Klaar, Alfred

Alfred Klaar.
Alfred
Klaar
7. 11. 1848
Praha (CZ)
4. 11. 1927
Berlin (D)
Kritiker, Theaterhistoriker, Theoretischer, Dramatiker, Publizist, Editor

Bedeutender Theaterkritiker, Theoretischer und Historiker des letzten Drittels des 19. und des Beginns des 20. Jahrhunderts. Seine Theaterkritiken schrieb er für die führenden Prager Zeitungen Tagesbote aus Böhmen, Bohemia und Montagsrevue aus Böhmen, in Berlin ab dem Beginn des 20. Jh.s vor allem für die Vossische Zeitung

Eigentlicher Name Alfred Karpeles. Er verwendete das Pseudonym Alfred Klaar, ab 1882 war dies sein amtlich verzeichneter Name. Er wurde in der Prager Altstadt in der Straße Dominikánská (heute Husova) in der Familie eines Tuchhändlers geboren. Seine Familie war mit dem berühmten gelehrten Rabbiner E. Fleckeles verwandt, und die Mitglieder gehörten zu den prominenten Einwohnern der Prager jüdischen Gemeinde. Man pflegte Kontakte zu dem Dichter und Prosaiker A. Meißner, dem Ästhetiker und Kritiker J. Bayer und dem Dramatiker und Prosaiker I. Gaiger. K.s Pate war der Prager Oberrabbiner S. J. Rapoport. Anfangs erhielt K. Hausunterricht, ab Herbst 1858 besuchte er das deutschsprachige Gymnasium auf der Kleinseite als Privatschüler. Drei Jahre später wechselte er an das Neustädter Gymnasium am Graben, wo ihn vor allem sein Lehrer B. Albrecht, ein klassischer Philologe und Mathematiker, beeinflusste. Bis zum Abitur (1866) war Bestandteil von K.s obligatorischem Schulpensum der Tschechischunterricht. 1866–68 studierte er Jura an der Universität Wien. Im Laufe seiner Wiener Studien begann er, für die Prager Deutsche Volks-Zeitung über das Geschehen im Reichsrat zu berichten. Nach Prag kehrte er Anfang 1869 zurück, und er setzte sein Studium an der juristischen Fakultät der Karl-Ferdinand-Universität fort, doch er besuchte auch Vorlesungen zur deutschen Literatur, zur Geschichte der modernen Musik, der Geschichte des Mittelalters und zur österreichischen Geschichte. 1869–72 berichtete er über das Prager Kulturgeschehen für den Tagesboten aus Böhmen. Im Februar 1873 übernahm er von S. Heller die Kulturrubrik des Tagblatts Bohemia, für das er bis 1899 regelmäßig schrieb, sporadischer dann in den folgenden Jahren. 1879–99 berichtete er für die Politik- und Kulturrubrik der Wochenzeitung Montags-Revue aus Böhmen. Ab November 1881 saß er dem Verein deutscher Schriftsteller Concordia vor. Im Mai 1885 wurde er zum Privatdozenten für Geschichte der deutschen Literatur am Prager deutschen Polytechnikum ernannt, 1886 erlangte er in Leipzig den Doktortitel, 1898 wurde er zum außerordentlichen Professor für Geschichte der deutschen Literatur an der k. k. Deutschen Technischen Hochschule ernannt. 12.7.1887 heiratete er in Altmünster bei Gmunden die Schauspielerin Melanie von Bruna, die jedoch wenig später starb. Fast zehn Jahre später (6.6.1898) ehelichte er in Berlin die Schauspielerin des dortigen Deutschen Theaters Paula Eberty, die er im Juli 1897 bei einer Prager Tournee des Brahm-Ensembles kennengelernt hatte. Im Sommer 1899 zog er nach Berlin, wo er begann, in der Redaktion der Berliner Neuesten Nachrichten zu arbeiten; hier wirkte er bis zum Frühjahr 1901. Danach wurde er Redaktionsmitglied der Vossischen Zeitung, wo er die Kulturrubrik betreute (zusammen mit A. Eloesser). Er leitete diese bis 1912, als er sie P. Fechter übergab, danach kümmerte er sich um die Sonntagsbeilage. Auch weiterhin, wenngleich nicht mehr regelmäßig, schrieb er für die Bohemia (ab 1914 Deutsche Zeitung Bohemia). Er publizierte ebenfalls im Monatsblatt Deutsche Arbeit, in der Brünner Tageszeitung Tagesbote aus Mähren und Schlesien, im Neuen Wiener Tagblatt und der Neuen Freien Presse und in den Revuen Die Gegenwart, Nord und Süd und Österreichische Rundschau. Am Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er zum ersten Vorsitzenden des neu gegründeten Verbands der Berliner Theaterkritiker gewählt. In dieser Funktion wirkte er bis Mitte der 20-er Jahre, danach war er Ehrenvorsitzender. Publikationen und theaterkritischer Tätigkeit widmete er sich bis zu seinem Tod.

