Dolt, Karl

Karl Dolt (Quelle: Staatliches Gebietsarchiv Prag)
Karl
Dolt
24. 3. 1808
Linz (Ö)
12. 3. 1882
Smíchov (Prag, CZ)
Schauspieler, Sänger, Regisseur

Bedeutender Komiker, der im Genre der Wiener Posse und in den Stücken Nestroys bekannt wurde. Die Familie stammte aus Italien, ab jungen Jahren lebte er in Prag. Er debütierte im Ständetheater (1832), spielte in Theatern in Linz, Graz und Stuttgart, 1842 kehrte er nach Prag zurück und war weitere dreißig Jahre Mitglied des Ständetheaters.

Geschrieben auch Carl, mit eigentlichem Namen Karl Pizzala. Seine Familie stammte aus Italien. Der Vater war ein k. k. Hauptmann-Rechnungsführer, eine Karriere bei der Armee hatte in der Familie eine lange Tradition. D. wurde in Linz geboren und kam als Vierzehnjähriger zusammen mit seiner Mutter 1822 nach Prag. Er besuchte das Kleinseitener Gymnasium und besuchte zwei Jahre lang Vorlesungen an der medizinischen Fakultät der Prager Universität. Dann gab er das Studium auf und schloss sich einer kleinen fahrenden Theatergesellschaft an. Er heiratete Marie Kebel, die Tochter einer Prager Gutsbesitzerin. 1832 trat er als Gast im Prager Ständetheater auf und erhielt ein Engagement für eine Saison. Kurz darauf ging er jedoch aus eigener Entscheidung weg, um auf anderen Bühnen Erfahrungen zu sammeln. Im Januar 1834 gastierte er im Stadttheater in Brünn, 1836 trat er im Landständischen Theater Linz und im Ständischen Theater Graz auf, 1839–41 spielte er wieder in Linz. 1841 gastierte er in Stuttgart am Königlichen Hoftheater; obwohl ihm hier ein Engagement angeboten wurde, kehrte er 1842 nach Prag zurück. Er brillierte vor allem in Rollen der Wiener Posse, die auf Nebenbühnen des Ständetheaters aufgeführt wurden, im Neuen Theater in der Rosengasse und später im Theater im Pstrosschen Garten. Er wurde recht berühmt, doch trotz Angebote aus Wien beschloss er, in Prag zu bleiben. Mitglied des Ständetheaters war er dann bis zu seiner Pensionierung (1872). Kurz nach seiner Verrentung erkrankte er, was ihn an einer Rückkehr in beliebten Rollen hinderte, wie es auf der Prager Bühne üblich war. Die letzten Jahre verbrachte er zumeist privat in Zbraslav. Er starb bei seiner Nichte in Smíchov, beerdigt ist er in Zbraslav. Er war eines der Gründungsmitglieder des künstlerisch-rezessistischen Vereins Schlaraffia.

