Spieß, Christian Heinrich

Christian Heinrich
Spieß
4. 4. 1755
Helbigsdorf (Mulda, D)
19. 8. 1799
Bezděkov u Klatov / Bezděkau bei Klattau (CZ)
Romanautor, Dramatiker, Schauspieler

Erfolgreicher Dramatiker, dessen Persönlichkeit mehrere Schriftsteller und Künstler inspirierte. Er wurde in Sachsen unweit von der böhmischen Landesgrenze geboren. Studierte in Prag, zog jedoch endlich von Böhmen weg. Er tritt in die Schauspielergesellschaft von K. Wahr ein und machte mit diesem Ensemble als Schauspieler, Dramaturg und Dramatiker Stationen in Österreich, Ungarn und in Prag. Nach der Auflösung der Truppe hielt er sich seit 1784 in Bezděkau bei Klattau, wo er sich mit der Unterstützung des Grafen Kaspar Hermann von Künigl seinem literarischen Schaffen widmete.

Er stammte aus der Familie des Christian Friedrich S. (22. 3. 1726 – 16. 4. 1761) und der Henriette Erdmuthe, geborene Bayer (Heirat 1750). Beide Eltern stammten aus Familien, wo die Berufung evangelischer Pfarrer von den Vätern auf die Söhne weitergegeben wurde. S.´ Vater trat in Helbigsdorf seinen Dienst an (1749–55), starb aber jung und hinterließ eine Frau und drei Kinder, S. war damals sechs Jahre alt. Im Jahre 1768 ging er ans Gymnasium in Freiberg. Beim Wechsel in die Sekunda wurde er im März 1769 als einer der besten Schüler ausgezeichnet und ausgewählt, um bei der Huldigung für den sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. zu rezitieren.

1770 verließ er aus ungeklärten Gründen seine Heimat, vielleicht wollte er der Mutter die Pflege um zahlreiche Familie erleichtern. Er begab sich nach Böhmen und zog sich im Zisterzienserkloster in Osek bei Duchcov (Osegg bei Dux) zurück, wo er formal zum katholischen Glauben konvertierte. Der dortige Abt C. A. Březina von Birkenfeld schickte ihn noch im selben Jahr nach Prag, wo S. im Haus des Klosters Osek in der damaligen Straße Dominikánská Nr. 237 (heute Nr. 447 zwischen den Straßen Jilská, Michalská und Vejvodova) in der Altstadt wohnte und auf Kosten des Klosters vier Jahre lang die Schule besuchte (den mittleren Bildungsabschluss kann er entweder im Ordensseminar St. Bernard in der Straße Celetná oder am gemeinsamen Gymnasium des Prämonstratenserkollegs Norbertinum erworben haben).

An der Prager Universität besuchte S. Vorlesungen zur Stilistik von K. H. Seibt, dem ersten Professor des Lehrstuhls der schöngeistigen Wissenschaften (gegründet 1763, in den torsohaft erhalten gebliebenen Studentenverzeichnissen findet sich sein Name jedoch nicht). Er lernte die zeitgenössische deutsche Literatur kennen (J. W. L. Gleim, G. A. Bürger, E. Ch. von Kleist) und nahm an praktischen Übungen teil. Zwei Beiträge von S. (ein Brief an einen Freund und die Schilderung Der Sommermittag) nahm Seibt in seinen Almanach Von den Hülfsmitteln einer guten deutschen Schreibart (1773) auf, für den er die besten literarischen Versuche seiner Studenten in unterschiedlichen Genres auswählte. Die Wahl des Stoffes wurde den Studenten überlassen, und so drangen in die Texte des sensiblen jungen Mannes, der mit Phantasie und Vorstellungskraft ausgestattet war, sowohl die farbenfrohen Erlebnisse von seinem neuen Wohnort als auch Erinnerungen an sein Heim vor.