K.s erste Ehefrau Melanie geb. von Bruna (1861 – 24.12.1889) war Schauspielerin am Stadttheater in Olmütz. Seine zweite Frau Paula Eberty (8.9.1869 – 5.2.1829), eine Theater- und später Filmschauspielerin, war langjähriges Mitglied des Schauspielensembles des Berliner Deutschen Theaters. Zusammen hatten sie einen Sohn, Hans Otto Ludwig (* 1901), und eine Tochter, Marianne Klaar (1905–1984). Marianne Klaar war Editorin und Übersetzerin aus dem Neugriechischen. 1931 publizierte sie den fiktiven Dialog Grabbe und Heine in Berlin. Phantasien um eine problemvolle Studentenfreundschaft.

Die ersten Theaterglossen schrieb K. für den Tagesboten aus Böhmen, Anfang 1869 noch über das Wiener, später über das Prager Theatergeschehen. Die wichtigsten Theaterreferenten des Tageblatts waren damals D. Kuh und K. Tobisch, und K. konnte sich neben ihnen nur allmählich zu umfangreicheren Berichten hocharbeiten, trotzdem gelang es ihm, auch in kürzeren Berichten die grundlegenden Charakterzüge von Inszenierungen herauszustellen. Neben Referaten über das Theater schrieb er auch für die Rubrik Prager Wochenrevue über das Prager Kulturgeschehen (z. B. über Veranstaltungen des Vereins Schlaraffia), seine Beobachtungen waren nicht selten ironisch auf die tschechische Gesellschaft ausgerichtet. In der Bohemia gehörte er bereits zu den wichtigsten Theaterrezensenten, seine Referate waren von allgemeineren Überlegungen zur national-politischen Rolle des Theaters im Prager Umfeld begleitet (z. B. In Sachen des deutschen Landestheaters in Prag, Bohemia, 16.3.1875). Obwohl er als Kritiker von der Lessing´schen Auffassung der Genreprägung, Angemessenheit und Funktionalität ausging, wusste er später auch das moderne realistische Drama oder de relativistischen, aktuellpolitischen Stücke von K. Čapek zu schätzen. Ab den 80-er Jahren befasste er sich mit der Theatergeschichte, inspiriert von den Arbeiten J. Bayers, L. Eckhardts und R. Zimmermanns. Die Studie Geschichte des modernen Dramas in Umrissen (Teil des Kompendiums Das moderne Drama, dargestellt in seinen Richtungen und Hauptvertretern) war eine Skizze der Geschichte des europäischen bzw. deutschsprachigen Dramas. Neben allgemeinen Überlegungen zu Lessings Dramaturgie und der Bedeutung Shakespeares konzentrierte er sich auf die Auslegung des dramatischen Werkes einzelner Persönlichkeiten in den Abschnitten „Die Klassiker“, „Die Charakteristiker“, „Die Nachklassiker“, „Das junge Deutschland“, „Bauernfeld und Benedix“ und „Die Neueren und die Neuerer“. Schlüsselfigur der Überlegungen zur Theatergeschichte wurde für K. F. Grillparzer, den er als späten Vertreter der klassischen deutschen Literatur sah, der es in seinem Werk verstand, Elemente des altgriechischen dramatischen Dichtertums mit dem modernen Drama zu verbinden. Von seinen Zeitgenossen schätzte er das Schaffen B. Bjørnsons und H. Ibsens; die Erstaufführung von Ibsens Nora im Prager Neuen Deutschen Theater, 20.5.1888) betrachtete er als Ereignis von außerordentlicher Bedeutung (Bohemia, 22.5.1888, insb. 24.5.1888). In einem Absatz, der dem slawischen Drama gewidmet war, hob er das Lustspielschaffen von E. Bozděch, Klicpera hervor, Kolárs historische Stücke wiederum hielt er für nicht gelungen.