Erste Theatererfahrungen sammelte D. bei einer nicht näher bekannten fahrenden Gesellschaft. Als er das erste Mal 28.5.1832 im Prager Ständetheater in der Rolle des Liebhabers Baron Gluthen (J. Franul v. Weissenthurn: Das letzte Mittel) gastierte, war auf dem Theaterzettel entgegen aller Gebräuche der Name seiner Heimatbühne abgedruckt, was der Kritiker der Bohemie A. Müller bemerkte. Müller widmete der Leistung des völlig unbekannten Anfängers große Aufmerksamkeit, und D. wurde von der Direktion des Theaters (J. Kainz – F. Polawsky – J. N. Štěpánek) für eine Saison mit einer Gage von 33 Gulden engagiert. Im Ständischen Theater Graz versuchte er, sich als Sänger zu etablieren, er sang die Baritonrolle eines Heerführers in einer großen Oper (T. d’Acunha, Musik von L. Spohr: Jessonda). Das Gesangsstück blieb jedoch die Ausnahme und D. kehrte zum Fach Komiker zurück. 1839–41 wirkte er erneut in Linz im Fach erste lokale Rollen und komische Episoden. Seine Leistungen in Graz und Linz wurden von Referenten in die Kategorie drastische niedere Komik eingeordnet. Während des Gastspiels am Königlichen Hoftheater in Stuttgart deklamierte er ebenfalls poetische Einschübe bei Konzerten und wurde zu Salons des örtlichen Adels eingeladen.
Im September 1842 nahm er das Angebot des Direktors des Prager Ständetheaters J. A. Stöger an, der das private Neue Theater in der Rosengasse eröffnete und für geplante Ausstattungsstücke mit Musik einen Komiker mit überragenden sängerischen Fähigkeiten suchte. Im Herbst desselben Jahres tauchte D. in drei Titeln au, alle waren im Genre der Wiener Posse (Holzfäller Lorenz, J. Nestroy: Die verhängnisvolle Faschingsnacht; Nigowitz, F. Hopp: Das Gut Waldegg; Schneider Zwirn, J. Nestroy: Lumpazivagabundus). Die Kritiker A. Müller und B. Gutt lobten vor allem seine künstlerische Eigenständigkeit: D. ahmte keinen seiner berühmten Zeitgenossen nach, er kopierte nicht ihre Gags, machte einen Bogen um Karikaturen und schuf eine komische Figur als ganzheitlichen Typ. Seine Aktion war gemessen, kultiviert, ohne emotionale Ausbrüche und extreme Gesten, wie sie bei Komikern üblich waren, die in Possen und Burlesken auftraten. In den folgenden zwei Jahren verkörperte D. kreativ mehrere Dutzend Beamte, Diener und Sekretäre aus verschiedensten Gefilden (reiche Familie, Behörde, Gericht u. a.), die in diesem Genre die Handlung vorantreiben. Ab der Premiere von Tolds Zauberposse mit Gesang Das Zauberschleier (16. 12. 1842 Farbenmischer Adam Muff) war D. 1843 und 1844 voll ausgelastet mit serienmäßig aufgeführten Stücken und Parodien im Neuen Theater in der Rosengasse (v. a. als Amtspraktikant Wastl in Tolds Posse Wastl oder Die böhmischen Amazonen). Stöger überlastete ihn einseitig derart, dass D. bereits im folgenden Jahr über einen Fortgang vom Theater verhandelte, und die Theaterkommission des Landesausschusses drohte dem Direktor mit Sanktionen. D. dehnte das Repertoire danach aus, und der Schauspieler konnte sich vor allem als Interpret der Figuren Nestroys profilieren, bei denen er bis zum Ende seiner Schauspielerlaufbahn blieb. Seine Popularität konnte selbst J. N. Nestroy nicht in den Schatten stellen, der bei seinen Prager Gastspielen 1844–1852 in mehreren von D.s Rollen auftrat. Seine hervorragenden gesanglichen Dispositionen nutzte D. in Zauberpossen mit Musik, wo er das musikalische Element oft um neue Couplets und Gesang erweiterte. Er stach beispielsweise als Johannes Bockelt in der Opernparodie auf Meyerbeers Oper Ein Prophet (1851) hervor. Anfangs sah man ihn nur selten in Opern (1844 als Pedrillo in Mozarts Die Entführung aus dem Serail), ab 1845 sang er den Papageno in Mozarts Oper Die Zauberflöte und trat mehr als ein Jahrzehnt als Kilian Schützenkönig in Webers Oper Der Freischütz auf.  Ende der 40-er Jahre tauchte er in sog. Charakterbildern auf, realistischen Stücken aus verschiedenen gesellschaftlichen Gefilden (1848 A. Langer: Eine deutsche Fabrik aus dem Umfeld einer Fabrik, 1850 C. Elmar: Unter der Erde über die Arbeit in Bergwerken u. a.). Im Juli 1846 gastierte er im Theater in der Josefstadt als Adam Muff und schuf einen neuen Typ mit überraschenden Zügen. Er erhielt das Angebot für ein Engagement, ein weiteres kam aus dem Carltheater. D. beschloss jedoch, in Prag zu bleiben und schloss einen Vertrag mit dem neuen Direktor J. Hoffmann. Nach der Eröffnung des Theaters im Pstrosschen Garten (1849) spielte er wiederum vor allem in Sommervorstellungen von Wiener Stücken, vor allem mit Wiener Gästen.
Ab den 50-er Jahren reduzierte sich D.s Repertoire allmählich. Der neue Direktor F. Thomé (ab 1858) engagierte ein Mitglied des Thalia-Theaters in Hamburg, den Komiker W. Eichenwald, mit dem er die Sprache und das Schauspiel der norddeutschen Komik auf die Prager Bühne bekam, der sich von der bisher dominierenden Posse österreichischer Provenience unterschied. Zusammen mit A. Scutta erhielt D. die Wiener Linie bis zu Scuttas Tod (1863) aufrecht; dieses Repertoire wurde jedoch schon völlig durch die Komik norddeutschen Schlags und die Berliner Operette in den Schatten gestellt. Bei den begrenzten Probemöglichkeiten stand es nicht immer in D.s Macht, sich einem anderen Stil anzupassen, auf viele Rollen musste er verzichten. In den 40-er Jahren machte die Kritik allmählich auf seine sehr schnelle Sprache aufmerksam, die es schwer machte, dem Text zu folgen, ab den 60-er Jahren dann verwies sie auf seine undeutliche Aussprache. Der nächste Direktor, R. Wirsing (1864), besetzte ihn nur selten in alten Rollen (Cyprian Deckl, Der Hutmacher und Strumpfwirker, 1870) und betraute ihn eher mit der Regie Wiener Stücke.

