetheater im Ensemble unter Direktor J. C. Liebich. In Prag ehelichte er 1808 die Schauspielerin M. Allram, die Schwester seines Schauspielkollegen J. Allram, und im selben Jahr kam ihr Sohn Johann Joseph zur Welt (er starb mit 12 Jahren). Die Ehe endete 1822 mit einer Trennung. Sch. verließ Prag zu Ostern 1813 und ging ans Theater in Baden bei Wien, wo damals die Gesellschaft des Theaterunternehmers Baron F. v. Zinnig spielte. Mit Zinnigs Ensemble reiste er für die Wintersaison 1813/14 nach Pressburg (Bratislava). 1814 ging er ans Stadttheater in Breslau und blieb bis 1824 dort, als er nach mehreren erfolgreichen Gastspielen ans neu eröffnete Berliner Königstädtische Theater wechselte. In Berlin wurde er zur Stütze des Ensembles und erfreute sich der Gunst des Publikums. Seine Kollegen waren der Schauspieler und Dramatiker L. Angely bzw. der Schauspieler F. Beckmann. An seinem Lebensende betrieb Sch. gleichzeitig in Berlin-Pankow ein Wirtshaus. Er starb kurz nachdem er die Rolle des Baron Pappendeckel aus dem Singspiel von W. Müller und J. Perinet Die Schwestern von Prag zu Ende gespielt hatte, und nachdem er trotz seines schlechten Gesundheitszustands eine Änderung der Vorstellung abgelehnt hatte. Die Beisetzung fand unter Anteilnahme einer breiten Öffentlichkeit statt. Sch. Andenken ehrte eine Trauerkantate des Kapellmeisters und Komponisten F. Gläser, aufgeführt vom Orchester und vom Chor des Berliner Königstädtischen Theaters.      
Seine Frau, Magdalena Schmelka, geb. Allram (1784 Wien – 1831 Leipzig) spielte ab der Saison 1798/99 im Ständetheater, 1813–14 wirkte Sch. in Baden bei Wien und in Pressburg, 1814–22 in Breslau, 1822–27 bzw. 1829 spielte sie in Leipzig. Seine Mutter Marianne (Anna Marie bzw. Nanette) Schmelka, geb. Bittner, geschrieben auch Büttner (geb. 1757 Lwów) feierte ihr Debüt 1768. Ab dem Ende der 70-er Jahre des 18. Jahrhunderts war sie am Markgräflichen Hoftheater in Schwedt engagiert, anschließend dann in Riga, am Prager Ständetheater und in Dresden.