Man nahm an, dass sich ein so geförderter Schüler dem Kloster über dankbar erweisen würde, indem er in den Orden eintrat. S. verließ jedoch Prag sehr bald, um der Ordensberufung zu entgehen. 1774 ging er nach Ungarn, wo er sich der Schauspielgesellschaft von K. Wahr anschloss, die durch ihre Aufführungen von literarischen Schauspielen der Aufklärung berühmt war. Mit Wahr verbanden ihn neben gemeinsamer unternehmerischer Tätigkeit ähnliche Ansichten bezüglich des Theaters und die Ideale der Aufklärung, er vertrat den Prinzipal bei behördlichen Verhandlungen und hatte wahrscheinlich auch die Funktion seines Sekretärs inne. Zusammen mit der Gesellschaft durchlief der die Stationen Preßburg, Salzburg, Esterhaz, Pest, und 1779 kam er wieder nach Prag, wo Wahrs Ensemble ein Engagement im Kotzentheater erhalten hatte. 1783 ging die Truppe ans neu errichtete Nostitz-Theater und realisierte dessen Eröffnungssaison (erste Vorstellung: Lessings Emilia Galotti am 21. 4. 1783). Die Fortführung des Prager Engagements konnte Wahr in Konkurrenz mit dem italienischen Theaterunternehmen P. Bondinis nicht verteidigen und das Ensemble zerfiel (1784).

S. zog sich auf das Schloss seines langjährigen Förderers Graf Kaspar Hermann von Künigl in Bezděkov bei Klatovy zurück, wo er die Stelle des Sekretärs, Beraters und Wirtschaftsbeamten innehatte. Zusammen mit S. weilte dort vorübergehend die Erste Schauspielerin aus Wahrs ehemaliger Gesellschaft S. Körner, die als S. ´ Lebensgefährtin gilt. Sie heiratete ihn jedoch nie, wie oft erwähnt wird, trotzdem setzte S. sie zu seiner Universalerbin ein (in das Grundbuch wurde das Testament in Bezděkov am 17. 10. 1795 eingetragen und in Anwesenheit der Erbin am 28. 8. 1799 eröffnet). Die verwitwete Körner (ihr Mann, der Schauspieler J. Körner, war am 25. 5. 1789 in Prag gestorben) ging spätestens 1789 eine Beziehung mit Graf Künigl ein (Geburt der Tochter Amalie 30. 5. 1790, Hochzeit erst am 3. 5. 1801 nach dem Ableben von Künigl Gattin Marie Terezie, geb. Clam, im Jahre 1799). An seinem Lebensende war S. schwer krank, trotzdem widmete er sich auch weiterhin intensiv dem literarischen Schaffen. Das Todesdatum von S. wird traditionell mit dem 17. 8. 1799 angegeben (nach einem Bericht der Prager neuen Zeitung vom 21. 8. und dem von Graf Künigl unterzeichneten Nachruf, abgedruckt ebenda am 6. 9. 1799). In der Sterbematrikel, auf die J. Volf (1932/33) und neu J. A. Mager (1999) verwiesen, ist jedoch das Todesdatum 19. 8. 1799 eingetragen. Mager bewertete auch die häufige Ansicht der Chronisten neu, die nach der Reizbarkeit, des seltsamen Verhaltens und Wutausbrüchen, unter denen S. an seinem Lebensende litt, auf eine psychiatrische Erkrankung schlossen. Die Todesnotiz führt jedoch als Todesursache bei S. Tuberkulose und Bauchtyphus an. Bauchtyphus und eine Wundbrand der Eingeweide waren auch Todesursache von Gräfin Künigl, die zwei Wochen vor S. verstorben war. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die in der Literatur beschriebenen Zustände von S. (hohes Fieber, Betroffensein des Nervensystems, Phantasieren und Psychosen mit Ausprägungen einer nicht zu beherrschenden Unruhe) in Wirklichkeit Symptome einer Typhusinfektion waren, die sich S. von seiner Gönnerin zugezogen hatte.

