Feichtinger, Johann Nepomuk

Johann Nepomuk
Feichtinger
15.3. 1812
Traunkirchen (A)
16. 9. 1872
Tetschen (Děčín, CZ)
Schauspieler, Leiter einer Theatergesellschaft

Als Schauspieler debütierte er bei der Gesellschaft von Josef Pellet in Budweis. Er wirkte in mehreren Gesellschaften (in Olmütz mit der Gesellschaft von Leopold Hoch, in Karlsbad bei Josef Lutz, 1834 im Ensemble von Direktor Stöger im Ständetheater). Eine eigene unternehmerische Tätigkeit nahm er 1838 auf, doch er ließ sich auch weiter als Schauspieler engagieren. Die Gesellschaft spielte in Böhmen deutsch und tschechisch, vor allem ein Schauspielrepertoire. Er war Gründer einer Theaterfamilie, in der Gesellschaft wirkte auch seine Frau, die Schauspielerin Wilhelmina, geb. Steinhauser (1814 – 1876). Ab 1855 beteiligten sich an der Leitung der Gesellschaft seine Söhne Theodor Feichtinger (1837 – 1915) als musikalischer Direktor und Julius Karl Feichtinger (1840 – 1878) als Schauspieler und Kassierer.

Gründer einer verzweigten Theaterfamilie. Ehemann der Schauspielerin Wilhelmine F., geb. Steinhauser (28. 5. 1814 Pilsen – 16. 1. 1876 Litoměřice [Leitmeritz]), die er 1837 in Pilsen heiratete. Vater des Schauspielers, Komponisten, Kapellmeisters und Theaterleiters Theodor F. (1837 Pilsen – 1915 Litoměřice) wie auch des Schauspielers und Theaterleiters Julius Karl F. (1840 Warnsdorf – 1878 Děčín). Die von Johann Nepomuk F. gegründete Theatergesellschaft bestand bis 1882.

F. besuchte das Gymnasium in Linz, aus dem er – aufgrund eines Theaterbesuchs – wegen Verletzung der Schulordnung ausgeschlossen wurde. Er wollte Schauspieler werden und trat zunächst mit Wandertheatern in Österreich und Böhmen auf. Im Frühjahr 1828 spielte er als Sechzehnjähriger im Linzer Theaterensemble Josef Pellets, mit dem er auch in České Budějovice [Budweis] auftrat. Ab 1830 war er (als jugendlicher Liebhaber) Mitglied der Theatertruppe Leopold Hochs und trat in Olomouc [Olmütz] und in Baden bei Wien auf. Er spielte an mehreren Bühnen gleichzeitig: Im August 1833 ist er am Theater an der Wien unter Leitung des Theaterdirektors Carl verzeichnet, im Sommer 1834 bei der Theatergesellschaft Josef Lutz in Karlovy Vary [Karlsbad], nach Ostern 1834 findet sich sein Name auch im Ensemble des Prager Ständetheaters unter Theaterdirektor Stöger. In Lutz’ Ensemble wurde er im Januar 1836 während eines Aufenthalts in Pilsen als erster Liebhaber engagiert. In der Spielzeit 1838/39 eröffnete er in Pilsen schließlich ein eigenes Theaterunternehmen.