Von seinem Wirken im Ensemble der Spanischen Reiter brachte Sch. eine hervorragende Kondition mit, schauspielerische Erfahrung sammelte er bei den fahrenden Gesellschaften, worauf er dann für den Rest seiner Theaterlaufbahn zurückgreifen konnte. Obwohl er bei Rollen des tragischen Genres besetzt wurde (Franz Moor in Schillers Räubern, Shakespeares Hamlet, Mephisto in Goethes Faust) und er auch über gesangliche Fähigkeiten verfügte, war er vor allem ein hervorragender Komödienschauspieler. Die Basis seines Lustspielrepertoires bildeten Gestalten aus Wiener Lokalpossen, insbesondere von A. Bäuerle, in denen er den Parapluiemacher Staberl spielte. Dieser eng definierte dramatische Typ aus dem Kreis der Wiener Vorstadtbühnen aus der Zeit des Biedermeier, der seinen Ursprung in der Hanswurst-Tradition der improvisierten Burleske hat, zeichnete sich durch Eloquenz aus, gepaart mit Patriotismus und überspitztem Heroismus, wobei er jedoch der eigenen Ruhe und Sicherheit den Vorzug gab und sein Verlangen nach materiellem Erfolg nicht verhehlte. Im schauspielerischen Ausdruck verwendete Sch. raue Hanswurst-Komik und die Fähigkeit einer schlagfertigen Improvisation, er arbeitete mit der spezifischen Physiognomie des Gesichts, bei der er die Mimik und vor allem seine markanten Augen benutzte; sein komischer Ausdruck basierte auf einem ernsten Gesichtsausdruck. Er konnte sich hervorragend bewegen, war von schlanker, hoch aufgeschossener Gestalt und verfügte über eine höhere Stimmlage. Die Kritik warf ihm manchmal eine Tendenz zum Chargieren vor. Sein Vorbild war der berühmte Komiker A. Hasenhut. Ebenso wie er beherrschte Sch. den Wiener Dialekt (in Wien gastierte er im Sommer 1822), den er vor allem an seiner Wirkungsstätte in Berlin zu nutzen verstand, wohin die Wiener Lokalposse in Ermangelung eigener regionaler Dramatik dieses Typs gelangte und heimisch wurde, bevor sie schrittweise das Genre des Wiener Zauberstücks (F. Raimund) und die Berliner Lokalposse ablöste, in der Sch. dann nicht mehr so viele Schauspielgelegenheiten erhielt.
Sch. dreizehnjähriges Engagement im Ständetheater richtete ihn auf das schauspielerische und musikdramatische Repertoire aus. Im Schauspiel spielte er die Rollen naiver, verrückter, kleinkarierter, oft ländlicher Jünglinge, des Weiteren Dummköpfe und Karikaturen, in musikdramatischen Stücken und in der Oper Gestalten, die für einen komischen Tenor (Buffo-Tenor) vorgesehen waren. Schauspielgefährten im Fach komischer Rollen waren J. Allram und K. F. W. Borck (auch Bork). Sch.s Antrittsrolle war Peter aus dem Stück Menschenhaß und Reue. Er tauchte auch in den damals populären Stücken von Kotzebue auf. In musikdramatischen Stücken wurde er bei älteren lokalen Singspielen besetzt, er verkörperte u. a. die Titelgestalt in Hanns Klachel von Przelautsch von K. Guolfinger v. Steinsberg mit Musik von V. Tuček oder die Rolle des Pappendeckel in Perinets und Müllers Die Schwestern von Prag. Nach dem Ableben D. Guardasonis und dem Niedergang der italienischen Oper erlebte Sch. im deutschen Opernensemble des Ständetheaters die Kapellmeisterära von W. Müller. Er spielte den Monostatos in Mozarts Die Zauberflöte, den Ali in Grétrys Oper Zelmire und Azor oder den Paul aus Weigls und Castellis Stück Die Schweizerfamilie. In der letztgenannten Oper spielte er eine Gestalt, sie vom Typ her den Rollen nahestand, die er in den lokalen Singspielen verkörpert hatte. Die Kritik verwies aus diesem Anlass auf die Trivialität seiner Schauspielkunst: durch übermäßigen Witz störte er das Finale des zweiten Akts, was ein Rezensent mit der Glosse kommentierte, Sch. könne ein guter Komiker sein, wenn er in den Grenzen des Geschmacks bliebe.

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Nach Prag kehrte Sch. am Ende seiner Theaterkarriere zurück (1832), um hier eine Serie von Gastauftritten mit dem Repertoire Wiener Staberl-Stücke, Lokalpossen und Zauberstücken (A. Bäuerle, J. A. Gleich, C. Carl) zu absolvieren, ergänzt um Lustspiele von F. L. Schröder, A. W. Kotzebue oder dessen Zeitgenossen E. Raupach. Die Vorstellungen wurden in der Tageszeitung Bohemia von A. Müller kommentiert, wobei er eingangs die zu starken Erwartungen an den Schauspieler dämpfte, der in Prag lange nicht gespielt habe, und er forderte dazu auf Sch.s Schauspielkunst nicht an den Leistungen zu messen, mit denen er das Prager Theaterumfeld verlassen hatte. In den Vorstellungen wertschätzte er den Sinn des Schauspielers fürs Detail, den er nutzte, um komische Effekte zu erzielen, er lobte die Gesten, Haltungen und motorischen Fähigkeiten, die sowohl ohne Worte als auch bei der Deklamation von Text komisch wirkten. Gleichzeitig wunderte er sich über die Auswahl einiger Titel, die er als veraltet (Bäuerles Zauberspiel Fausts Mantel und Kappe) oder langweilig (Schröders Lustspiel Der Schneider und sein Sohn) betrachtete. Sch. war Verfasser von drei Theaterstücken. Die musikdramatische Travestie Prinz Hamlet wurde erstmals vom Königstädtischen Theater in Berlin aufgeführt. Sch. spielte den Hamlet, von L. Angely den König, F. Beckmann den Gustav und E. K. Rösicke den Polonius. Musikalische Sequenzen aus Werken W. A. Mozarts, V. Tučeks, W. Müllers, J. Haydns und C. Ditters v. Dittersdorf wählte der Sänger, Komponist und Schauspieler W. Ehlers aus. Sch. knüpfte hier an ältere Wiener Travestiestücke mit Hamlet-Sujet an, das Stück von K. L. Giesecke mit Musik von V. Tuček, Der travestierte Hamlet a Hamlet, Prinz von Tandelmarkt von J. Perinet mit Musik von W. Müller. Er schrieb auch das Lustspiel Wenn nur der Rechte kommt und nach Goethes Opernlibretto List, Liebe und Rache die Einakterposse Die Arsenikbüchse. Beide wurden ins Programm der Abschiedsvorstellung in Breslau aufgenommen, die ebenfalls seine Benefizveranstaltung war.
Sch. war vom Charakter her temperamentvoll und aufbrausend, doch seine Wut konnte er sofort wieder vergessen. Von Jugend an, über die er wahrscheinlich wegen seiner komplizierten schauspielerischen und existenziellen Anfänge nicht gern sprach, frönte er der Jagd und dem Aus- und Zusammenbauen alter Uhren.    