Das Verlassen der Heimat und die erzwungene Abwendung vom Glauben seiner Familie durchlebte S. schwer. 1783 schrieb er seiner Mutter ein umfangreiches entschuldigendes Bekenntnis, dem er begeistert die Notiz hinzufügte, in Prag bestehe bereits seit 1782 eine öffentlich zugängliche evangelische Gemeinde (auf der Basis des Toleranzpatents Josephs II. kam die deutsche Gemeinde in einem Palais des einflussreichen Grafen Dagobert Zikmund Wurmser in der Straße Ostruhová, der heutigen Straße Nerudova, zusammen). In der Sterbematrikel ist S. als Katholik mit der Charakteristik „berühmter Schriftsteller verschiedener und für den Leser sehr amüsanter Werke und auch lehrreicher Schriften für die Erziehung zur Moral“ eingetragen, doch ein späterer unbekannter Schreiber zweifelte S.´ katholischen Glauben mit zwei Fragezeichen und zwei Ausrufezeichen in der leeren Spalte „protestantisch“ an und machte so darauf aufmerksam, dass S. wahrscheinlich nie seinen Familienglauben aufgegeben hat.

S.´ Wirken am Theater war in seiner Gänze mit Wahrs Gesellschaft verbunden. Als Schauspieler debütierte er in der Rolle des St. George in Goethes Clavigo (Preßburg 3. 12. 1774). Er spielte vor allem Rollen tückischer Schleicher, kalter Liebhaber und blöder junger Herrchen. Zu seinen Rollen gehörte des Weiteren beispielsweise der Maler Conti in Lessings Trauerspiel Emilia Galotti (Salzburg 23. 1. 1776, Prag 21. 4. 1783). Für das Schauspiel verfügte er über gute körperliche Voraussetzungen, er beherrschte die richtige Aussprache, sprach mit überzeugender Intonation und spielte mit Begeisterung. Bis zum Ende seines Engagements bei Wahr wurden ihm schauspielerische Aufgaben angetragen (z. B. Maximilian, regierender Graf von Moor, in der ersten Prager Aufführung von Schillers Drama Die Räuber im Kotzentheater am 27. 2. 1783), überwiegend widmete er sich jedoch der Dramaturgie und dem Dramenschaffen. Mit eigenen Stücken versorgte S. die Gesellschaft spätestens ab 1776 (Roxelane als Braut, 15. 2. 1776 Salzburg), und der Prinzipal brachte seine Dramenneuheiten zuerst auf die Bühne und das auch nach der Ankunft in Prag, z. B. Maria Stuart, Stadt und Land oder Mädchen, die das Land erzogen hat, sind wie Mädchen in der Stadt, Ritter Adelungen, auch unter der Bezeichnung Klara von Hoheneichen, Die Folgen einer einzigen Lüge, Liebe und Muth macht alles gut, Oswald und Mathilde, Fried­rich, der letzte Graf von Toggenburg, Die Perücken, oder der Diener ist klüger als der HerrS.´  Dramen sind vom Genre her unterschiedlich und umfassen eine breite Skala von Sujets: Ritterspiele (z. B. Klara von Hoheneichen), Schauspiele mit einer Krimiverwicklung (Die Folgen einer einzigen Lüge), historisierende Tragödien (Maria Stuart), bürgerliche Konversationslustspiele (Die drei Töchter) und Singspiellibretti (Die 25.000 Gulden oder Im Dunkeln ist nicht gut munkeln). Er übersetzte das Libretto von W. A. Mozarts Oper Don Giovanni unter dem Titel Don Juan oder die redende Statue ins Deutsche (Schauspielergesellschaft von  Wenzel Mihule im Hibernertheater, 1791; Schikaneders Theater auf der Wieden in Wien 5. 11. 1792).