Anfang des 20. Jahrhunderts begann er auch, über Theatertheorie zu schreiben: die Studie Schauspiel und Gesellschaft handelte von der Schauspielerei, dem Publikum und der Bedeutung des Theaters für die Entwicklung des deutschen Volkes. Mit einer umfangreichen Abhandlung über historische Veränderungen und die Aufgaben der Theater- und Literaturkritik brachte er sich ins Handbuch der Journalistik ein. Allgemeiner ausgerichtete Überlegungen publizierte er vor allem in der Vossischen Zeitung (z. B. Die Freude am Gleichen. Ein kunsttheoretisches Versuch, 1902; Die Perspektive der Zeit im Drama, 1910) und in der vierzehntägig erscheinenden Zeitung Das literarische Echo (Kritiker und Schauspieler und Der Dramaturg, 1903; Persönlichkeit, 1906; Die Krisis der Tragödie, 1910). In dem Buch Probleme der modernen Dramatik, einer Sammlung von Aufsätzen aus den Jahren 1902–1921, befasste er sich mit den Theateraspekten der Begriffe Sinn, Schamhaftigkeit, Tendenz, Persönlichkeit und zwei Polen der Beziehung zur Natur – im Naturalismus und in der Kunst, die die morphologische Eigenartigkeit akzentuiere (mit Tendenz zum Ornamentalen, zum Dekorativen). Er schloss hier auch die Abhandlung Die neue Dramatik zu den dramatischen Arbeiten von W. Hasenclever, P. Kornfeld und F. Werfel ein, die auf der Basis eines Vortrags entstanden war, den er im Frühjahr 1921 in Prag gehalten hatte. Das nostalgisch-kritische Essay Der „alte Kasten“ in Prag (1921) reflektierte die Geschichte und die damalige komplizierte Situation des Ständetheaters, der Aufsatz Aus einer Kritikerwerkstatt (1924) stellte eine Glosse auf der Basis der Erfahrungen des Autors mit der Beziehung zwischen Theaterkritiker und Schauspieler dar.