Sch.s Wirken in Prag 1800–13 war ein wichtiger Zeitraum seiner Theaterkarriere. Er erlebte fast die gesamte künstlerisch sehr wertvolle Ära von Liebich. Außerdem arbeitete er sich zu einem Schauspieler empor, der in der Lage war, im Theaterbetrieb schauspielerischen und musikdramatischen Aufgaben gerecht zu werden, wobei Rollen komischen Charakters überwogen. Sein Weggang wurde deshalb nicht nur als starker Verlust eines guten Komikers, sondern auch eines erfahrenen Theatermenschen wahrgenommen, auch wenn er sich bei Vorstellungen manchmal seichte Komik und Extempore nicht verkneifen konnte. Sein letztes Gastspiel zeigte dem Prager Publikum die Reife von Sch.s Schauspielkunst, gleichzeitig aber war Anfang der 30-er Jahre bereits offensichtlich, dass sich Bäuerles Posse mit der Gestalt des Staberl überlebt hatte. 

Rollen

Ständetheater Prag

Peter (A. Kotzebue: Menschenhaß und Reue) – 1800; Monostatos (W. A. Mozart: Die Zauberflöte) – 1808; Paul (I. F. Castelli, Musik J. Weigl: Die Schweizerfamilie) – 1810; Ali (A. E. M. Grétry: Zemire und Azor) – 1813; Peter Gutschaaf (A. Kotzebue: Die Organe des Gehirns), Max (A. Kotzebue: Das Intermezzo oder Der Landjunker erstenmal in der Residenz) – ?; Hanns Klachel (K. Guolfinger v. Steinsberg: Hanns Klachel von Przelautsch oder Das Rendezvous auf der Neuen Alee) – ?; Elias Marder (A. Kotzebue: Die Brandschatzung), Truffaldino (F. L. Schröder nach C. Goldoni: Diener zweier Herren), Treuhold Fledermaus (A. Bäuerle: Fausts Mantel und Kappe), Vortheil, Notar (C. Lebrun: No. 777), Staberl, Parapluiemacher (C. Carl: Staberl als Freischütz), Zacharias Haselnuß (J. A. Gleich nach K. A. Musäus Die drei Schwestern, Musik W. Müller: Adler, Fisch und Bär), Agamemnon Pünktlich (A. Albini: Kunst und Natur), Blasebalg, ein Koch (C. Blum nach E. Scribe: Der Sekretär und der Koch), Staberl, Parapluimacher (A. Bäuerle: Die Bürger in Wien), Michel, ein Gartner (A. Kotzebue: Der verbannte Amor oder Die argwöhnischen Eheleuten), Grauschimmel, ein Pächter der Gräfin (A. Kotzebue: Der Rehbock), Ivan Fedrowisch, Hettmann der Kosaken (A. Kotzebue: Die Verschwörung auf Kamtschatka), Hildebrand, Wechsler und Lotterie Einnehmer (E. Raupach: Der Wechsler), Rapid, ein reicher Schneider (F. L. Schröder: Der Schneider und sein Sohn) – 1832.  

Stadttheater Breslau  

Wirt (G. E. Lessing: Minna von Barnhelm), Sprecher im I. Chor (F. Schiller: Die Braut von Messina) – 1815; Staberl (A. Bäuerle: Die Bürger in Wien) – 1819; Franz Moor (F. Schiller: Die Räuber) –?, Hamlet (W. Shakespeare: Hamlet, Prinz von Dänemark) –?, Mephistopheles (J. W. Goethe: Faust) –?; Johann, Bedienter (H. L. Schmelka: Wenn nur der Rechte kommt), Todtbring, der Quacksälber (H. L. Schmelka nach J. W. Goethe: Die Arsenikbüchse) – 1824.  