Die ersten Jahre der neu gegründeten Theatergesellschaft, 1839 – ca. 1855, waren nicht leicht. Vermutlich um Geld zu verdienen, trat F. zeitweilig wieder als Schauspieler an anderen Theatern auf. Erfolglosere Spielzeiten wirkten sich auf die Zahl der beschäftigten Schauspieler aus und begrenzten damit auch das Repertoire. Zudem bestanden Probleme mit der Verlängerung der Konzession, die F. wiederholt und für verschiedene Territorien beantragte. In der Spielzeit 1839/40 mietete F. von der Tuchfabrik in Liberec [Reichenberg] das Gebäude des sog. Tuchmachertheaters (Soukenické divadlo) und setzte auf die beliebten Zauber- und Ritterstücke (Bauernfeld: Der Zauberdrache, Holbein: Das Turnier zu Kronstein), das Publikum blieb trotzdem aus. F. gab daraufhin seinen Direktorenposten auf und nahm ein Engagement am Königlichen Theater in Berlin an. Die Parallelität von Schauspieltätigkeit im Ausland und Leitung der eigenen Theatergesellschaft war in den 40er- und 50er-Jahren typisch für F. In der Sommersaison stand ihm ein (nicht sonderlich zahlreiches) Ensemble zur Verfügung, mit dem er in West-, Nordwest- und zuweilen auch Südböhmen (Mariánské Lázně [Marienbad] Cheb [Eger], Tachov [Tachau], Planá u Tachova [Plan bei Tachau], Plzeň [Pilsen], Most [Brüx], Teplice [Teplitz], Český Krumlov [Böhmisch Krumau], Strakonice [Strakonitz], České Budějovice [Budweis]) spielte; im Winter trat er fast regelmäßig als Schauspieler auf – hauptsächlich an Wiener Vorstadtbühnen, im Juli und August 1839 auch in Bratislava [Pressburg]. 1840–1841 (und später) gehörte er zum Ensemble Franz Pokorný am Wiener Theater in der Josefstadt. Auch in den späten 1840er-Jahren war F. an einigen Wiener Ensembles tätig (Theater an der Wien, Theater in der Leopoldstadt / Carltheater unter der Leitung Carl Carls). Als er Mitte der fünfziger Jahre gezwungen war, sein Ensemble zeitweilig aufzulösen, nahm er mit seiner ganzen Familie ein Engagement an, so war er z. B. in der Spielzeit 1854/55 zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Theodor bei der Theatergesellschaft Gustav Julius Mussiks engagiert, mit der er in Žatec [Saaz] und Litoměřice  auftrat.

Eine zweite, erfolgreichere Periode fällt in die Jahre 1855–1872, in denen F. sein Theater ganzjährig betreiben konnte. Er verfügte nun über ein stabileres Ensemble, fast immer mit markanten Schauspieler- und Sängerpersönlichkeiten. Er erweiterte seine Spielstätten um Orte in Nordböhmen (Jablonec [Gablonz], Krásná Lípa [Schönlinde], Hostinné [Arnau], Smržovka [Morchenstern]), Ostböhmen (Hradec Králové [Königgrätz], Josefov [Josefstadt]) und um das Gebiet Mittelböhmens (Mladá Boleslav [Jungbunzlau]). Gespielt wurde, wie u. a. in F.s Anträgen auf Auftrittserlaubnis angeführt wird, auf Deutsch und auf Tschechisch. Das Repertoire umfasste vor allem Schauspiele, in geringerer Zahl Operetten und relativ selten auch Opern. Man trat in Stadttheatern und provisorischen Mehrzweckräumen auf.

Im Mai 1842 erhielt F. die Konzession für die Kreise Pilsen, Klatovy [Klattau] und Budějovice [Budweis]. Bis 1852 fuhr er während der Sommersaison nach Mariánské Lázně (1842 endete dort der Mietvertrag mit dem Direktor August Fugger). Er spielte im alten Interimstheater (Prozatímní divadlo) in  Šenov [Teplitz-Schönau], das neue Stadttheater wurde erst 1869 eröffnet. Über die Aufenthalte in Marienbad sind nur wenige Informationen erhalten, vielleicht deshalb, weil F.s Unternehmen dort nicht sonderlich erfolgreich war.

Eine wichtige Spielstätte des Ensembles war Cheb. Für diese Stadt hatte F. erstmals während der in Marienbad verbrachten Sommersaison 1843 eine Auftrittserlaubnis beantragt, die er dann auch mehrmals erhielt. Die Truppe trat im Redoutensaal des Rathauses auf, wo bereits seit dem 18. Jahrhundert Theater gespielt wurde (das Stadttheater wurde erst 1874 gebaut). Die Vorstellungszahl war relativ hoch (im März 1844 informierte die Zeitung Bohemia darüber, dass F. seit dem 12. 11. 1843 dreißig Vorstellungen gegeben hatte). Das klassische Schauspielrepertoire wurde in der ersten Saison in Cheb durch Schillers Die Räuber vertreten, bei der neueren und Gegenwartsdramatik dominierten populäre Autoren (Nestroy, Scribe, Raupach). Eine Ausnahmeerscheinung bildeten zwei Stücke mit militärischer Thematik: Die Regimentstochter (wobei es sich offenbar nicht um Donizettis Oper handelte) und Die Kinder des Regiments.

