Moser, Ottilie

Ottilie
Moser
8. 7. 1837
Barmen (Wuppertal, Sev. Nordrhein-Westfalen)
20. 2. 1908
Linz
Schauspielerin, Sängerin, Theaterdirektorin

Tochter von Ludwig Schmizl, Musikdirektor und Musiklehrer in Mainz. Frau des Schauspielers, Sängers, Regisseurs und musikalischen Direktors Carl Moser (1825 – 1883). Mutter des Schauspielers Carl Moser und der Schauspielerin Auguste (Gusti) Moser, verheiratete Wittels, später Cvitković (1871 – 1918). Ab 1866 beteiligte sie sich an der Leitung des deutschen Stadttheaters in Budweis, das ihr Mann gepachtet hatte. Nach seinem Tode (1883) wurde sie Direktorin der Gesellschaft, die in Budweis, Marienbad und Pilsen spielte und sowohl populäre Operetten als auch ein anspruchsvolleres Schauspielrepertoire aufführte. 1888 wirkte die Gesellschaft im Stadttheater in Eger, in den Herbstmonaten im ungarischen Sopron. Die Gesellschaft geriet jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und wurde von Moser aufgelöst. Ihr Lebensende verbrachte sie in Linz. 

Mit Mädchenname Schmizl. Frau des Schauspielers, Sängers und Theaterdirektors Carl Moser, Mutter des Schauspielers und Regisseurs Carl Moser d. J. und der Auguste (Gusti) Moser, verheiratete Wittels (1871–1918); (siehe Quellen, Matrikel Saaz 1868 – 1872 189/52).

Ihre grundlegende musikalische Ausbildung erhielt Ottilie wahrscheinlich von ihrem Vater Ludwig Schmizl, musikalischer Direktor und Musiklehrer in Mainz. Über ein weiteres Studium gibt es keine Berichte. Nach den einzelnen Erwähnungen zu den Rollen, in denen sie auftrat (Zerlina / Mozart: Don Juan, Ännchen / Weber: Der Freischütz) sang sie wahrscheinlich Sopran- bzw. auch Koloraturparts und trat auf Konzerten auf. Der Deutsche Bühnenalmanach 1887 (S. 214) erwähnt rückblickend (wahrscheinlich fälschlich), dass sie zusammen mit ihrem Mann Carl Moser in den Jahren 1863 – 1864 das Theater in Innsbruck geleitet habe.

Carl Moser erhielt die österreichische Direktorenkonzession im September 1864 und übernahm für vier Jahre das Städtische deutsche Theater in Budweis; hier begann seine Unternehmenstätigkeit in den böhmischen Ländern. Er schloss sein damaliges Ensemble mit der Truppe der Linzer Operngesellschaft von Carl Pichler-Bodog zusammen, und es ist wahrscheinlich, dass Ottilie Schmizl mit diesem Linzer Ensemble nach Budweis kam (Deutscher Bühnenalmanach 1887; Hilmera).

Schon ab der Saison 1866/67 in Budweis wird Ottilie als „Frau Direktorin“ angeführt, Tatsache jedoch bleibt, dass ihre Ehe mit Carl Moser erst am 2. 8. 1868 in Marienbad geschlossen wurde (siehe Quellen, Matrikel Saaz). Ihre Laufbahn als Sängerin verließ Ottilie M. anscheinend und widmete sich vor allem der Verwaltung der Kasse und ökonomischen Fragen. (Die Egerer Zeitung erwähnt als Sängerin Frau "Moser-Schmidts" am 11. 12. 1875, 22. 1. und 12. 4. 1876, es ist jedoch wahrscheinlich, dass es sich um ein anderes Mitglied der Familiengesellschaft handelte. Etwa ab der Mitte der 70-er Jahre führen die Theateralmanache "Direktorin Ottilie Moser" an.)

