Löwe, Ludvig

Johann Daniel Ludwig Löwe, Litographie von Josef Kriehuber, 1844
Ludvig
Löwe
29. 1. 1795
Rinteln (DE)
7. 3. 1871
Wien (A)
Schauspieler, Regisseur, Dramatiker

Bekannter Wiener Komiker, der mehr als vier Jahrzehnte am Hoftheater wirkte. Seine Theaterkarriere begann er am Prager Ständetheater, wo er 1811–21 engagiert war.

Mit vollem Namen Johann Daniel Ludwig Löwe. Er stammte aus einer Theaterfamilie, sein Vater Friedrich August Löwe war Direktor einer fahrenden Gesellschaft. L.s Anfänge im Theater stehen mit Kinderrollen im väterlichen Ensemble in Verbindung; Theater spielten auch L.s zahlreiche Geschwister. Als der Vater 1807 starb, lebte L. bei seinem Bruder Ferdinand in Magdeburg, ab 1808 war er hier Mitglied der Nuth´schen Kindertheatergesellschaft. 1810 zog er zusammen mit seiner Mutter zu seiner Schwester Julia Sophie nach Wien. Zwischen Februar und April 1811 spielte er hier auf Anregung der Schauspieler K. F. Krüger und S. G. Koch mit Erfolg drei Proberollen im Burgtheater, doch schließlich ging er im selben Jahr zum Ensemble des deutschen Schauspiels beim Ständetheater in Prag. Hier verblieb er bis 1821, als er ans Kurfürstliche Hoftheater Kassel wechselte. Nach mehreren erfolgreichen Gastspielen am Hoftheater in Wien (1816, 1821, 1825) erhielt er dort 1826 ein Engagement. Für die folgenden Jahrzehnte war er einer der beliebtesten Wiener Komiker. Als Star des Wiener Theaters gastierte er oft auf deutschen und österreichischen Bühnen (Leipzig, Dresden, Mannheim, Hamburg, Berlin, Prag, Linz, Pest). Für seine langjährige Ergebenheit gegenüber dem Wiener Hoftheater und anlässlich des 40. Jubiläums seines Engagements erhielt er 1866 das Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens und im selben Jahr als erster Schauspieler überhaupt den Christus Orden vom portugiesischen König Ludwig I. Am Hoftheater spielte er bis zum fortgeschrittenen Alter, die letzte Rolle studierte er mit 75 Jahren ein. Er starb ein Jahr später, beerdigt wurde er auf dem Friedhof in Matzleindorf in Anwesenheit einer zahlenstarken Wiener Öffentlichkeit.  
Sein Vater Friedrich August (1756 Perleberg – 1807) war Sohn eines Schmieds. Mit Spindlers Theatergesellschaft reiste er durch Sachsen, danach gründete er eine eigene Theatergesellschaft. Seine Mutter Therese Maria geb. Meyer (1762 Bozen – gest. nach 1810) war die Tochter eines Arztes und wirkte in der Theatergesellschaft ihres Mannes. Seine Schwester Henriette Caroline verh. Gerstel (1783 Mittweida – 1831) war Sängerin. Sie heiratete den Theaterprinzipal W. Gerstel, mit dessen Theatergesellschaft sie unter anderem in Brandenburg, Dessau, Rudolstadt, Erfurt und Altenburg auftrat. Seine Schwester Julie Sophie (1786 Dresden – 1852 Wien) spielte in St. Petersburg, im Ständetheater in Prag und ab 1812 im Theater an der Wien. 1813 ging sie ans Wiener Burgtheater. Sein Bruder Ferdinand (1787 Mannsfeld – 1832) wirkte als Schauspieler in Magdeburg, Braunschweig, Düsseldorf, Kassel, Leipzig, Mannheim und Frankfurt am Main, er gastierte ebenfalls am Wiener Burgtheater. Sein Bruder Karl (1790–1855) war ebenfalls Schauspieler, er gastierte 1820 am Prager Ständetheater. L.s Tochter Anna (der Name der Mutter ist nicht bekannt, 1821 Kassel – 1884 Lwiw) war Schauspielerin und Theaterdirektorin, 1839–49 Mitglied des Wiener Burgtheaters, ab 1844 spielte sie in Lwiw und 1869–71 leitete sie das dortige Theater.