Ab 1855 wurde die Leitung der Gesellschaft allmählich vom weiteren Familienkreis übernommen. F.s Sohn Theodor, der bislang in Kinder- und Jünglingsrollen aufgetreten war, wurde musikalischer Leiter des Ensembles, der jüngere Sohn Julius Karl F. übernahm (neben seiner schauspielerischen Tätigkeit) die Kasse. Die Konzession befand sich in den Händen des Vaters, die Söhne waren jedoch als Teilhaber an Entscheidungen beteiligt (Deutscher Bühnenalmanach, 1870, S. 195f.).

In den späten fünfziger Jahren und in der ersten Hälfte der sechziger Jahre spielte das Ensemble in Ost- und Mittelböhmen (Hradec Králové, Josefov und Mladá Boleslav) in einem Gebiet mit vorwiegend tschechischsprachiger Bevölkerung. In Hradec Králové trat man im Haus U zlatého orla (Zum Goldenen Adler) auf. (Der dortige Vorhang wie auch zwanzig Dekorationen stammten von dem am Prager Ständetheater beschäftigten Maler Tobias Mössner). In den Winterspielzeiten 1857/58, 1859/60 und 1861/62 führte F. mehrmals Stücke auf, die das tschechisch-deutsche Zusammenleben oder ausgewählte Epochen der böhmischen Geschichte thematisierten (Štěpánek: Čech a Němec [Der Tscheche und der Deutsche], im Dezember 1859 Ebert: Bretislaw und Jutta). Die Vorstellungen wurden sehr positiv aufgenommen (die Zeitung Bohemia vom 17. 11. 1858 lobt den Theaterdirektor dafür, dass er „eine Theatertruppe hierher gebracht“ habe, „wie es sie hier noch nicht gab“. Später wird hier angeführt, das Theater sei täglich voll besetzt und habe ein interessantes Repertoire. Die national unruhige Atmosphäre wird u. a. in einer Erinnerung von Josef Barák (1872) an F.s deutschsprachige Feier zum 100. Geburtstag Friedrich Schillers (1859) dokumentiert: Das Theater wurde zu diesem Anlass nur von einigen Offizieren und Beamten besucht, Studenten war der Besuch verboten, da herausgekommen war, dass die Tschechen vorhatten, die Vorstellung zu stören.

In Mladá Boleslav trat F.s Ensemble im Gasthaus U zlatého věnce (Zum Goldenen Kranz) auf, das seit 1840 als Theaterspielstätte diente. Es wurde vom vollen Haus gespielt (13. 3. 1858). Laut Bohemia lohnte es sich die Truppe zu sehen, die Ensemblemitglieder ihre Rollen jedoch besser beherrschen könnten. In den Jahren 1863–1865 machte F. auf dem Weg nach Vrchlabí [Hohenelbe], Trutnov  [Trautenau], Hostinné oder Smržovka auch in Josefov halt, wo sich eine Militärgarnison befand. In Josefov standen ihm unentgeltlich ein Theatersaal wie auch Unterkünfte zur Verfügung und er konnte sehr gute Militärkapellen zum gemeinsamen Auftritt einladen. Selbstverständlich wurde auch ein lokales Repertoire zusammengestellt (1864 ließ Julius F. das Quodlibet Ein heiterer Abend in Josephstadt aufführen, im selben Jahr hatte Theodor F.s eigene Operette Der Vetter aus Bremen Premiere, schreibt Reichenberger Zeitung 15. 5. 1864).