Durch das lange Wirken im Prager deutschen Theater hat sich D. ins Gedächtnis zweier Zuschauergenerationen eingeprägt. Dem schauspielerischen Wirken im komischen Fach zum Trotz war er ein sehr feiner, gesellschaftlich rücksichtsvoller Mensch und gehörte zu den geschätzten Bürgern Prags. An seiner Beerdigung nahmen führende Vertreter des Theaters und viele Prager teil.

Rollen

Stadtheater Brünn (Brno)
nach den Wochenprogrammen in der Brünner Zeitung 9.–24.1.1834, Rollen nicht angeführt:
A. von Kotzebue: Strassenräuber aus Kindesliebe, H. Beck: Die Schachmaschine, J. Franul von Weissenthurn: Die Herrschaft Sternberg, J. Nestroy: Der Konfuse Zauberer, J. L. Deinhardstein: Hans Sachs – 1834.

Landständisches Theater Linz (Linec)
Leim (J. Nestroy, Musik: Ad. Müller: Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt), Fortunatus Wurzel (F. Raimund: Der Bauer als Millionär), Florian Waschblau (F. Raimund, Musik: J. Drechsler: Diamant des Geisterkönigs) – 1839; Muff, Farbenreiber (F. X. Told, Musik E. Tittl: Der Zauberschleier oder Maler, Fee und Wirtin) – 1846.

Ständisches Theater Graz (Štýrský Hradec)
Tristan d’Acunha (L. Spohr: Jessonda) – 1835; Mondkalb (J. Nestroy: Der Affe und Bräutigam), Stiefelputzer Christoph (A. Varry: Treffkönig oder Spieler und Todtengräber) – 1836; Pfiffspitz (A. Bäuerle: Die falsche Katalani), (A. Varry: Das Trauerspiel im Krähwinkel – 1837; Privatlehrer Federl (C. F. van der Velde: Gesandschaftsreise nach China) – 1838; Pintscherl, Arabischer Fourierschütz (F. X. Told, Musik von H. Proch: Die schlimmen Frauen im Serail) – 1841.