Ab dem Ende der 90-er Jahre kam zu K.s Aktivitäten auch noch die Herausgebertätigkeit hinzu. Mit einem Vorwort leitete er die gesammelten Schriften des Literatur- und Theaterkritikers L. Börne ein. Er beteiligte sich an der sechzehnbändigen Edition von Grillparzers Werk (Grillparzers sämtliche Werke in XVI. Bänden), wo er für den einleitenden Band die Abhandlung Grillparzers Leben und Schaffen verfasste und die Edition mit durchlaufenden einleitenden Anmerkungen versah. Für die Reihe Die Meisterwerke der deutschen Bühne bereitete er als Editor vier Stücke von K. Gutzkow vor (die Lustspiele Zopt und SchwertDas Urbild des Tartüffs und Der Königsleutnant und das Trauerspiel Uriel Acosta).
K. war auch Autor mehrerer kleinerer Theaterstücke. Er debütierte mit dem dramatischen Scherzspiel im jambischen Versmaß über die Schauspieler vom Beginn des 19. Jahrhunderts Die fahrenden Komödianten, das auf die Tradition der Fastnachtsspiele verwies. Das Stück feierte im Rahmen eines Abends des Vereins Concordia im Ständetheater seine Premiere (3.4.1876). Der Plot des Einakters Diskretion bestand in einem peinlichen Problem eines Privatdozenten, der nicht genügend Geld hat, um Trinkgeld zu zahlen. Die Premierenaufführung fand im Wiener Deutschen Volkstheater am 6.5.1891 statt, danach wurde das Stück im Prager Neuen Deutschen Theater, in München und in Stuttgart gespielt. Erfolg hatte auch das Lustspiel in einem Akt Wer schimpft, der kauft, das von Theatern in Leipzig, Hannover, Frankfurt am Main, Brno und Prag aufgeführt wurde. Der anlassgebundene dramatische Text Der Empfang von einem Tag Kaiser Josefs II. wurde im Januar 1888 als zweite Vorstellung im Neuen deutschen Theater gespielt. Zum zehnten Jubiläum der Eröffnung dieses Theaters wurde K.s Feststück Weihespiel inszeniert, das die Geschichte des Prager deutschen Theaters näherbrachte. Spezifische Genres, in denen K. als Dichter und auch gesellschaftlich in Erscheinung trat, waren Ansprachen und Gedichte (Prologe) zum Beginn bedeutender Ereignisse des Prager deutschsprachigen Kulturlebens. Bei den Feierlichkeiten anlässlich Grillparzers Geburtstag, die den Impuls zur Gründung des Vereins Concordia gaben, trug die Schauspielerin L. Hahn K.s Gedicht Prolog zur Grillparzerfeier vor. Am 6.1.1888 war K. einer der Redner bei der Eröffnung des Prager Neuen deutschen Theaters, und seine Ansprache wurde später, am 7.1.1888, im Prager Tagblatt gedruckt.

K. gehörte zu den bedeutendsten deutsch schreibenden Theaterkritikern des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit einer bemerkenswert breiten, auch theoretischen Palette: er befasste sich mit der Geschichte des Dramas der gesellschaftlichen Rolle des Theaters sowie der Beziehung von Schauspieler und Zuschauer. Mit seinem ästhetischen und historisch untermauerten theaterkritischen Wirken reflektierte und beeinflusste er drei Jahrzehnte lang das Theaterleben und das gesellschaftliche Leben in Prag und gestaltete es mit. Das Prager Kulturgeschehen verfolgte er auch nach seinem Weggang nach Berlin (1899) weiter.

Pseudonyme und Chiffren

Pseudonym: Alfred Klaar. Chiffren: AK.; ak.; –ak.; –ak–; A. K.; –d.–r.; –r.

Quellen

NA Prag: Matrikel der jüdischen Religionsgemeinden in böhmischen Landen, Geburtsmatrikel, Prag, 1843–1856 (Buch 2494), S. 103 (Mutter Sara, geb. Fleckeles, Vater Salomon Karpeles).

NA Prag: Polizeidirektion I, Konskription, Kart. 253, Abb. 386 + Kart. 267, Abb. 401 und 433.

AHMP: Matrikelsammlung (kath.), Prag I. Altstadt, Teinkirche, Sterbematrikel 1870–1890 (Melanie Klaar, gest. 24.12.1889 im Alter von 28 Jahren, Beerdigung am 26.12.1889).  
 
LA PNP (Prag): Fonds Bayer, Josef (Korrespondenz).

DLA Marbach: Fonds Ernst Paul (1, 30.8.1915), Fonds Franzos Karl Emil (4, 1898–1902 + 7 Brief an Ottilie Franzos 1905–1925), Fonds Hardt Ernest (1, 7.12.1915), Fonds Spiero Heinrich (4, 15.10.1895, 10.6.1909, 3.9.1910, 25.9.1926), Fonds Schnitzler, Arthur (3, 1903–1912).