Königstädtisches Theater Berlin

Meister Strack, ein Schneider (F. Drieberg, Musik F. Fränzl, F. Paer, W. A. Mozart, G. Rossini, G. Paccini, S. Mercadante, F. Drieberg, W. Ehlers: Der Sänder und der Schneider), Herr v. Horst (C. Lebrun: Sympathie), Ein Sattler (G. F. W. Großmann: Nicht mehr als sechs Schüsseln), Porter, der Friedensrichter (E. Raupach: Der geraubte Kuß), Adam, Dorfrichter (H. Kleist: Der zerbrochene Krug), Sander (C. Ditters von Dittersdorf: Das rothe Käppchen), Jodel (E. Schikaneder, Musik [S. H.] Friedel, J. J. Haibel: Der Tiroler Wastel), Der Invalide (L. Meyer nach E. B. J. Delrieu: Der Eifersüchtige wider Willen), Sichel (C. Ditters v. Dittersdorf: Doctor und Apotheker), Staberl (A. Bäuerle: Staberl und Urschel), Mertens, ein Landmann (G. Hagemann: Der Doppelpapa), Fabritius, ein Krämer (A. W. Iffland: Der Hausfrieden), Purzel (L. Angely: Herr Blaubart oder Das geheimnissvolle Cabinet), Schieberl, Schreiber (K. Meisl: Die Heirath durch die Guterlotterie), Don Mendoza (L. Meyer: Die Entführung) – 1825; Belton, ein englische Baronet (L. Angely nach M. E. G. M. Theaulon de Lambert: Dover und Calais), Knochen (F. L. Schröder: Heirath durch ein Wochenblatt), Herr von Schmatz (G. N. Bärmann: Der Oberrock), Pachter Grauschimmel (A. W. Kotzebue: Der Rehbock), Graf Fedehelm (F. K. Lippert: Die seltsame Audienz), Türkennagel (A. Albini: Die Bekehrten, oder Die türkische Educationsrath), Mismuth, reicher Gutsbesitzer (J. A. Gleich, Musik J. Drechsler: Der Berggeist oder Die drei Wünsche), Johann, Bedienter (J. F. Jünger: Der Strich durch die Rechnung), Don Ranudo de Colibrados (A. W. Kotzebue: Don Ranudo de Colibrados) – 1826; Andrea del Camari (J. L. Deinhardstein: Das Bild der Danae), Barnabas, Thürsteher (W. Vogel: Vier Schildwachen auf einem Posten), Morillos (F. L. Schmidt: Cervantes Portrait), Gottfried, Nachtwächter in Rodaun (K. Meisl, Musik W. Müller: Der Kirchtag zu Petersdorf oder Die beiden Nachtwächter), Hans Habersack (W. Alexis: Der verwunschene Schneidergesell), Graf Hildebrand (I. F. Castelli: Roderich und Kunigunde), Voigt in Jetta´s Burg (J. A. Gleich, Musik F. de P. Roser: Jetta, die schöne Zauberin oder Die Wolfsbrunnen) – 1827; Zacharias Haselnuß (J. A. Gleich, Musik W. Müller nach K. L. Musäuse: Adler, Fisch und Bär) – 1829; Hans Reinfeld, ein reicher Müller ( K. Meisl, Musik F. Gläser: Der Müller und sein Kind), Longimanus, Geisterkönig (F. Raimund, Musik J. Drechsler: Der Diamant des Geisterkönigs) – 1830; Staberl (C. Carl: Staberl´s Reiseabenteuer) – 1833; Herr von Zwiedler (E. Raupach: Laßt die Todten ruhen), Pachter Feldkümmel (A. W. Kotzebue: Die Belagerung von Saragossa oder Pachter Feldkümmel) – 1834; Baron Pappendeckel (J. Perinet, Musik W. Müller: Die Schwestern von Prag) – 1837.        

Stücke

Prinz Hamlet, Travestie auf Motive älterer Titel dieses Genres und Sujets mit Musik verschiedener Komponisten, Königstädtisches Theater Berlin; Wenn nur die Rechte kommt, Lustspiel; Die Arsenikbüchsel, Posse nach einem Libretto von J. W. Goethe zur Oper List, Liebe und Rache, beide Titel 1824 aufgeführt in Breslau im Rahmen von Sch.s letzter Vorstellung und Benefizveranstaltung.