Ständetheater Prag
In der Wintersaison wurde im Ständetheater auch das Repertoire des Neuen Theaters in der Rosengasse und des Theaters im Pstrosschen Garten gespielt.
Baron Gluthen (J. Franul v. Weissenthurn: Das letzte Mittel) – 1832; Lorenc, Holzhauer (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Die verhängnisvolle Faschinhsnacht), Adam Muff, Farbenreiber (F. X. Told, Musik von E. Tittl: Der Zauberschleier oder Maler, Fee und Wirtin), Nigowitz, Amtsschreiber (F. Hopp, Musik J. Hopp: Das Gut Waldegg), Zwirn (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt), Nazi, Sohn der Frau Cordula (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Till Eulenspiegel oder Schabernack über Schabernack), Weinberl, Handlungdiener (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Einen Jux will er sich machen), Edler von Blinzkopf (J. W. Goethe: Götz von Berlichingen) – 1842; Wastl, Amtspraktikant (F. X. Told, Musik von E. Tittl: Wastl oder Die böhmischen Amazonen), Fortunatus Wurzel (F. Raimund: Das Mädchen aus der Feenwelt oder Bauer als Millionär), Titus Feuerfuchs (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Der Talisman), Pintscherl, Arabischer Fourierschütz (F. X. Told, Musik von H. Proch: Die schlimmen Frauen im Serail), Heinrich, Diener (M. Stegmayer: Rochus Pumpernickel), Herr von Waxerl (J. Schick: Die Hammerschmiederin aus Steiermark oder Folgen einer Landpartie) – 1843; Fabianus Papp (F. L. Graf Schirnding, Musik von L. Stiasny: Ein Traumleben oder Schuster, Postillon und Lord), Nebel (J. Nestroy, Musik von M. Hebenstreit: Liebesgeschichten und Heiratssachen, Benefizveranstaltung), Titus Feuerfuchs (J. Nestroy: Der Talisman), Sebastian Nasenhügel, Dorfbarbier (C. Hafner, Musik von M. Hebenstreit: Der verkaufte Schlaf oder Katharina), Cyprian Deckl, Hutmacher (F. Hopp, Musik von Ad. Müller: Der Hutmacher und Strumpfwirker), Hippolit Gabriel Purzel, Executor (G. Räder, Musik von Canthal: Der Weltumsegler wider Willen), Tobias Hackauf, Fleischhauerknecht (F. Kaiser, Musik von M. Hebenstreit: Dienstbotenwirtschaft), Timurl, der Tartarenchan (K. Meisl: Timurl, der Tatarenchan oder Die Reiterei zu Fuss), Patzmann, Portrait- und Zimmermaler (J. Nestroy, Musik von A. Scutta: Eisenbahnheiraten, benefice), Sancho Pansa (W. Emden: Der Ritter Don Quixote), Pedrillo (W. A. Mozart, Libretto Ch. F. Bretzner: Belmonte und Constanze oder Die Entführung aus dem Serail), Herr von Lips, Kapitalist (J. Nestroy: Der Zerrissene), Faustin, Bedienter (M. Kaiser, Musik von M. Hebenstreit: Die reiche Bäckerfamilie oder Liebesbrief und Wechselbrief), Mankel, Barbier und Friseur (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Das Haus der Temperamente) – 1844; Bonifac Kneip, ein Schuster in Carolinenthal (K. Kannet, Musik von F. Zwoniczek: Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Prag), Isenbart, Anführer verschiedener maurischen Scharfschützer (F. X. Told, Musik von H. Proch: Die schlimmen Frauen im Serail), Rochus, Bedienter (E. Liebold: Ein Loch im Plafond, Benefizveranstaltung), Papageno (W. A. Mozart, Libretto E. Schikaneder: Die Zauberflöte), Florian Waschblau (F. Raimund, Musik von J. Drechsler: Diamant des Geisterkönigs), Christoph Wind (E. Liebold, Musik von. G. Ott: Christoph Wind oder Flegeljahrs-Fatalitäten), Keck, Damenfriseur (F. Kaiser, Musik von K. de Barbieri: Doktor und Friseur oder Die Sucht nach Abenteuern), Herr von Rehberg (F. L. Schröder: Stille Wasser sind tief), Bims, Schiffsbarbier (A. Bäuerle, Musik