Neben moralisierenden Tendenzen spiegelt sich in S.´ Dramenschaffen die Vorliebe für besondere und aufregende, oft angsteinflößende Stoffe und romantische Motive wider. In den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurden seine Stücke, die zur Trivialdramatik von der Wende von Aufklärung und Präromantik gehörten, Bestandteil des deutschen Standardrepertoires. Sie erschienen wiederholt gedruckt, doch nicht alle blieben erhalten, bei einigen sind nur die Titel bekannt, z. B. Christina von Schwe­den, Der fürchterliche Obrist, Gesellschaft ist nothwendig, Ugolino, Der Supplicant, An Prag will ich ewig denken, Der Falke, Die drei Vater­lehren. Auf die tschechische Bühne schaffte es wenig später das Stück Klára z Vysokého Dubu (Klara von Hoheneichen), das in einer Übersetzung von J. Merunka vom Ensemble des Vaterländischen Theaters (Hibernertheater 25. 11. 1792) aufgeführt wurde; in einer späteren Übersetzung von J. N. Štěpánek wurde es unter dem Titel Klára Vysokodubská im Ständetheater aufgeführt (31. 3. 1834).

Dramen nehmen in S.´ literarischem Werk erst den zweiten Rang ein, hinter einem umfangreichen Prosaschaffen (mehr als 40 Werke), dem er sich in Bezděkov nach dem Ende seiner Theaterlaufbahn (1784) widmete. S.´ Romane, in denen überwiegend geheimnisvolle und schreckliche Geschichten überwiegen, in der Regel in Verbindung mit Morden und anderen Verbrechen, gehören zur Trivialliteratur und gelten als Vorgänger des Kolportagenromans. Inspirationen vom Böhmerwald und der Umgebung von Loket (Ellbogen), wo sich der Autor aufhielt, schlugen sich in einer Reihe seiner Geschichten in romantischen Naturszenerien nieder. Demgegenüber zeichnen sich S.´ Prosawerke Biographien der Selbst­mörder (1786–89, Auswahl ed. A. Košenina, Göttingen 2005) und Biographien der Wahnsinnigen (1795–96) durch einen kritischen Blick und eine realistische Abbildung der sozialen Problematik aus. Mitte der neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts gelangten auch S.´ Romane in der Singspielproduktion der Wiener Vorstadttheater auf die Bühne, wo sie in Bearbeitungen von K. F. Hensler, z. B. Die Löwenritter, Das Peter­männchen, Der Alte Uiberall und Nirgends und Die zwölf schlafenden Jungfrauen gespielt wurden. Diese Bearbeitungen wurden auch in den böhmischen Ländern gespielt, und zwar sowohl in deutschen als auch in tschechischen Aufführungen (Všudybyl, nikam nedošel, Dvanáct spících panen).

Die damalige Kritik wertete S. Dramenschaffen sehr positiv. S. galt als einer der auserwählten Autoren, die ihre Begabung von der Natur in die Wiege gelegt bekommen hatten. Seine Tragödien riefen Bewegtheit hervor, die Lustspiele waren amüsant und ihre Dialoge natürlich. Man kann also sagen, dass der begabte Student zur rechten Zeit nach Prag kam, als er dank Seibts Seminar in die elitäre Gesellschaft junger Intellektueller hineinschlitterte, die das Schriftstellerhandwerk erlernten und unter denen beispielsweise der Gubernialsekretär J. Debrois und die beginnenden Kunsthistoriker F. L. Ehemant und J. Qu. Jahn waren. Die aufblühende Aufklärung beeinflusste am Beginn der siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts auch die Prager Dramaturgie, die von dem Gedanken geleitet wurde, das Theater habe eine erzieherische und eine moralische Bestimmung, den S. bereits durch seine familiäre Erziehung eingesogen hatten. Dank seiner Bildung und seinen Fähigkeiten drang er auch in Kreise der Freimaurer vor (Wahr, Künigl), mit denen er die Ideale einer besseren, gerechten und humanen Welt teilte und die ihn langfristig in seinem literarischen Schaffen unterstützten. Auf das nicht sonderlich glückliche Privatleben S.´ verweisen biographische Züge einiger Werke, in denen moralische Grundsätze mit der Realität des Lebens in Konflikt geraten. Sujets und Vorlagen entnahm S.´ Erzählungen und Romanen beispielsweise der Dramatiker P. Šedivý, die sollen angeblich auch zur Lektüre K. H. Máchas in dessen Studienzeit gehört haben, der Ritterroman Hans Heiling (1798) wurde die Vorlage für das Libretto zur gleichnamigen romantischen Oper von H. Marschner (1833). S.´ Persönlichkeit und Schaffen waren auch für weitere Künstler inspirierend, z. B. für J. Arbes und J. Váchal.