Am Prager Ständetheater verbrachte L. zehn Jahre: er kam gegen Ende der Zeit, als J. C. Liebich Direktor war, er blieb hier während der vorübergehenden Leitung seiner Witwe J. Liebich und ging unter F. Holbein. In den ersten Jahren erhielt er vor allem komödiantische Rollen, er spielte Erste Liebhaber, naive Jünglinge und niedrig-komischen Rollen. In dieser Zeit verkörperte er z. B. den Taddädl, eine beliebte Gestalt aus Wiener Volksstücken vom Ende des 18. Jahrhunderts, er spielte aber auch in Variationen von Lokalstücken mit Gesang (Hanns Klachl aus Steinsbergs und Tučeks Singspiel Hans Klachl von Przelautsch) und in Wiener Travestienummern und Possen (Merkur von Giesecke, von Seyfrieds und Stegmeyers Stück Der travestierte Aeneas; Mälzersohn vom Lande Rochus Pumpernickel aus Stegmeyers gleichnamigen Titel). Die gelungene Vertretung für einen verhinderten Kollegen in der Rolle des Balduin in Kotzebues Drama Die Kreuzfahrer eröffnete L. den Weg zu ernsten Rollen im Fach erster Liebhaber und Heldenliebhaber, nachdem der Komiker F. Feistmantel zum Ensemble stieß (1817), übernahm er diese Rollen definitiv. Mit steigendem Alter erhielten L.s Figuren immer mehr den Ausdruck erfahrener, gesetzter Männer, die sich durch Humor, Intelligenz und Wichtigtuerei auszeichneten, aber auch von Unheil verkündenden, manipulativen Intriganten in Tragödien, historischen Stücken, dem Gesellschaftsdrama und in Komödien. Zu seinen ersten ernsten Rollen, die von der Kritik gelobt wurden, gehörten 1818 Arnold von Melchthal in Schillers Wilhelm Tell und Egmont in Goethes gleichnamiger Tragödie. Ein Jahr später verkörperte L. den Karl Moor in Schillers Räubern; ein Referent bewertete das Engagement des Schauspielers positiv, gleichzeitig aber warf er ihm ein schlechtes Haushalten mit den Kräften vor, die sichtlich abgenommen hätten, besonders gegen Ende der Vorstellung. Aus dem Repertoire der damaligen Zeit spielte L. den Jaromir aus Grillparzers Tragödie Die Ahnfrau (1817), wofür ihm auch vom Prager Korrespondenten der Wiener allgemeinen Theaterzeitung Lob zuteilwurde. Dieser Rollentyp wurde zur Grundlage für L.s späteres Schauspielregister am Wiener Hoftheater, wo er sowohl im klassischen Drama (Shakespeare, Calderon, Lessing, Goethe, Schiller), als auch in Stücken zeitgenössischer Autoren (Kotzebue, Iffland, Oehlenschläger, Hebbel, Grillparzer, Halm, Mosenthal, Benedix, Laube) besetzt wurde. Zu L.s Paraderollen, mit denen er auch zu Gastspielen reiste, gehörte beispielsweise der Renaissancemaler Antonio Allegri, genannt Correggio, in Oehlenschlägers Correggio, der Jaromír in Grillparzer Drama Die Ahnfrau oder der Prinz Roderich in Calderons Das Traum ein Leben.