Quellen

AHMP: Eheregister, Sig. HV 07, 1801–1812 (Sch.s Eheschließung mit der Schauspielerin Magdalena Allram, 18.8.1808 zu St. Gallus in der Prager Altstadt, Trauzeugen Karl Blumauer und Ludwig Reinecke, Schauspieler des Ständetheaters); Geburtenregister, Sig. HV N9, 1801–1811 (Geburt des Sohnes Johann Joseph 30.11.1808, Paten der Schauspieler Joseph Allram, Theaterdirektor [Johann] Karl Liebich und die Schauspielerin Augusta Czermak); Handschriften, Bd. 1, 7996 Journal aller auf der k. ständischen Bühne zu Prag aufgeführten Trauer– Schau – Lust-Spiele, Opern, Possen Balletts, Concerte und sonstige Productionen von 16ten Juli 1815bis 30ten April 1834 [sog. Martinec-Liste].

NMd: Zettel des Ständetheaters aus dem Jahre 1832.

Literatur

Litteratur und Theater Zeitung (Berlin) 8. 1. 1780, 17. 3. 1781 (Engagement von Sch.s Mutter M. Schmelka geb. Bittner am Markgräflichen Theater in Schwedt); Theater Kalender auf das Jahr 1783 (Gotha), S. 291, 1785, S. 201, 1786, S. 165–167, 1789, S. 147, 1790, S. 235 (Theaterengagement Sch.s und seiner Eltern); Zeitung für die elegante Welt (Leipzig) 28. 6. 1806, 16. 3. 1807, 10. 3. 1810; Almanach fürs Theater 1807 (Berlin), S. 350, 1808, S. 238–239, 1809, S. 158; Prager Theater Almanach auf das Jahr 1808 (Prag), S. 7–8 (Sch.s Schauspieldebüt am Ständetheater), 1809, S. 9–10; GesamtausgabeWiener Theater Zeitung 6. 4. 1813, 1. 5. 1813; Wiener Zeitschrift 11. 9. 1830, 14. 12. 1830; Morgenblatt für gebildete Stände (Stuttgart, Tübingen) 10. 8. 1813 (Sch.s Weggang aus Prag); Tagebuch der deutschen Bühnen (Dresden) 1825, S. 85–88, S. 220, S. 285–286, 1826, S. 18, S. 50–51, S. 209, S. 308–309, 1827, S. 11–14, S. 90–91, S. 107–108 (Sch.s Rollen am Königstädtischen Theater in Berlin); Berliner allgemeine musikalische Zeitung (Berlin) 11. 7. 1829; Bohemia, ein Unterhaltungsblatt (Prag) 17. 8. 1832, 21. 8. 1832, 24. 8. 1832, 26. 8. 1832, 31. 8. 1832, 2. 9. 1832, 7. 9. 1832, 9. 9. 1832, 14. 9. 1832 (Sch.s Gastspiel am Ständetheater); Der Wanderer (Wien) 26. 5. 1833, 5. 3. 1834, 19. 9. 1834 ● Ableben und Nachrufe: Almanach für die Freunde der Schauspielkunst auf das Jahr 1837 (Berlin), S. 69–73; Neuer Nekrolog der Deutschen 1833 (Ilmenau, Nekrolog  M. Schmelka), (Weimar) 1839, S. 490–501 ● Bohemia (Prag) 20. 9. 1877 (Sch.s Prager Engagement in den Jahren 1800–1813, beschrieben von O. Teuber in einem Zyklus seiner theaterhistorischen Aufsätze: Die Prager Bühne seit den ältesten Zeiten. Guardasoni´s Schauspiel. – Regie Liebich); R. Angermüller: Wenzel Müller und „sein Leopoldstädter Theater,“ Wien, 2009, S. 25, S. 37, S. 78–79, S. 97, S. 244; J. Balvín, A. Scherl, J. Pokorný: Vídeňské lidové divadlo od Hanswursta Stranitzkého k Nestroyovi [Das Wiener Volkstheater von Hanswurst Stranitzky bis hin zu Nestroy], Praha 1990, S. 124–134; O. Teuber II., S. 387; M. Schlesinger: Geschichte des Breslauer Theaters I. 1522–1841, Berlin 1898, S. 115–165; J. Ludvová: Historický repertoár Stavovského divadla 11. 9. 1796 – 30. 6. 1815 [Das historische Repertoire des Ständetheaters 11.9.1796-30.6.1815], Praha 2015 (online, zit. 30. 5. 2018), URL: http://encyklopedie.idu.cz/index.php/Studie_a_dokumenty; Schmelka, Heinrich Ludwig in Carl Maria Weber Gesamtausgabe (online, zit 30. 5. 2019), URL: https://weber-gesamtausgabe.de/de/A008208.html.

Kosch, Ulrich, Wurzbach, ADB, Deutsche Biografie


Bildung: 2019

Autor: Hanoušek, Martin