von W. Müller: Aline oder Wien in einem anderen Weltteil), Habakuk (F. Raimund, Musik von W. Müller: Alpenkönig und Menschenfeind), Pankraz Rechenstein (F. Kaiser, Musik von Ad. Müller: Der Zigeuner in der Steinmetz-Werkstatt), Herr von Ledig, Partikulierer (J. Nestroy: Unverhofft), Kuoni der Hirte (F. Schiller: Wilhelm Tell), Andreas Augentrost, ein Brillenhändler (?: Die Erdgeister und der Brillenhändler) – 1845; Kilian Schützenkönig (C. M. v. Weber, Libretto von F. Kind: Der Freischütz), Augustin, Dieber (J. Schick, Musik von Ad. Müller: Die Entführung von Maskenball oder Die ungleichen Brautwerber), Fleu d’Amour, Soldat (W. A. Gerle: Rekrut und Dame oder Das Mädchen von Domremy), Flaut (W. Shakespeare, übers. F. Schlegel: Ein Sommernachtstraum), Meister Innocent Lamm (C. Töpfer: Gebrüder Foster oder Das Glück mit seinen Launen), Mummler, Direktor einer Schauspielgesellschaft (J. Nestroy: Zwei ewige Juden und keiner), Toms, Diener (C. Gutzkow: Der dreizehnte November), Knackerl, Knecht (A. Bäuerle:Der Fiaker als Marquis), Lorenz Wind (F. Kaiser, Musik von F. v. Suppé: Sie ist verheiratet), Leporello, Diener des Don Juan (Ch. D. Grabbe: Don Juan und Faust), Cyrillus Fliegerl, Kleinhändler (C. Elmar, Musik von E. Titl: Goldteufel oder Die Abentheuer in Amerika), Mamba, Narr (W. A. Wohlbrück, Musik von H. Marschner dle W. Scotta: Der Temperl und Jüdin), Sebastian Hochfeld, Viehhändler (F. Kaiser, Musik von Ad. Müller: Stadt und Land oder Der Viehhändler aus Oberösterreich), Stumpf, des Professors Lange Famulus (E. Raupach: Vor hundert Jahren) – 1846; Blasius Rohr, Schreiber beim Advokaten (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Glück, Mißbrauch und Rückkehr oder Das Geheimnis des grauen Hauses), Florian, Diener (L. Feldmann: Der Dreißigste November), Schulmeister (G. Meyerbeer, M. Beer: Struensee), Michel, Stallknecht (L. Grois, Musik von Ad. Müller: Eine Dorfgeschichte, die in der Stadt endet), Martin, Tischlergeselle (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Der Schützling), Johann, Diener (A. M. Wollheim da Fonseca, Musik von E. Stiegmann: Der fliegende Holländer), Fabian Strich, ein Geselle (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Die beiden Nachtwächtler oder Das Notwendige und das Ueberflüssige), Sarpi, Maschinenmeister (A. Langer, Musik von E. Titl: Eine deutsche Fabrik) – 1847; Christoph, Colporteur (F. Kaiser, Musik von F. v. Suppé: Die Schule des Armen oder Zwei Millionen), Cyprian Scheermaus, Gerichtsdiener (T. Krones, J. Drechsler: Sylphide, das Seefräulein), Erster Eremit (R. Wagner, Musik von J. F. Kittl: Bianca und Giuseppe oder Franzosen vor Nizza), Renner, Farbenreiber (F. Kaiser, Musik von F. v. Suppé: Männer Schönheit), Ein Rekrut (F. Schiller, Musik von J. R. Zumsteeg: Wallensteinlager), Joseph, Pächters Neffe (A. Frühling: König und Pächter oder Herzog aus Eifersucht), Jaque, Bedienter (F. Kaiser, Musik von Ad. Müller: Städtische Krankheit und ländliche Cur) – 1848; Bonifazius Tiburtius Tintenspecht, practizirender Comptoirist (G. Schönstein, Musik von G. Ott: Der wirkliche, überzählige, unbesoldete Wirthschafts-Prakticant), Monostatos, ein Mohr (W. A. Mozart, Libretto E. Schikaneder: Die Zauberflöte), Polykarp, Farbenreiber (J. C. Heinrich: Die Tochter Luzifers), Hans Vierschrott (F. v. Suppé, C. Elmar: Unter der Erde oder Freiheit und Arbeit), Florian Grobmehl, Müllermeister (ebenda: Des Teufels Brautfahrt oder Böser Feind und guter Freund), Driesig, Buchhalter (F. Kaiser, Musik