Neben Schauspielrollen wurden L. auch zweite Tenorpartien in der Oper anvertraut. Seine Leistungen als Sänger kommentierte in seinen Tagebüchern C. M. Weber, der 1813–16 Kapellmeister des Ständetheaters war. Weber betrachtete L. vor allem als Schauspieler, der in der Oper nur gelegentlich mit Tenorfiguren in der Buffo-Oper aushalf, denn er sei ein „nicht musikalischer“ Mensch. Von L.s schauspielerischen Leistungen in Prag berichtete zusammenhängend insbesondere das Blatt Wiener allgemeine Theaterzeitung von A. Bäuerle, in der Prager Bohemia wurde es regelmäßig von A. Müller und B. Gutt reflektiert. Zu Prag erhielt sich L. eine herzliche Beziehung, er kehrte nach seinem Weggang in den Sommermonaten mit Zyklen von Gastspielen dorthin zurück (1823, 1827, 1831, 1834, 1836, 1847, 1857), was mit Publizität und Interesse des Publikums einherging. Am Prager Theatergeschehen zeigte er auch weiterhin Interesse, 1834 bemühte er sich um die Übernahme des Ständetheaters mit dem künftigen Direktor J. A. Stöger, was jedoch durch die verweigerte Zustimmung seines damaligen Arbeitgebers, der Wiener Hofbühne, verhindert wurde.
Ab 1838 widmete sich L. auch der Theaterregie. Er war Autor zweiter Theaterstücke. Er schrieb eine eigene Version von Schillers Dramenfragment Demetrius, die erstmals 1819 im Ständetheater aufgeführt wurde. Das Luststück Die beiden Machado feierte während L.s Wirken in Kassel Premiere (1823). Er widmete sich auch dem Schreiben von Poesie und war Amateurentomologe. 1836 wurde er Mitglied der Naturforschergesellschaft in Görlitz in der Oberlausitz. Er unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu Persönlichkeiten des kulturellen und des gesellschaftlichen Lebens, u. a. mit den Gebrüdern Grimm, C. v. Brentano, aus dem Theaterumfeld mit A. W. Iffland, mit E. A. Klingemann, L. Devrient oder F. Grillparzer.
L. arbeitete sich zu einer Autorität des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens hoch, die von damaligen Rezensenten und dem Publikum mit fast unkritischer Bewunderung aufgenommen wurde. Anerkennung sprach ihm der Dichter und Dramatiker K. Holtei aus, der in seinen Memoiren aus der Mitte der 40-er Jahre seine Schauspielkunst als „künstlerisch perfekt und echt“ bezeichnete. Er wertschätzte insbesondere L.s nicht einseitige tragische Gestalten, in denen auch Züge von Naivität, gutherziger Unverfrorenheit und scherzhaften Humors zu finden seien. Der Direktor des Hoftheaters und Dramatiker H. Laube, mit dem L. in den 50-er und 60-er Jahren zusammengearbeitet hatte, war, was seine Leistungen betraf, kritischer. Seiner Meinung nach erfasste L. seine Figuren mit Kraft und war trotz seines Talents nicht in der Lage, sie tatsächlich zu verstehen. Wegen des nicht ausreichenden Tiefgangs bei seinen Gestalten, der mangelnden Bildung und der fehlenden Kenntnis von Fremdsprachen kritisierte Laube auch L.s Regieversuche. Für Laube, der im Wiener Umfeld bereits Elemente des Realismus umsetzte, war L.s Auffassung von Theater veraltet.
Trotz seiner geringen Körpergröße und seines nicht allzu attraktiven Äußeren konnte sich L. dank seines nicht alltäglichen schauspielerischen Engagements zu den bekanntesten Schauspielern seiner Zeit vorarbeiten. Das Engagement in Prag war seine erste ständige Wirkungsstätte uns das Sprungbrett für seine weitere schauspielerische Laufbahn. Er eignete sich hier das schauspielerische Handwerk an, sammelte wertvolle Erfahrungen und gründete sein künstlerisches und gesellschaftliches Renommee, dem er mit seinem langjährigen Wirken an der Wiener Hofbühne krönte.