In Litoměřice hielt F. sich in der Wintersaison (ab Oktober) 1856 und – nach längerer Unterbrechung – erst ab 5. Dezember 1869 wieder auf. Litoměřice wurde zum Hauptsitz der Gesellschaft und zur Heimat der Familie F. bis zu F.s Tod im Jahre 1872. Das Ensemble trat im Stadttheater auf – ab der Spielzeit 1871/72 mit neuer Gasbeleuchtung. Hier wurde das Ensemble von Ereignissen beeinflusst, die nichts mit Theater zu tun hatten, sondern mit der Entstehung der sog. altkatholischen Bewegung. Zentrum dieser Bewegung in Böhmen war Warnsdorf (1869). In Reaktion auf diese Tendenzen nahm F. in den Spielzeiten 1870/71 und 1871/72 Stücke von Anzengruber (Der Pfarrer von Kirchfeld) ins Repertoire auf. Das anspruchsvollere städtische Umfeld spiegelte sich in der wiederholten Aufführung klassischer Werke Schillers (Die RäuberKabale und Liebe, 3. Akt [von?] Maria Stuart) oder Kleists (Das Käthchen von Heilbronn) wider. Häufig gespielt wurden auch Operetten (Offenbach: Die schöne Helena) und die einzige Oper im Repertoire (Flotow: Alessandro Stradella).

Die personelle Grundlage des Theaterunternehmens bildeten zunächst die Mitglieder der Familie F., die auch Regie führten. Neben dem Vater stand auch die Mutter Wilhelmine F. auf der Bühne, die gleichzeitig für die Buchführung verantwortlich war. Sohn Theodor spielte zunächst Kinderrollen, später trat er als Sänger auf und wurde Kapellmeister und musikalischer Leiter des Ensembles. Sohn Julius war Schauspieler und nebenher für die Kasse zuständig. Darüber hinaus wurden öfter ganze Familien engagiert. Dazu gehörten z.B. die Rastellis (Paul Rastelli spielte komische Rollen, seine Gattin Elisabeth würdige Damen und Mütter, die Tochter Elise Kinderrollen) oder die Pauers, deren Kinder Robert, Marie und Libussa in einigen Auftritten in tschechischer Sprache zu sehen waren, z. B. in J. K. Tyls Übersetzung von Deinhardsteins Stück Vdovec (Der Witwer) während der in Hradec Králové verbrachten Wintersaison 1859.

Tragende Ensemblemitglieder waren auch die Schauspielerin Mathilde Pauli, die Heldinnenrollen spielte und oft als Bühnenpartnerin F.s auftrat, die Schauspielerinnen Marie Brand, Henriette Pohl und deren Bruder Karl Pohl (zu allen siehe den Artikel über Theodor F.), der Schauspieler Wilhelm Männel oder die Sängerin Alwine Schüssel (zu beiden ebd.). Der (während der Winterspielzeiten in Hradec Králové für die Gesellschaft tätige) Regisseur Ferdinand Stahl inszenierte Komödien und Schwänke, der Schauspieler Ferdinand Schuster spielte Helden- und Liebhaberrollen. Ein nur episodisch anwesender Mitarbeiter war František Krumlovský (1842/43, Bohemia 28. 10. 1842). Wichtige, das Repertoire beeinflussende Gastauftritte absolvierte von Februar bis März 1866 die am Pressburger Theater beschäftigte Schauspielerin Adele von Kaler (Birch-Pfeiffer: Die Grille und Dorf und Stadt, Redwitz: Philippine Welser, Wolff – Weber: Preciosa, Holtei: Die Perlenschnur). In Litoměřice trat auch der am Prager Ständetheater engagierte Schauspieler Edmund Sauer gemeinsam mit der Truppe auf (1870/71, Gutzkow: Uriel Acosta).