Nach dem Tode ihres Mannes (26. 4. 1883) wurde Ottilie M. eigenständige Direktorin der Gesellschaft. Dazu berechtigte sie die bis Ende 1883 gültige Konzession, die anschließend verlängert und regelmäßig erneuert wurde. Die M. erbte von ihrem Mann ein entwickeltes Theaterunternehmen, das sich ab 1867 auf die Verwaltung zweier Theater gründete, im Winter in den Städten im Landesinneren mit einer zahlenstarken deutschsprachigen Bevölkerung (Süd- und Westböhmen), im Sommer in der Kurregion Westböhmen. Ähnlich wie ihr Mann arbeitete sie zu manchen Zeiten wahrscheinlich nur im Sommer. Sie nutzte somit nicht gleich den Winter 1883/1884, wenngleich sie für diesen Zeitraum bereits ab 1881 einen Mietvertrag für das Theater in Pilsen und später in Budweis ausgehandelt hatte (an beiden Stellen wirkte damals die deutschsprachige Gesellschaft von Adolf Palme). Im Sommer 1884 war M. traditionell in Marienbad, wo ihr bereits am 22. 11. 1883 amtlich der Mietvertrag verlängert worden war. Trotz des guten Echos der Öffentlichkeit und der Vertreter der Stadt verzichtete Ottilie M. auf die bevorstehende Wintersaison 1885/1886.

Im Sommer 1887 teilte sich die Gesellschaft in zwei Ensembles auf. Ottilie M. wirkte in Marienbad, auf ihre Konzession nahm ab dem 15. 5. 1887 der älteste Sohn Carl Moser im Franzensbader Stadttheater seine unternehmerische Tätigkeit auf. Ottilie M. wird als Direktorin beider Theater angeführt, der Sohn als Artistischer Direktor und Oberregisseur in Franzensbad. Das Kurtheater übernahm Moser d. J. von Direktor Emanuel Westen, der es mit dem Städtischen Theater in Olmütz kombinierte. Ursprünglich hatte Westen in den Kurbädern noch die Sommersaison 1887 absolvieren sollen, aufgrund gerichtlicher Streits um nicht gezahlte Gehälter an die Schauspieler aus dem Troppauer Ensemble (1886), die Teil der Franzensbader Gesellschaft werden sollten, musste er das Kurtheater verlassen. Die Behörden in beiden Städten waren anfangs mit dem parallelen Wirken von Mutter und Sohn nicht einverstanden, schließlich aber stimmten sie zu, allerdings unter der Bedingung, dass dies die Ausnahme bleiben und nur für eine Saison gelten sollte (führt Hilmera an).

Ottilie M. hatte Interesse an einem Mietverhältnis für das deutsche Theater in Pilsen im Winter 1887/1888, zu einer Einigung mit der Stadt kam es jedoch nicht, weil sie zu hohe Forderungen gestellt haben soll. Auch die sechs Wochen Gastspiel in Budweis fanden nicht statt. Die Direktorin ("energisch und mit Charakter") war sich ihres guten Rufs bewusst und verlangte ein entsprechendes Hinterland. Die Gesellschaft hatte gute Sängerinnen und Schauspieler; die Egerer Zeitung vom 22. 2. 1888 schreibt nach der Vorstellung Die blaue Grotta, die Gesellschaft sei nicht nur ein routiniertes Operettenensemble, sondern auch eine innerlich starke Gruppe mit herausragenden Komödienschauspielern.

Im Frühjahr 1888 wirkte die Gesellschaft kurz, aber eindrucksvoll im Städtischen Theater in Eger. Der Erfolg dieses Engagements verhalf ihr zu einer Einigung mit dem Stadtrat für das folgende Jahr, und die Gemeindevertretung Eger versprach bereits im Mai 1888, der Gesellschaft das Theater vom 1.1.1889 bis Palmsonntag zu reservieren (d. h. bis zum 9. 4. 1889), unter der Bedingung, dass sie mindestens vierzehn Tage vor Ort verbringen werde (Egerer Zeitung 16. 5. 1888).