Rollen

K. k. Hofburgtheater Wien

Anton (A. Kotzebue: Die Verwandschaften), Kadet Eduard Bronnstein (F. W. Ziegler: Das Inkognito), Philipp (A. Kotzebue: Johanna von Montfauçon) – 1811.

Ständetheater Prag

Advokat Loder (F. L. Schmidt: Der leichtsinnige Lügner), Ferdinand, der junge Abentheuer (J. Passy: Die Verschreibung) – 1813; Merkur (K. L. Giesecke, Musik: I. X. Seyfried, M. Stegmeyer: Der travestierte Aeneas), Ladendiener Keck (C. Schall: Der Theatersuche), Graf Serravale (A. Kotzebue: Ubaldo) – 1815; Blaiseau (I. F. Castelli: Die Elster), Lieutenant Stein (A. Kotzebue: Die beiden Klingsberg) – 1816; Hans Klachl (K. F. Guolfinger v. Steinsberg, Musik: V. F. Tuczek: Hanns Klachl von Przelautsch), Karl, Baron von Wild (J. Ch. Beck nach dem engl. Original: Die Schachfigur oder Der Sonderling), Max (A.  Kotzebue: Die Verwandschaften), August Brock (A. W. Iffland: Die Mündel), Jaromir (F. Grillparzer: Die Ahnfrau) – 1817; Graf Charles de Teligny (R. Berge: Der Admiral Coligny oder Die St. Bartholomäus Nacht), Arnold von Melchthal (F. Schiller: Wilhelm Tell, auch 1823), Baron von Wallenfeld (A. W. Iffland: Der Spieler), Rolla, Feldherr der Peruaner (A. Kotzebue: Die Spanier in Peru oder Rolla’s Tod), General Adjutant (H. Zschokke: Der Marschall von Sachsen), Anton (A. Kotzebue: Die Verwandschaften), Ritter von Schenk (A. A. Crenzin: Die Veste Osterwitz), Graf von Essex (J. G. Dyk nach J. Banks: Der Graf Essex), Hugo (A. Müller: Die Schuld), Admiral Christoph Columbus (E. A. Klingemann: Die Entdeckung von Amerika), Egmont (J. W. Goethe: Egmont), Sekretär Wardamm (A. W. Iffland: Die Erinnerung), Anton, Förster zu Weissenberg (A. W. Iffland: Die Jäger) – 1818; Samson (J. A. Schuster, Musik V. F. Tuczek: Samson, Richter in Israel), Der Knecht (J. Hutt: Das war ich), Karl Moor (F. Schiller: Die Räuber), Paul (I. F. Castelli: Peter und Paul), Junker Hanns von Birken (A. Kotzebue: Das Intermezzo oder Der Landjunker zum erstenmale in der Residenz), Eduard Smith (A. Kotzebue: Die Verläumder), Demetrius (L. Löwe nach F. Schiller: Demetrius), Prinz Richard (T. Körner: Rosamunde Cliffort), Peter (A. Kotzebue: Menschenhaß und Reue), Phaon (F. Grillparzer: Sappho) – 1819; Flodoardo von Florenz (H. Zschokke: Abällino, der große Bandit), Wallfried, ein Edelknappe (A. Kotzebue: Die Feuerprobe), Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla (G. E. Lessing: Emilia Gallotti), Konrad von Starkenburg (F. I. Holbein: Die drei Wahrzeichen), Przemysl Ottokar I. (Pfeisinger: Prichta, die weiße Frau von Neuhaus ), Graf Barzikoff (F. I. Holbein nach H. Claurens: Das Alpenröslein, das Patent und der Shawl) – 1820; Roderich, Sohn des Königes von Navarra und Leon (P. Calderon de la Barca, übers. J. Schreyvogel): Das Leben ein Traum), Jaromir (F. Grillparzer: Die Ahnfrau), Antonio Allegri, ein Maler (A. Oehlenschläger: Correggio), Don Cesar, Der Prinz von Urghell (J. Schreyvogel: Donna Diana oder Stolz und Liebe), Meister Spinarosa, ein Mahler (Ch. E. Houwald: Das Bild), Romeo (W. Shakespeare: Romeo und Julia) – 1823; Hamlet (W. Shakespeare: Hamlet, der Prinz von Dänemark) – 1827; Carlos Beaumarchais (J. W. Goethe: Clavigo), Hanns Sachs, Schuster und Meistersänger (J. L. Deinhardstein: Hanns Sachs), Graf Fiesko von Lavagna (F. Schiller: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua), Waldauer, ein Mahler (J. F. Weißenthurn: Des Mahlers Meisterstück), Karl der Zwölfte, König von Schweden (L. W. Both nach J. Planche: Karl der zwölfte auf der Insel Rügen), Karl Moor (F. Schiller: Die Räuber), Perin, Sekretär des Prinzen (J. Schreyvogel: Donna Diana oder Stolz und Liebe), Boso (E. Raupach: Schuld und Buße), Bretislaw (C. E. Ebert: Bretislaw und Jutta) – 1831; David Garrick, Schauspieler (J. L. Deinhardstein: Garrick in Bristol), Ritter Mortimer (F. Schiller: Maria Stuart), Peter Alexiowicz, Czaar von Rußland (F. Kratter: Das Mädchen von Marienburg), Erster Räuber (J. Ch. Zedlitz: Kerker und Krone), Max Piccolomini (F. Schiller, bearb. K. A. West [J. Schreyvogel]: Wallenstein), Hauptmann Klinker (A. Kotzebue: Das Epigramm), James Morton, ein Quäker (I. F. Castelli nach E. Scribe: Der Quäker und die Tänzerin), Kammerdiener Germain (F. Krickeberg nach E. Scribe und A. H. J. Duvevrier-Mellesville: Der Kammerdiener), Alboin, Fürst der Langobarden (A. Pannasch: Alboin), Robert, genannt der Teufel (E. Raupach: Robert der Teufel), Antonio Allegri (A. Oehlenschläger: Correggio) – 1834; Percival von Wales, Ritter der Tafelrunde (F. Halm: Griseldis) – 1836; Perin, ein Hofnarr (J. Schreyvogel: Donna Diana oder Stolz und Liebe), Spiegelberg (F. Schiller: Die Räuber), Falstaff (W. Shakespeare: Heinrich IV.) – 1857.