F.s Repertoire unterschied sich nicht vom Repertoire anderer vorwiegend im Schauspielgenre tätiger Wandertheater. Es enthielt die meist gespielten Bearbeitungen von klassischen Werken (Shakespeare, Calderón, Goethe, Schiller, Lessing, Kleist), neuere Werke der deutschen und österreichischen Literatur (Grillparzer, Laube, Gutzkow, Anzengruber, Bauernfeld, Raupach, Halm, Klingemann, Charlotte Birch-Pfeiffer) wie auch der französischen Literatur (Scribe, Legouvé). In tschechischer Sprache wurden J. N. Štěpáneks Stücke Čech a Němec (Der Tscheche und der Deutsche) und Berounské koláče (Berauner Kuchen) aufgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt im Repertoire waren Stücke des Wiener Volkstheaters – vielleicht deshalb, weil F. diese aus seiner Schauspielerzeit in Wien sehr gut kannte. Häufig gespielt wurde Nestroy, insbes. Eulenspiegel, oder Schabernack über Schabernack (in diesem Stück hatte F. 1835 in Baden bei Wien vor der Gründung seiner eigenen Truppe mitgewirkt), Lumpacivagabundus (hier hatte F. 1834 am Prager Ständetheater mitgespielt), Der ZerrisseneDramatisches Donnerwetter oder Der Affe und der Bräutigam. Aus derselben Zeit rührt wohl auch seine Vorliebe für die Figur des Wiener Staberl her (Bäuerle: Staberls Reiseabenteuer).

Überblick über die Tätigkeit J. N. Feichtingers und seines Ensembles

(erstellt anhand J. Hilmera CD 307):

Rollen J. N. F.s im eigenen Ensemble (Budweis, Eger, Königgrätz):

1841: Rupert (Bauernfeld: Der Musikus von Augsburg). – 1843–1844: Guttenberg (Birch-Pfeiffer: Johannes Guttenberg), Rubens (Birch-Pfeiffer: Rubens in Madrid), Percival (Halm: Griseldis), Ingomar (Halm: Der Sohn der Wildnis), Titus Feuerfuchs (Nestroy: Der Talisman), Goldschmied Perez (Raupach: Die Schule des Lebens), Bolingbroke (Scribe: Ein Glas Wasser). – 1846: Adolf von Zamora (Calderon und West: Das Leben ein Traum), Hans Sachs (Deinhardstein: Hans Sachs, der Schuster und Dichter), Zar Peter der Große (Kratter: Zar Peter der Grosse), Kapitalist Lips (Nestroy: Der Zerrissene). – 1847: Oberst von Götz (Bauernfeld: Ein deutscher Krieger), Regisseur Reisszam (Nestroy: Dramatisches Donnerwetter: oder Vielleicht schlagt´s ein!). – 1858: Arnold Melchthal (Schiller: Wilhelm Tell)

Spielstätten des Ensembles bis 1872:

Bílina / Biela:11. 6. – 18. 9. 1855.

Březnice /Březnitz: Winterende und Frühjahr 1852 (19. und 20. 3. 1852)

Česká Kamenice / Böhmisch Kamnitz: zwischen Januar und Juni 1856

Česká Lípa / Böhmisch Leipa: Zwischen August und Oktober 1856. – Sommersaison 1857 (Deutscher Bühnenalmanach 1858, S. 428f.). – Herbst bis Frühjahr 1865–1869. – Sommer 1871 und 1872

České Budějovice / Budweis: Vom 25. 11. 1841 bis Anfang des Jahres 1842. – Herbst 1842 bis Anfang des Jahres 1843 (beide Male im gemieteten Stadttheater, Wiener allgemeine Theaterzeitung 6. 8., 26. 8. und 12. 10. 1841, 18. 1., 3. 5. und 28. 10. 1842)

Český Krumlov / Böhmisch Krumau: Frühjahr (Mai) 1843

Děčín/Tetschen: Zwischen Januar und Juni 1856. – Von September bis Oktober 1871, 1872. Am 16. September 1872 starb F. in Děčín, am 19. September wurde er auf dem Děčíner Friedhof begraben (Nekrolog in: Deutscher Bühnenalmanach 1873, S. 161–165)

Horšovský Týn / Bischofteinitz: Frühjahr (April) 1850. – 20. Oktober– 11. Dezember 1853

Hostinné / Arnau: 1863 – 1865 ohne konkrete Zeitangabe (Quellen Hilmera)

Hluboká nad Vltavou / Frauenberg: Dezember 1851 (Quellen Hilmera)