Für die Herbstmonate 1888 und 1889, immer vom 1. 10. bis zum 31. 12., sicherte sich Ottilie M. die Anmietung eines Gebäudes im ungarischen Sopron, in einer Stadt mit einer zahlenmäßig starken deutschsprachigen Bevölkerung, doch eine Tournee kam nur 1888 zustande. Während des zweiten Mietverhältnisses in Eger Anfang Februar 1889 geriet M. in finanzielle Schwierigkeiten, wahrscheinlich infolge geringerer Besucherzahlen. Die Gemeindevertretung stellte eine Kommission zusammen, die die Vollendung des Mietverhältnisses in Eger beaufsichtigte, direkt das Repertoire beeinflussen konnte und berechtigt war, auch auf den Theaterzetteln eine Notiz über die städtische Aufsicht zu veröffentlichen. An die Spitze des Ensembles wurde der Kapellmeister Max Gross gestellt, der an die Unterbrechung zwischen dem 9. und 12. Februar 1889 anknüpfte (G. Ohnet: Hüttenbesitzer, die Blätter Bohemia und Egerer Zeitung unterscheiden sich in ihren Angaben zum Datum der ersten Vorstellung). Die Besucherzahlen gingen wahrscheinlich weiter zurück, und die Presse verwies vergebens auf die gute Qualität und rief das Publikum zu einer größeren Beteiligung auf (Egerer Zeitung 5., 19. und 30. 1. 1889, 2. und 6. 2. 1889).

Nach dem Konkurs in Eger endete das Theaterunternehmen der Familie Moser nach fünfundzwanzig Jahren. Ottilie M. wollte ein Sommertheater in Marienbad bauen, doch dieses Vorhaben konnte sie nicht mehr verwirklichen. Das Ende ihres Lebens verbrachte sie in Linz, und es ist nicht bekannt, ob sie sich noch dem Theater widmete. Über ihr Ableben informierte am 22. 2. 1908 eine kleine Notiz in der Linzer Tages-Post (Todesfälle).

Ähnlich wie ihr Mann Carl Moser leitete auch die M. eine Gesellschaft, die nicht täglich reiste, sondern auf einer Bühne auftrat, die sie für längere Zeit angemietet hatte. Trotzdem veränderte sich das Ensemble personell stark. Die Direktorin mietete auch kurzfristig gute Schauspieler und Sänger an und wollte diese sofort wirtschaftlich verwerten. Die Egerer Zeitung inseriert am 15. 12. 1888 vor der Saisoneröffnung, das Ensemble sei jeder Hinsicht ausgezeichnet und habe für Gastspiele die renommiertesten Künstler unter Vertrag, die auch höchste Ansprüche zu befriedigen in der Lage seien.

Das Repertoire knüpfte an die dramaturgische Linie von Carl Moser an. Es war auf das städtische Publikum in seinem gesamten sozialen und bildungsabhängigen Spektrum ausgerichtet und spiegelte das Repertoire der großen deutschen Theater wieder. Es umfasste einige klassische Stücke; so standen beispielsweise im Winter 1884/1885 in Budweis Shakespeare (Kaufmann von VenedigHamlet) und Goethe (Egmont) auf dem Programm. Es war anspruchsvolle Dramatik des 19. Jahrhunderts vertreten (Hebbel: Judith und Holofernes), ebenso zeitgenössische Stücke, die aktuelle gesellschaftliche Themen wiederspiegelten wie die Stellung der Frau in der Gesellschaft (Sardou: Fedora) oder die Beziehung von Künstler und Gesellschaft (A. Dumas d. J.: Kean) u. a.  Zum Amüsement des Publikums führte Ottilie M. Stücke österreichischer Komödiendichter (Raimund: Der Verschwender, Nestroy: Schlimme Buben in der Schule), populäre Stücke von Charlotte Birch-Pfeiffer (Der Glöckner von Notre DameDer Waise von Lowood nach Charlotte Brontë) u. a. an. Den größten Teil des Repertoires aber bildeten bekannte Operetten österreichischer und französischer Provenienz, für die die Truppe ein eigenes Orchester hatte (Suppé: Die AfrikareiseFatinitza, Johann Strauss d. J.: Eine Nacht in VenedigDas Spitzentuch der KöniginDer Zigeunerbaron, Millöcker: Gasparone, Der Viceadmiral).