Königlich-Sächsisches Hoftheater Dresden

Fritz Böttcher, ein junger Soldat (A. Kotzebue: Das Kind der Liebe) – 1820; Jaromir (F. Grillparzer: Die Ahnfrau) – 1821. 

Kurfürstliches Hoftheater, Kassel

Hippolyt (J. Racine, übers. F. Schiller: Phädra), Jaromir (F. Grillparzer: Die Ahnfrau), Baron Wiburg (F. L. Schröder: Stille Wasser sind betrüglich) – 1821. 

Großherzogliches Hof und Nationaltheater Mannheim

Jaromir (F. Grillparzer: Die Ahnfrau), Roderich (P. Calderon de la Barca, übers. J. Schreyvogel: Das Leben ein Traum), Antonio Allegri (A. Oehlenschläger: Correggio), Baron St. George (P. Weidmann nach C. Goldoni: Der Schwätzer), Baron Wieburg (F. L. Schröder: Stille Wasser sind tief), Karl Moor (F. Schiller: Die Räuber), Don Cesar (F. Schiller: Die Braut von Messina) – 1822.  

K. k. Hofburgtheater Wien

Reinhold (T. Hell nach E. Scribe: Die erste Liebschaft), König Alexander (F. Uechtritz: Alexander und Darius), Graf (C. L. Costenoble: Die Testamentsklausel), Antonio Allegri (A. Oehlenschläger: Corregio), Wallenfeld (A. W. Iffland: Der Spieler), Hamlet (W. Shakespeare: Hamlet, der Prinz von Dänemark) – 1826; Alexis (T. Hell nach E. Scribe, A. H. J. Duveyrier-Mellesville und P. F. A. Carmouche: Die Flitterwochen), Der Baron (J. L. Deinhardstein: Das diamantene Kreuz), Graf Mangold von Veringen (L. Uhland: Ernst, Herzog von Schwaben), Graziano (W. Shakespeare: Der Kaufmann von Venedig), Wachmeister Ludwig Hallner (F. A. Kurländer nach E. Scribe und A. F. Varner: Die Heirat aus Vernunft), Fürst Wolodimir (E. Raupach: Isidor und Olga), Major Thurneck (A. Kotzebue: Die Brandschatzung), Costa, ein junger Reisiger (L. Halirsch: Der Morgen auf Capri), Korn a Wrangel (F. Schiller, bearb. K. A. West [J. Schreyvogel]: Wallenstein), Hanns Sachs (J. L. Deinhardstein: Hanns Sachs), Arnold von Melchthal (F. Schiller: Wilhelm Tell) – 1827; Fiesko, Graf von Lavagna (F. Schiller: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua), Herzog Otto von Meran (F. Grillparzer: Ein treuer Diener seines Herrn), Thomas Percy (W. Shakespeare, übers. A. W. Schlegel und J. H. Voss, überarb. J. Schreyvogel: König Heinrich IV. - I. Teil), Giorgione Barbarelli (E. v. Schenk: Albrecht Dürer in Venedig), Karl der Zweite, König von England (E. F. L. Robert nach A. Duval: Karl der Zweite), Der Mann (C. Töpfer: Nehmt ein Exempel dran!), Graf Enrico (I. F. Edlen v. Mosel aus dem engl. Original nach J. Thomson: Bianca und Enrico), Ladorbe (F. A. Kurländer nach E. Scribe: Die Geldheirat), Siegfried, ein Königssohn aus Niederland (E. Raupach: Der Nibelungenhort) – 1828; Philipp von Strehlen (C. Töpfer: Der beste Ton), Henry Percy, der Earl of Northumberland (W. Shakespeare, übers. A. W. Schlegel und J. H. Voss: König Heinrich IV – I. Teil), Pasto(E. Raupach: Der Fürst über alle), Idamor (I. Mosel nach J. F. C. Delavigne: Idamor und