Theatralia

In Sachen des deutschen Landestheater in Prag, Bohemia (Prag) 16. 3. 1875; Das moderne Drama, dargestellt in seinen Richtungen und Hauptvertretern, 1–3, Prag–Leipzig 1882–1884; König Ottokars Glück und EndeEine Untersuchung über die Quellen der Grillparzer’schen Tragödie, Leipzig 1885; Gedenkrede zur Feier von Ludwig Börneʼs hundertstem Geburtstag, Prag 1886 (gehalten am 22.5.1886 auf einem Treffen des Vereins Concordia); Emanuel Bozděch, Bohemia (Prag) 16. 2. 1889; Franz Grillparzer, Prag 1891; Grillparzer als Dramatiker, Wien 1891; Die „Jugend“ in Prag, Bohemia (Prag) 4. 7. 1895; Schiller und Goethe, Goethe-Jahrbuch (Frankfurt am Main),  19, 1898, s. 202–228; Der Faust-Cyclus. Vorbereitende Worte zu der Aufführung des von Wilbrandt für die Bühne bearbeiteten Goetheʼschen Faust an drei Theaterabenden, Prag 1899 (Broschüre zu drei Abendinszenierungen von Teilen aus Goethes Faust, 22.–24. 3. 1899, StD); Grillparzer-Siege in Berlin, Neues Wiener Tagblatt 22. 2. 1900; Moderne deutsche Dichtergestalten I. Gerhart Hauptmann, Tagesbote aus Mähren und Schlesien (Brünn) 14. 6. 1902; Moderne deutsche Dichtergestalten II. Hermann Sudermann, Tagesbote aus Mähren und Schlesien (Brünn), 21. 6. 1902; Schauspiel und Gesellschaft. Eine Studie, Berlin 1902; Theater- und Literaturkritik, in Slg. Handbuch der Journalistik, ed. R. Wrede, Berlin 1902, s. 147–183; Kritiker und Schauspieler, Das literarische Echo (Berlin) 5, č. 9, 1. 2. 1903, sl. 585–596; Der Dramaturg, Das literarische Echo (Berlin) 6, č. 4, 15. 11. 1903, sl. 225–235, č. 5, 1. 12. 1903, sl. 297–303; Grillparzer, Berlin 1903 (Separat der Einleitung zu Grillparzers Leben und Schaffen zum 1. Bd. Franz Grillparzer: Dramatische Werke in 16 Bänden ed. A. Klaar, Berlin–Leipzig 1903, s. 5–92); Erinnerungen an Anzengruber, Neue Revue (Berlin) 1, č. 19, 1908, s. 1386–1392, č. 20, 1908, s. 1479–1484; Die Krisis der Tragödie, Das literarische Echo (Berlin) 12, č. 13, 1. 4. 1910, sl. 911–918; Die Perspektive der Zeit im Drama, Vossische Zeitung (Berlin) 24. 5. 1910; [Otto Brahm, nekrolog] Vossische Zeitung (Berlin), 29. 11. 1912; Die jüngste Dramatik, Deutsche Zeitung Bohemia (Prag) 27. 5. 1921; Der „alte Kasten“ in Prag, Vossische Zeitung (Berlin) 9. 6. 1921; Probleme der modernen Dramatik, München 1921; Ludwig Fulda. Leben und Lebenswerk, Stuttgart–Berlin 1922; Aus einer Kritikerwerkstatt, in sb. Prager Theaterbuch. Gesammelte Aufsätze über deutsche Bühnenkunst, ed. C. Schluderpacher, Prag 1924, s. 23–38; Zwei Grillparzer-Abende. Ein Stückchen Prager Erinnerung, Prager Tagblatt 6. 12. 1925.

Editionen

Ludwig Börnes Gesammelte Schriften (+ předmluva Ludwig Börnes Leben und Wirken, sv. 1–2, s. I–XCV, Leipzig 1899); Franz Grillparzer: Dramatische Werke in 16 Bänden, (+ pojednání v 1. svazku Grillparzers Leben und Schaffen, s. 5–92, Berlin–Leipzig 1903); Karl Gutzkow: Zopt und Schwert. Lustspiel in fünf Aufzügen (+ předmluva, Leipzig 1908); Karl Gutzkow: Das Urbild des Tartüffs. Lustspiel in fünf Aufzügen (+ předmluva, Leipzig 1908); Karl Gutzkow: Uriel Acosta. Trauerspiel in fünf Aufzügen (+ předmluva, Leipzig 1908); Karl Gutzkow: Der Königsleutnant. Lustspiel in vier Aufzügen (+ předmluva, Leipzig 1908).