von F. v. Suppé: Ein Traum – kein Traum oder Die letzte Rolle der Schauspielerin), Christian Brenner, ein wohlhabender Landmann (F. v. Suppé, C. Elmer: Dichter und Bauer), Peter Span, Zimmermann (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Der Unbedeutende), Wenzel Stecherl, Tagdieb und Vagabond (A. Lödl, Musik von Ad. Müller: Alexander Stradellerl), Toni, Bauersohn (J. C. Heinrich, Musik von W. Landa: Der Rekruten Abschied und Heimkehr, Stück in österreichischem Dialekt, zu Ehren Radetzkys (Radetzky-Feier) – 1849; Diener Niklas (K. Töpfer: Der beste Ton), Fritz Bimbelhuber, Altgeselle (F. Suppé, L. Feldmann: Die beiden Fassbinder) – 1850; Herr Geržabek (W. Friedrich: Ein Zimmer mit zwei Betten), Schlicht, Zweites Faktor (J. Nestroy: Mein Freund), Johannes Bockelt (C. J. Hickel, Musik von E. Tauwitz: Ein Prophet) – 1851; Lois, Sohn der Müllerin (F. Kaiser: Verrechnet oder Der Bettler und sein Erbe), Anton, Bedienter (J. C. Böhm: Christ und Jude) – 1852; Florian, Handlanger in der Fabrik (C. Elmar, Musik von Ad. Müller: Das Mädchen von der Spule), Frisch, lustiger Geselle (J. W. Goethe, Musik von P. J. Lindpaintner: Faust), Balthasar, Hausknecht bei Grübelein (G. Räder: Der Arthesische Brunnen, Benefizveranstaltung), Da Jaga Mathies (?: [Da]'s letzte Fensterl, eine Alpenscene in niederösterreichischer Mundart, Vorspiel: [Da]'s erste Busserl), Robert Sturmvogel (F. Kaiser: Eine Freundin und ein Freund), Gustav Leinöl, Advokat (A. Berla: Martl oder Der Tanzboden im Schnabelhause), Loisl, Sohn eines Wirtes (A. Baumann: Das Versprechen hinter’m Herd), Stanislaus Lieblich, Portraitmaler (F. Suppé, L. Feldmann: Die Heimkehr von der Hochzeit), Moritz Listner (J. C. Böhm, Musik von Ad. Müller: Das Eckhaus in der Vorstadt,Lebensbild), Benjamin Schwirbel, Hörer der Astronomie (C. Juin, L. Flerx, Musik von C. Binder: Des Teufels Zopf), Thomas Haserl, Privatier (C. Juin, L. Flerx: Die Jagd nach dem Strohhute oder Fatalitäten an dem Verlobungstage), Grünbaum, ein lediger Gastwirth (J. C. Böhm, Musik von E. Krähmer: Eine arme Schneiderfamilie), Felix Polard, Luftschiffer (A. Bittner, Musik von J. Grün: Das Ultimatum in der Luft) – 1853; Lois, Sohn einer Müllerin (F. Kaiser, Musik von C. Binder: Der Bettler und sein Erbe), Andreas Pimpernuß, ein armer Kapellmacher (F. Hopp: Dr. Faust’s Hauptkäppchen oder Die Herberge im Walde), Tobias, Diener, F. Kaiser: Zum ersten male im Theater), Felix Kurzelbach (F. Kaiser, Musik von Ad. Müller: Die drei Eichen), Johann, Bedienter (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Zu ebener Erde und erster Stock oder Die Launen des Glücks), Schnoferl, Winkelagent (J. Nestroy, Musik von Ad. Müller: Das Mädel aus der Vorstadt), Hieronymus, Neffe eines reichen Pachters (F. Kaiser, Musik von M. Hebenstreit: Mönch und Soldat) – 1854; Hartkopf, ein reicher Bauer (F. Kaiser: Die Frau Wirthin) – 1856; Jupiter (J. Offenbach, Libretto H. Crémieux, L. Halévy: Orpheus in der Unterwelt), Taubenklee Fridolin (C. Binder: Tannhäuser) – 1859; Brander, Tischlermeister (J. H. Mirani: Eine Judenfamilie), Simon Wacker, Tischlermeister (F. Blum: Verbotene Früchte), Altmann, Postmeister (F. Kaiser, Musik von Ad. Müller: Eine neue Welt), Josef Frühauf, Schlossermeister (O. F. Berg, Musik von E. Stolz: Einer von unsre Leut’) – 1860;  Julius von Federbart, ein reicher Privatier (F. Kaiser: Zum erstenmal im Theater, Benefizveranstaltung) – 1867; Wächter (W. Shakespeare, Übersetzung K. von Holtei: Viel Lärm um Nichts) – 1870.