Vom Niveau des Ensembles berichten am vollständigsten die Berichte in Egerer Zeitungen in den Jahren 1888 und 1889 (die Berichte führen in der Regel keine Vornamen der Mitwirkenden an). Sie loben nicht nur die sängerischen und schauspielerischen Leistungen, sondern auch die reichen Kostüme, die ausdrucksstarke Ausstattung, die gute Regiearbeit und das sorgfältige Studium. Zu den Stützen des Ensembles zählten der Kapellmeister Reiterer, die Schauspieler Therese und Theodor Friedmeyer (Theodor war auch Regisseur), der Schauspieler Julius Moser und ein junger Schauspieler mit Namen Strobl, ein Intrigant. Im Ensemble dieser Zeit war ebenfalls der junge gebürtige Prager Erasmus Czagell (1853–1916), ein eleganter Vertreter erster Partien in Schauspiel und Komödie. Des Weiteren tauchen die Namen Babitzky und Jerg auf (junge Frauen in Männerrollen), Fräulein von Leuchert, Herr Russek (Russeck, ein korpulenter Komiker) und ein guter Operettentenor Kovacs. Mitglied des Ensembles war bis zu seiner Auflösung die Tochter der Direktorin, Auguste Moser, die sich von naiven Liebhaberinnen der fahrenden Gesellschaft bis zu einer Mitgliedschaft im Burgtheater in Wien hocharbeitete (1899–1918). Zu den Gästen, die Ottilie M. zu den einzelnen Vorstellungen einlud, zählten unter anderem Mitglieder des Prager deutschen Theaters Hanna Wrada (1888) und Johanna Buska, die Frau von Angelo Neumann (Direktor des Prager deutschen Theaters).

Wirkungsstätten

1866/1867: Budweis [České Budějovice]: Winter: M. wird als "Fr[au] Dir[ektorin]" als Kassiererin der Gesellschaft Carl Mosers angeführt, gleichzeitig als Soubrette in der Operette (Deutscher Bühnenalmanach 1867, S. 62-63). – 1867/1868: Budweis: Winter: M. wird als "Fr[au] Dir[ektorin]" als Kassiererin von Mosers Gesellschaft angeführt (Deutscher Bühnenalmanach 1868, S. 57).

1868/1869: Iglau [Jihlava]: Winter: M. wird als "Fr[au] Dir[ektorin]" als Kassiererin von Mosers Gesellschaft und unter den Mitwirkenden angeführt, ohne Rollencharakteristik (Deutscher Bühnenalmanach 1869, S. 169-170).

1869–1872: Ottilie M. taucht weder unter den Betriebsangestellten, noch unter den Mitwirkenden von Mosers Gesellschaft auf, und zwar in keinem Jahrgang des Deutschen Bühnenalmanachs.

1872: Marienbad [Mariánské Lázně]: Sommersaison der Gesellschaft von Carl Moser eröffnet am 8. 5., beendet am 25. 9. 1872, Ottilie M. führte die Kasse (Deutscher Bühnenalmanach 1873, S. 233-234). – 1872/1873 – 1875: Von der Wintersaison in Iglau 1872/73 bis zum Ende der Sommersaison in Marienbad 1875 führte Ottilie M. die Kasse.

1875/1876: Eger [Cheb]: Wintersaison 1. 10. 1875 – 30. 4. 1876. M. führte die Kasse der Gesellschaft von Carl Moser. Unter den Damen des Ensembles taucht der Name Moser-Schmidts auf (Deutscher Bühnenalmanach 1876, S. 95-96).

1876: Marienbad: Sommersaison 1. 5. 1876 – 30. 9. 1876. M. führte die Kasse von Mosers Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1876, S. 95-96). – 1876/1877: Die Wirkungsstätte im Winter ist nicht bekannt. – 1877: Marienbad: Sommersaison 1. 5. 1877 – 30. 9. 1977. M. führte die Kasse, unter den Mitgliedern des Ensembles taucht der Name Moser-Schmidts auf. (Deutscher Bühnenalmanach 1877, S. 204).

1877/1878: Pilsen [Plzeň]: Wintersaison am 27. 9. 1877 eröffnet. M. führte die Kasse von Mosers Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1878, S. 225-226).