Drucke und Ausgaben

Gesammelte Schriften I–II, Prag 1790; Theatralische Werke I–II, Prag–Leipzig 1793 (Die drei Töchter; Maria Stuart; Der alte Überall und Nirgends; Das Ehrenwort; Klara von Hoheneichen; Stadt und Land, oder Mädchen, die das Land erzogen hat, sind wie die Mädchen in der Stadt); Sämtliche Werke I–XI, Nordhausen 1840–41; Ausgewählte Schriften I–XX, Nürnberg 1841; Maria Stuart, ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, Prag–Leip­zig 1784; Fünf und zwanzigtausend Gulden, Singspiel in drei Aufzügen, Riga 1784; General Schlenzheim und seine Familie, Frankfurt–Leipzig 1785; Die Mausefalle oder Die Reise nach Ägypten, Prag 1786 (auch in Deutsche Schaubühne XII, Augsburg 1789); Das Ehrenwort, Prag–Leipzig 1790; Stadt und Land, oder Mädchen, die das Land erzogen hat, sind wie Mädchen in der Stadt, Prag 1791 (auch Wien 1791); Ritter Adelungen, s. l., 1791 (identische mit Klara von Hoheneichen, Prag [1790–92]); Die Folgen einer einzigen Lüge, Prag–Leipzig 1792; Liebe und Muth macht alles gut, ebd. 1793; Oswald und Mathilde, Prag 1793 (auch Leipzig 1801, Prag 1801); Friedrich, der letzte Graf von Toggenburg, Prag–Leipzig 1794; Die Ueberraschung, Leipzig 1799; Verrätherei und Eifersucht, Leipzig–Prag 1801.

Quellen

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Mulda-Helbigsdorf, Mulda: Taufbuch Helbigsdorf, S. 84 (Geburt 4. 4. und Taufe S. 7. 4. 1755). SOA v Plzni (Staatliches Kreisarchiv in Pilsen): Sbírka matrik západních Čech (Matrikelsammlung, Westböhmen), Římskokatolická fara Bezděkov (Römischkatolische  Pfarre), Teil 1 (1787–1821), Abteilung Toten, S. 224, Bild s. 107 (Tod 19. 8. und Beerdigung 21. 8. 1799). Stadtarchiv Freiberg: Handschriften des Frei­berger Altertumsvereins (HS FAV), Sign. Aa 251, S. Brief an die Mutter, Prag 10. 11. 1783; ebd., Sign. KK 81, 4, S. Brief an den Verleger Voß, Eger 14. 5. 1794 (ediert in sb. Jakubcová–Ludvová–Maidl 2001, S. 220–226). AMP (Archiv der Hauptstadt Prag), Protokoly staroměstské hospodářské administrace (Protokollen der Altstädter ökonomischer Administration) 1779–83, Sign. 584, fol. 104–104v (Hlochová–Hloch 1983, S. 64). Von den Hülfsmitteln einer guten teutschen Schreibart, eine Rede von Karl Heinrich Seibt, zum Eingang seiner öffentlichen Vorlesungen über die deutsche Schreibart gehalten. Nebst einigen dahin gehörigen Ausarbeitun­gen, Prag 1773, S. 150–154, 223–225. S–s. [Spieß]: Gedicht an Madame Körnerinn, als Marie von Beau­marchais, Theaterwochenblatt (Salzburg) 1775/76, S. 68–69. NMk: Radenín, Sign. 810, Johann von Nepomuck. Ein histori­sches Trauerspiel in fünf Aufzügen. Neu bearbeitet für die königliche Nationalbühne in Prag, bey August Geers, 1798, Urheberschaftvon S. unsicher. Exemplare zeitgenössischer Textdrucke siehe Kataloge NK, Radenín, Křimice. 