Hradec Králové / Königgraz: Winterspielzeiten 1857/58, 1858/59, 1861/62 (Bohemia, z. B. am 10., 17., 21., 27. und 30. 11. sowie 14. 12. 1858)

Cheb / Eger: Von Oktober oder November 1843 bis Ostern 1844. (K. Siegl: Zur Geschichte des Egerer Theaterwesens bis zur Gründung des gegenwärtigen Stadttheaters, 3. Oktober 1874, in: Unser Egerland 28, 1924, S. 81–88. – Zwischen März und Mai 1846. – Herbst 1846 (Deutscher Bühnenalmanach 1848, S. 136, Bohemia 11. 4. und 14. 5. 1847, Berichte aus Cheb). – Zwischen 5. April und 2. Mai 1847. – Wintersaison 1847/48 (Deutscher Bühnenalmanach 1848, S. 136). (Quellen Hilmera).

Jablonec nad Nisou / Gablonz: Sommerspielzeiten 1865–1869 ohne konkrete Zeitangabe (Quellen Hilmera).

Josefov / Josefstadt: 1863–1865, nachweislich Mai 1864 (Reichenberger ZeitungDeutscher Bühnenalmanach 1864, S. 143, 144f.).

Karlovy Vary / Karlsbad: Herbst 1847 (Bohemia 12. 11. 1847).

Klatovy /Klattau:: Herbst (Anfang Oktober) 1846 (Quellen Hilmera).

Krásná Lípa / Schönlinde: Sommerspielzeiten 1865–1869.

Liberec / Reichenberg: 1839–1840, Frühjahr 1840: Miete des Tuchmachertheaters (Soukenické divadlo).

Litoměřice / Leitmeritz: Wintersaison (November) 1855. – Oktober (zweite Hälfte) 1856. – Wintersaison 1869/70, Beginn 5. 11. 1869 (Leitmeritzer Wochenblatt 30. 10. 1869, Deutscher Bühnenalmanach 1870, S. 195f.). – Wintersaison 1870/71.

Mariánské Lázně / Marienbad: Sommerspielzeiten 1841–1852 (F. Fischl, siehe Lit., Quellen J. Hilmera). – 1851: Berichte über eine große Theatergesellschaft (Deutscher Bühnenalmanach 1851). – Wahrscheinlich Juni bis September 1853. – Sommersaison 1854 (Alois Miller als Ko-Direktor).

Mladá Boleslav / Jungbunzlau: Sommersaison 1857 (Deutscher Bühnenalmanach 1858, S. 428n.). – Frühjahr und Herbst 1858 (Bohemia 13. 3. 1858, 10. 11. 1858 ad.).

Most / Brüx: zwischen November 1853 und Februar 1854 (Quellen Hilmera, Deutscher Bühnenalmanach 1854, S. 272–274). – September – Oktober 1855 (Der Bote von Eger und Biela 6. und 17. 10. 1855).

Nový Bor / Haida: Sommerspielzeiten 1865–1869 ohne Zeitangabe (Quellen Hilmera).

Písek / Pisek: Zwischen Fasching und Ostern (d. h. Januar – März/April 1843). – Wahrscheinlich November 1851.

Planá u Tachova / Plan bei Tachau: November 1851 (Quellen Hilmera).

Plzeň / Pilsen: 1838–1839, Eröffnung des eigenen Theaterunternehmens (Österreichischer Theater-Almanach für das Theaterjahr 1839, 1839, S. 61). – Oktober bis November 1841 (Quellen Hilmera). – Zwischen 25. September 1842 und Dezember 1842, ein Teil des Januar 1843 (Bohemia 28. 10. 1842, ausführlicherer Text über F.s Ensemble). – Zwischen Oktober und Dezember 1846 (Quellen Hilmera, Deutscher Bühnenalmanach 1848, S. 136.).

Praha / Prag: Frühjahr (Mai) 1856 (Vorstädte Karlín, Smíchov), Quellen Hilmera.

Prachatice  / Prachatitz: Dezember 1851 (Quellen Hilmera).