1878: Marienbad: Sommersaison 4. 5. 1877 – 24. 8. 1877. M. führte die Kasse von Mosers Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1878, S. 187-188). – 1878/1879: Die Wirkungsstätte im Winter ist nicht bekannt. – 1879: Marienbad: Sommersaison 1. 5. 1879 – 30. 9. 1879. M. führte die Kasse der Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1879, S. 202-203). – 1879/1880: Die Wirkungsstätte im Winter ist nicht bekannt. – 1880: Marienbad: Sommer: M. führte die Kasse der Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1880, S. 209-210).

1880/1881: Pilsen und Budweis: Pilsen: Eröffnung am 2. 10. 1880. Budweis: 1. 1. 1881 – Ende April 1881. M. führte die Kasse von Mosers Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1881, S. 222-223).

1881: Marienbad: Sommersaison eröffnet am 1. 5. 1881. M. führte die Kasse von Mosers Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1881, S. 222-223; Hilmera).

1881/1882: Pilsen und Budweis: Pilsen: 1. 10. 1881 – Dezember 1881. Budweis: 1. 1. 1882 – 30. 3. 1882. M. wird nicht erwähnt. (Deutscher Bühnenalmanach 1882, S. 229).

1882: Marienbad: Sommer, Städtisches Theater: M. führte die Kasse von Mosers Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1882, S. 229).

1882/1883: Pilsen und Budweis: Winter: M. führte die Kasse von Mosers Gesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1884, S. 256-257). Am 26. 4. 1883 starb Carl Moser in Marienbad.

1883: Marienbad: Sommer, Städtisches Theater, "Direktion Fr. Ottilie Moser". (Hilmera; Bohemia 30. 6. 1883, Deutscher Bühnenalmanach 1884, S. 256-257). – Winter 1883/1884: Es gibt keine Informationen zur Tätigkeit der Gesellschaft Ottilie M. – 1884: Marienbad: Städtisches Theater, Saison eröffnet am 1. 5. 1884 (Hilmera; Deutscher Bühnenalmanach 1885, S. 299-300).

1884/1885: Budweis: Städtisches Theater 1. 10. 1884 – 9. 4. 1885. Auftritt im Schlosstheater in Krummau [Český Krumlov] (R. Genéé:Nanon, Planquette:Rip-Rip, G. Ohnet: Hüttenbesitzer).

1885: Marienbad: Städtisches Theater, Saison eröffnet am 2. 5. 1885 (F. und P. von Schönthan: Der Raub der Sabinerinnen. – 1885/1886: Die Wirkungsstätte der Gesellschaft im Winter ist nicht bekannt. – 1886: Marienbad: Städtisches Theater, Saison eröffnet am 1. 5. 1886 (G. von Moser: Die Leibrente). – 1886/1887: Die Wirkungsstätte der Gesellschaft im Winter ist nicht bekannt.

1887: Marienbad und Franzensbad [Františkovy Lázně]: Sommer: Ottilie M. leitete das Städtische Theater in Marienbad, auf ihre Theaterkonzession leitete das Franzensbader Stadttheater ihr Sohn Carl Moser. Die Gesellschaft teilte sich. (Hilmera; siehe Franzensbader Stadttheater, S. 8, Deutscher Bühnenalmanach 1887, S. 214-215).

1887/1888: Pilsen: Wintersaison im Städtischen deutschen Theater vom 1. 10. 1887 bis Anfang Februar 1888. Als Intendant wird angeführt "Moser", es handelte sich wahrscheinlich um Carl Moser d. J. (Deutscher Bühnenalmanach 1888, S. 395)

1888: Eger: Frühlingssaison Ottilie M. im Städtischen Theater 18. 2. 1888 – 25. 3. 1888 (eröffnet mit der Operette von A. Müller d. J.: Der Hofnarr). (Hilmera; Egerer Zeitung, 6. 8. 1887, 1., 4., 22. 29. 2 1888, 17., 21. und 24. 3. 1888, 16. 5. 1888)

1888: Marienbad: Sommersaison im Städtischen Theater.

1888: Sopron [Oedenburg]: Wintersaison im Städtischen Theater am 1. 10. 1888 – 31. 12. 1888. (Deutscher Bühnenalmanach 1889, S. 329, S. 380).