 

Stücke und Prologe

Die fahrenden Komödianten, StD 3. 4. 1876 (Abend des Vereins Concordia), auch Text, Prag; Der Empfang, Neues deutsches Theater Prag 6. 1. 1888, i t. Dresden; Diskretion, t. Berlin 1890, Deutsches Volkstheater Wien i Neues deutsches Theater Prag 1891; Wer schimpft, der kauft, Neues deutsches Theater Prag 1892; Weihespiel, Neues deutsches Theater Prag 1898 ■ Prolog zu Grillparzerfeier, Tagesbote aus Böhmen 17. 1. 1871 (vorgetragen von L. Hahn im Ständetheater); Prolog zur Beethoven-Feier des Musik-Vereines Sct. Veit, 25. 3. 1873 proslovil A. Roll, Praha, 1873; Prolog zur Gründungsfeier des deutschen Schriftsteller- und Künstlervereins „Concordia“, Montags-Revue aus Böhmen (Prag) 3, 1881, č. 3, s. 3–4 (vorgetragen von F. Bognar am 15.1. im Ständetheater); Weihespruch, Bohemia 28. 2. 1883 (Prolog zur Inszenierung von Wagners Tannhäuser); Prolog zum Jubiläumsconcert des „Deutschen Männergesangvereienes“, Montags-Revue aus Böhmen (Prag) 8, 1886, č. 22, s. 2–3; … Prager Tagblatt 7. 1. 1888 (Rede zur Eröffnung des Neuen deutschen Theaters in Prag); Prolog k inscenaci Eduard von Bauernfeld: Der Kategorische Imperativ, StD 26. 10. 1890; Prolog k Gedenkfeier für Gustav Freytag, Neues deutsche Theater 18. 5. 1895.