Quellen

AMP: Aufstellung der Prager Bevölkerung 1830–1910, Aufnahmsbogen 1842, Kart. 223, Nr. 173 [Pizzala Karl, Geburtsdatum]; Aufnahmsbogen 1830, Kart. 127, Nr. 1. [Kebel Marie geb. 1809, Mutter Brigitte geb. 1788].

NA: Polizeidirektion, Konskription I, Kart. 440, Abb. 512.

NMd: Zettel des Ständetheaters in Prag, des Neuen Theaters in der Rosengasse, des Theaters im Pstrosschen Garten 1849–1870; Kontrakte des Ständetheaters in Prag 1831–1850, Vertrag Nr. 76, 1846.

SOA Praha: Fonds Großgut Křivoklát, Inv.-Nr. 4068/22, Porträtfotografie.

ÖBL: Bildarchiv Austria, Litografie, Porträt mit Autogramm. http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=9123736.

Literatur

Almanach für Freunde der Schauspielkunst auf das Jahr 1837, Berlin 1838, s. 348; [...] auf das Jahr 1839, Berlin 1840, s. 299 [Weggang aus Graz], 325 [Linz]; [...] auf das Jahr 1842, Berlin 1843, s. 292 [Weggang aus Linz], 295; [...] auf das Jahr 1843, Berlin 1844, s. 230, 459, rejstřík s. 12 [Praha]; Almanach des Königl. Ständ. Theaters in Prag zum Neuen Jahre 1845, s. 8; [...] zum Neuen Jahre 1847, s. 8; [...] zum Neuen Jahre 1848, s. 6; [...] zum Neuen Jahre 1849, s. 6; [...] zum Neuen Jahre 1850, s. 8; [...] zum Neuen Jahre 1851, s. 9; [...] zum Neuen Jahre 1852, s. 9; [...] zum Neuen Jahre 1853, s. 8; [...] zum Neuen Jahre 1854, s. 9; [...] zum Neuen Jahre 1855, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1856, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1857, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1858, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1859, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1860, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1861, s. 10; [...] z'um Neuen Jahre 1862, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1863, s. 10;[...] zum Neuen Jahre 1864, s. 11; [...] zum Neuen Jahre 1865, s. 19; [...] zum Neuen Jahre 1866, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1867, s. 11; [...] zum Neuen Jahre 1868, s. 10; [...] zum Neuen Jahre 1869, s. 5; [...] zum Neuen Jahre 1872, s. 8; Bohemia oder Unterhaltungsblätter für gebildete Stände (Prag) 3. 6. 1832, 9. a 10. 10. 1842, 11. 2. 1844, 18. 2. 1845; Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 19. 12. 1833; Brünner Zeitung 8., 14., 17., 21. a 24. 1. 1834 [bekanntgegebene Gastspiele]; Grazer Zeitung 21. 4., 7. 5., 4. 8. 1835; 11. 6., 10. 11. 1840; Wiener Theaterzeitung 17. 9. 1836, 22. 3. 1837, 6. 3. 1838; Österreichisches Morgenblatt (Wien) 29. 4., 18. 9. 1839, 21. 10. 1839, 22. 7. 1846 [Gastspiel im Theater in der Josefstadt]; Der Humorist (Wien) 17. 12. 1842, 21. 7. 1846 [Gastspiel in Wien]; Blätter für Musik, Theater und Kunst (Wien) 3. 10. 1862; Bohemia (Prag) 13. 3. 1882 [nekrolog], 13. 3. 1882 [Nachricht über Beerdigung]; Teuber III, s.161, 227–229 [fälschlicherweise Geburtstag 22. 3. 1808], 294, passim 305–368, 508–525 [Brief von D.], 585–622, 868.

Eisenberg, Kosch Th (unter dem eigentlichen Familiennamen Pizzala), ODS, Ulrich


Bildung: 2018

Autor: Ludvová, Jitka