Literatur

Historisch-Kritische Theaterchronik (Wien) 1774, Teil 3, S. 105; Theaterwochenblatt (Salzburg) 1775/76, passim; Theater-Journal für Deutschland (Gotha) 1779, 9. Stück, S. 54; unsign.: Karakteristik der Mitglieder der Nazionalschaubühne in Prag, ebd. 1784, 22. Stück, S. 34–46; K. H. Graf v. Kinigl [Künigl]: Schreiben aus Bezdiekau vom 24. August (Nekrolog von S.), Prager neue Zeitung (Prag) 6.9.1799; F. B. Mikovec: Eine „Maria Stuart“ als Drama vor Schiller, Bohemia (Prag) 19. und 20.9.1850; Teuber I 1883, S. 362; Teuber II 1885, S. 48–62, 81–85, 90, 100–120, 253–254, 311; A. Kraus: Der Vater des Schauerromans, Bohemia (Prag) 22. 9. 1889, Beilage S. 1–3; A. Sachse: Christian Heinrich Spieß. Zum Gedächtnis der 125. Wiederkehr seines Todestages, dem 17. August 1799, Freiberger Anzeiger – Unterhaltungsbeilage, 30. 8. 1925, S. [1–2]; G. L. Weisel: Aus dem Neumarker Landestor, Reichenberg 1926, S. 143–145; J. Vlček: Dějiny české literatury, Praha, 2. Ausgabe, 1931, Bd. III, S. 233; IV, S. 275; J. Volf: Das Testament des Romanschriftstellers Christian Heinrich Spiess, Germanoslavica (Brünn–Prag–Leipzig–Wien) 2, 1932/33, S. 251–254; Šebesta 1933, S. 53; S. Skalitzky: Christian Heinrich Spieß, Prag 1934; O. Rommel: Die Alt-Wiener Volkskomödie, Wien 1952, S. 488, 490; W. Herrmann: Geschichte der Schauspielkunst in Freiberg, Schriften zur Theaterwissenschaft II, Berlin 1960, S. 576–579; M. Hlochová–J. Hloch: První stálá veřejná divadla pražská, Documenta Pragensia (Praha) 3, 1983, S. 62; M. Živná: První pražské provedení Schillerových Loupežníků, Černý 1992, S. 261–263; U. Hartje: Trivialliteratur in der Zeit der Spätaufklärung. Untersuchungen zum Romanwerk des deutschen Schriftstellers Christian Heinrich Spieß, Frankfurt a. M. 1995; M. Beaujean: Spätaufklärung, Romantik, Biedermeier am Beispiel des „Hans Heiling“-Textes, H. A. Marschner, Leipzig 1998, S. 73–79; A. Jakubcová–V. Maidl: Überzeugter Theateraufklärer, moralisierender Beobachter, Autor von Trivialliteratur. Lebens- und Schaffensaporien von Christian Heinrich Spieß (1755–99), Jakubcová–Ludvová–Maidl 2001, S. 205–226; J. A. Mager: K 200. výročí úmrtí Ch. H. Spiesse, Rodopisná revue (Praha) 2, Sommer 1999, S. 2–6; Germanistica Pragensia (Praha) 16, hg. v. J. Stromšík – V. Maidl, Praha 2002 (Tagungsband der Konferenz Ch. H. Spieß und seine Zeit; AUC – Philologica 3, 1999); Ch. Steeb: „Großgrundbesitzer, Freimaurer, Bonvivants und Offiziere“. Die Grafen Künigl in Böhmen, Adler (Wien) 26, 2011, S. 105–124; M. Flegl: Maršál Dagobert hrabě Wurmser a toleranční evangelíci v Praze, Rodopisná revue (České Budějovice – Praha) 14, 2012, Nr. 2, S. 18–19.
ADB, Killy, Kosch L, Kosch Th, Wurzbach

Laiske; Wurmová

Weblinks

http://www.portafontium.eu/iipimage/30060279/bezdekov-01_1100-z (Tauf- und Sterbeeintrag S.) 
https://de.wikisource.org/wiki/Christian_Heinrich_Spieß (digitalisierte Quellen zum S.’ literarischen Schaffen)


Bildung: 2015

Autor: Jakubcová, Alena