1889: Eger: Saison im Städtischen Theater eröffnet am 1. 1. 1889 (F. Zell: Die Hochzeit der Reservisten, Posse), im Februar kurz unterbrochen wegen Insolvenz, beendet am 31. 3. 1889 (Zamara und Buchbinder: Der Sänger von Palermo, komische Operette). (Bohemia, 13. 2. 1889, Egerer Zeitung 5., 19. und 30. 1. 1889, 2. und 6. 2. 1889, 3. 4. 1889).

Quellen

Kath. Matrikel Saaz 1868–1872 189/52: Das Datum der Eheschließung Ottilie Moser (geb. Schmizl) mit Carl Moser am 2. 8. 1868 in Marienbad ist in der Notiz über die Geburt ihrer Tochter Auguste Moser angeführt. Dort sind ebenfalls die Namen der Eltern von Ottilie Moser angeführt: Vater Ludwig Schmizl, Musiklehrer, Mutter Augusta Maria Sophia, geb. Wolff, evangelischen Bekenntnisses Augsburger Konfession.

Periodika

Deutscher Bühnenalmanach 1867, S. 63; 1868, S. 57; 1869, S. 169-170; 1870, S. 164-165; 1871, S. 235-236; 1872, S. 274-275; 1873, S. 233-234; 1874, S. 148-149; 1875, S. 171; 1876, S. 95 (alles als Kassiererin der Gesellschaft Carl Mosers); 1877, S. 204 (Sängerin Moser-Schmidts); 1878, S. 187-188, S. 225-226; 1879, S. 202-203; 1880, S. 209-210; 1881, S. 222-223; 1882, S. 229 (alles als Kassiererin in der Gesellschaft Carl Moser); 1884, S. 256-257 (Direktorin Ottilie Moser); 1885, S. 65, S. 299-300; 1887, S. 214-215 (Medaillon zur Gesellschaft Carl Mosers anlässlich des 20. Jubiläums seines Wirkens in Marienbad); 1888, S. 159, S. 332, S. 395 (Pilsen, wahrscheinlich Carl Moser d. J.); 1889, S. 329-330, S. 380 (Eger und Sopron). – Bohemia 30. 6. 1883, 13. 2. 1889. – Egerer Zeitung 27., 30. 10. 1875, 11. 12. 1875, 22. 1. 1876, 12. 4. 1876, 16. 9. 1885, 1., 4., 22. 29. 2. 1888, 17., 21. und 24. 3. 1888, 16. 5. 1888, 12. und 15. 12. 1888, 5. und 9. 1. 1889, 2., 6. und 9. 2. 1889. – Linzer Tages-Post 22. 2. 1908.

Literatur

J. Hilmera: Činnost německých divadelních společností v českých provinciích 19. století [Die Tätigkeit der deutschen Theatergesellschaften in den böhmischen Provinzen des 19. Jahrhunderts], Prag 2006, elektronisches Dokument, Bibliothek des Theaterinstituts in Prag, Sign. CD 307

L. Křupková: Německá operní scéna v Olomouci II. 1878 – 1920 [Die deutsche Opernbühne in Olmütz II. 1878 – 1920]. Palacký-Universität, Olomouc 2012, S. 109 (Emanuel Westen)

M. Havlíčková, S. Pracná, J. Štefanides: Německojazyčné divadlo na Moravě a ve Slezsku /Deutschsprachiges Theater in Mähren und Schlesien. Ředitelé městských divadel /Direktoren der Stadttheater, Palacký-Universität, Olomouc 2011, S. 221 (Emanuel Westen), zweisprachig

Burgtheater 1776 – 1796. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, Bd. II., Überreuter, Wien 1976, s. 326 (Auguste Wittels-Moser)

Franzensbader Stadttheater, Festschrift zum 60-jährigen Jubiläum des Franzensbader Stadttheaters, Stadtgemeinde Franzensbad 1928, S. 8

F. Fischl: Theater, in: Marienbad, Die Sudetendeutschen Selbstverwaltungskörper[…], Eine Sammlung von Darstellungen […], Berlin-Friedenau 1932, S. 53

F. Hromada: Historie chebského divadelního života /1410–2011/ Egerer Theatergeschichte, Cheb 2011, zweisprachig

Kosch Th, Kutsch, Ulrich


Bildung: 31.10.2013

Autor: Hanoušek, Martin