Přeštice / Pschestitz: Frühjahr 1852 (3. März, Quellen Hilmera).

Rokycany / Rokitzan: Frühjahr 1852 (zwischen 10. April und 10. Mai 1852, laut Meldung der Bezirkshauptmannschaft, Informationen über die Größe der Gesellschaft, vgl. Hilmera)

Rumburk / Rumburg: Sommer 1857 (Deutscher Bühnenalmanach 1858, S. 428f.). – Sommerspielzeiten 1865–1869 ohne Zeitangabe (Quellen Hilmera).

Smržovka / Morchenstern: 1863–1865 (Quellen Hilmera).

Sokolov / Falkenau: Zwischen 17. April und Mitte Juni 1854.

Strakonice / Strakonitz: November 1851 (Quellen Hilmera), laut Berichten der Bezirkshauptmannschaft ging „das Theaterunternehmen F. nach Auftritten im heutigen Bezirk Strakonice nach Písek”. 

Stříbro / Mies: Zwischen 25. September und 15. Oktober 1853.

Tachov / Tachau: November 1845 – Mai 1851 (Quellen Hilmera).

Teplice / Teplitz: März – Mai 1853 (Deutscher Bühnenalmanach 1854, S. 272–274)

Trutnov / Trautenau: 1863–1865, ohne Zeitangabe (Quellen Hilmera).

Ústí n. Labem / Aussig: Zwischen 7. Februar und 16. April 1856.

Varnsdorf / Warnsdorf: Sommersaison 1857 (Deutscher Bühnenalmanach, 1858, S. 428f.). – Sommerspielzeiten 1865–1869 ohne Zeitangabe (Quellen Hilmera).

Vrchlabí/Hohenelbe: 1863–1865, undatiert

Periodika

Bohemia 10. 8., 12. 8., 12. 9., 16. 12. 1834, 23. 1. und 21. 4. 1835 (Kritiken während des Engagements bei Theaterdirektor Stöger am Prager Ständetheater). – Österreichischer Theater-Almanach für das Theaterjahr 1839, Prag und Wien 1839, S. 61 (Anfänge von F.s Theaterunternehmen). – Wiener allgemeine Theaterzeitung 22. 8. 1833, 10. 7. 1837. –Deutscher Bühnenalmanach, Berlin 1846, S. 340; 1848, S. 136; 1849, S. 281f; 1850, S. 302;  1851 (unpaginiert); 1854, S. 272–274; 1855, S. 226f., 314f (hier Übersicht über die Ensemblemitglieder); 1858, S. 42f.; 1864, S. 143f.; 1869, S. 38–40;  1870, S. 195f.; 1873, S. 161–165. – Der Bote von Eger und Biela 9. 12. 1854 (beim Ensemble G. J. Mussiks). – Reichenberger Zeitung 15. 5. 1864 (Ensemblemitglieder in Josefstadt). – Leitmeritzer Wochenblatt 30. 10. 1869. – J. Barák: Vzpomínka [Erinnerung], Svoboda 10. 1. 1872.

Literatur

F. Fischel: TheaterinMarienbad. Hrsg. vom Stadtrate zu Marienbad und Erwin Stein. Berlin – Friedenau 1932. Editionsreihe: Die sudetendeutschen Selbstverwaltungskörper, Nr. 11.

J. Janáček: Čtyřikrát městské divadlo Liberec Stadttheater Reichenberg 1883–1938, Liberec 2004, mit einer Liste des Repertoires

A. Javorin: Divadla a divadelní sály v českých krajích I. Divadla , Praha 1949, S. 62, 66, 103, 117, 122 [Theater und Theatersäle in böhmischen Ländern. Teil I. Theater]

P. Filipi: Křesťanstvo, CDK, Brno 2001, S. 109–110 [Das Christentum]

F. Hromada: Historie chebského divadelního života / Egerer Theatergeschichte, Cheb, Západočeské divadlo 2011, S. 50, 66, 70

Kosch Th, Reden-Esbeck, Ulrich


Bildung: 30. 11. 2012

Autor: Hanoušek, Martin