Literatur

Prager Tagblatt 21. 11. 1881 (Vorsitz des Vereins Concordia) ● Das moderne Drama: om– [J. Willomitzer], Bohemia (Prag) 26. 11. 1882; nesign., Prager Tagblatt 5. 12. 1882; E. Grün, Österreichische Kunst-Chronik (Wien) 7, 1883, č. 1, s. 15; J. F. v. Steinwand, Die Lyra (Wien) 6, 1883, č. 16, s. 1–2, č. 17, s. 2, č. 18, s. 6–7, č. 20, s. 1–2, č. 21, s. 2, č. 22, s. 1–2; nesign., Prager Tagblatt 7. 12. 1883 ● König Ottokar Glück und Ende. Eine Untersuchung über die Quellen der Grillparzer’schen Tragödie: A. Kraus, Athenaeum (Praha) 2, 1884/85, č. 9, s. 286–287; nesign., Prager Tagblatt 30. 12. 1886 ● Die Presse (Wien) 12. 7. 1887; Bohemia (Prag) 13. 7. 1887 (Eheschließung mit Melanie von Bruna); Bohemia (Prag) 25. 12. 1889; Prager Abendblatt 27. 12. 1889; Bohemia 25. 12. 1889 (Ableben der Melanie K.); G. P., Montags-Revue aus Böhmen (Prag) 13, 1891, č. 32, s. 5 (Einakter Discretion, fälschlicherweise „Direction“); F. A. (F. Adler), Prager Tagblatt 11. 8. 1891 ● aktovka Wer schimpft, der kauft: P. R., Montags-Revue aus Böhmen 14. 3. 1892; F. A. (F. Adler), Prager Tagblatt 15. 3., 17. 8. 1892; Bohemia (Prag) 15. 3. 1892, Beilage, s. 1 ● unsign., Franz Grillparzer von Alfred Klaar, Prager Tagblatt 6. 2. 1891; nesign: Concordia Vortrag, Montagsblatt aus Böhmen (Prag) 18, 1896, č. 49, s. 5 (Referat zu K.s Vortrag Goethe und Schiller, gehalten am 6.12.); F. A. (F. Adler): Gedenkfeier des Neuen deutschen Theater, Prager Tagblatt 6. 1. 1898 (zur Inszenierung von K.s Feststück Weihespiel); unsign.: Der Faust-Cyclus, Montagsblatt aus Böhmen (Prag) 20. 3. 1899; nesign., Bohemia (Prag) 7. 6. 1898 (Eheschließung mit Paula Eberty); nesign., Ein Abschied, Bohemia (Prag) 22. 7. 1899; nesign., Bohemia (Prag) 7. 12. 1902 (Schauspiel und Gesellschaft); E. Holzner: Grillparzers sämtliche Werke, Deutsche Arbeit 2, 1902/03, č. 8, s. 658–660 ● zum Sechzigsten: E. Faktor, Bohemia (Prag) 6. 11. 1908; J. Bayer, Neues Wiener Tagblatt 7. 11. 1908; kol: Freundesgrüße an Alfred Klaar. Zum 60. Geburtstage 7. November 1908, Stuttgart–Berlin 1908 ● zum Siebzigsten: F. Adler, Deutsche Zeitung Bohemia (Prag) 5. 11. 1918; R. Fürst, Vossische Zeitung (Berlin) 6. 11. 1918 ● K.s Prager Vortrag zum neuesten deutschen Drama: nesign., Deutsche Zeitung Bohemia (Prag) 25. 5. 1921; P. (Otto Pick), Prager Presse 27. 5. 1921; nesign., Vossische Zeitung (Berlin) 27. 5. 1921 ● P. Leppin: Prager Literatur vor drei Jahrzehnten, Prager Presse 21. 9. 1924 ● nekrology: neign., Deutsche Zeitung Bohemia (Prag) 5. 11. 1927; M. Jacobs, Vossische Zeitung (Berlin) 5. 11. 1927; P. Fechter, Deutsche Allgemeine Zeitung (Berlin) 5. 11. 1927; J. Ht. (J. Hart), Der Tag (Berlin) 6. 11. 1927; A. Novák, Lidové noviny (Praha) 6. 11. 1927; S. Großmann: Der letzte Theaterkritiker, Das Tagebuch (München–Berlin) 8, 1927, s. 1838–1839 ● M. Osborn: Die Vossische Zeitung seit 1904, in 50 Jahre Ullstein, ed. týž, Berlin 1927, s. 229; R. Antoine: Alfred Klaar. Theaterkritiker der Vossischen Zeitung, Berlin 1963; K. Heydemann: Aus „böhmischer“ Sicht. Zum Engagement des Alfred Klaar für Franz Grillparzer, přednáška pro Österreichische Gesellschaft für Literatur Wien, 19. 11. 2008, Ms. im Archiv KČD, IDU, Praha; J. Ludvová: Až k hořkému konci. Pražské německé divadlo 1845–1945 [Bis zum bitteren Ende. Das Prager deutsche Theater 1845-1945], Praha 2014, s. 118, 673–685; M. Topor: Alfred Klaar oder Einblicke in die frühen Stockwerke des Baus und Gebäudes des „Prager Karpeles“, in Neviditelná loajalita? Rakušané, Němci, Češi v české kultuře 19. století [Unsichtbare Loyalität? Österreicher, Deutsche und Tschechen in der tschechischen Kultur des 19. Jahrhunderts], eds. P. Michalíková – V. Petrbok – T. Petrasová, Praha 2016, s. 323–332 + Alfred Klaar: Berliner Reflexionen der Heimat, Slovo a smysl 14, 2017, č. 27, s. 39–59.

DLL, Heuer, Jahn, Kosch Th, ÖBL, NDB, Ulrich.


Bildung: 2018

Autor: Topor, Michal