Neala, oder Die Paria), Bretislaw (C. E. Ebert: Bretislaw und Jutta), Maximilian, Erzherzog von Österreich (J. L. Deinhardstein: Maximilians Brautzug), Kammerdiener Germain (F. Krickeberg nach E. Scribe und A. H. J. Duveyrier-Melesville: Der Kammerdiener) – 1829; Graf Siserikoff (I. F. Castelli nach E. Scribe, F. Devilleneuve und A. S. Chapeau-Desvergese: Yelva, die russische Waise), Adelbert von Weislingen (J. W. Goethe: Götz von Berlichingen), Stepanoff (A. Kotzebue: Die Verschwörung auf Kamtschatka), Karl XII. (C. Töpfer nach dem engl. Original: Karl XII. auf dem Heimkehr) – 1830; Arno, Hochgraf von Vitalbo (F. Holbein: Der Fürst und der Minnesänger), Hans von Bonstetten (E. Bauernfeld: Leichtsinn aus Liebe oder Täuschungen), Waldauer, ein Maler (J. F. Weissenthurn: Des Malers Meisterstück), Naukleros (F. Grillparzer: Des Meeres und der Liebe Wellen), Jägerhauptmann Baron Fels (E. Bauernfeld: Das Liebesprotokoll) – 1831; Pietro degli Acinelli (E. Raupach: König Enzio), Rupert, Stadtpfeiffer in Augsburg (E. Bauernfeld: Der Musikus von Augsburg), Faust (J. L. Deinhardstein: Trauerfeier für Goethe), Schauspieler David Garrick (J. L. Deinhardstein: Garrick in Bristol), Fernando von Riba (J. W. Lembert: Der Freund und die Krone) – 1832; Just, Bedienter des Majors (G. E. Lessing: Minna von Barnhelm), Robert, genannt der Teufel (E. Raupach: Robert der Teufel), Graf von Bannewitz (E. Bauernfeld: Helene), Alboin, Fürst der Langobarden (A. Pannasch: Alboin) – 1833; Torquato Tasso (J. Ch. Zedlitz: Kerker und Krone), Herzog Ulrich (Ch. Kuffner: Guido von Ostenthal), Graf von Leicester (J. W. Lembert nach dem gleichnamigen Roman von W. Scotta: Kenilworth), Lerse (J. W. Goethe: Götz von Berlichingen), Rustan, Jäger (F. Grillparzer: Der Traum ein Leben) – 1834; Robert, Graf von Flandern (E. Raupach: König Konradin), Ritter Percival von Wales (F. Halm: Griseldis), Lord Harcourt (C. W. Koch nach E. Scribe: Haß und Liebe) – 1835; Gottfried, Graf von Harcourt (F. Treitschke nach P. L. Buirette de Belloye: Die Belagerung von Calais), Graf Appiani (G. E. Lessing: Emilia Galotti), Werner Holm, Magister der Chemie zu Cöln (F. Halm: Der Adept) – 1836; Der Narr (W. Shakespeare, überarb. J. Schreyvogel: König Lear), Herr von Malrepos, Edelmann aus Poitou (E. Bauernfeld: Der Selbstquäler) – 1837; Sigismund (P. Calderon de la Barca, übers. J. Schreyvogel: Das Leben ein Traum), Peter Paul Rubens (Ch. Birch-Pfeiffer: Rubens in Madrid), Leon, Gregors Küchenjunge (F. Grillparzer: Weh dem, der lügt), Petruchio (W. Shakespeare, übers. W. H. Baudissin, überarb. J. L. Deinhardstein: Die Widerspenstige), Fazio (F. Halm: Imelda Lambertazzi) – 1838; Willmers (H. J. Herzenskron: Die Perücke), Feldmarschall Illo (F. Schiller, bearb. J. Schreyvogel: Wallenstein), Primislaus Ottokar, König von Böhmen (F. Grillparzer: König Ottokars Glück und Ende), Faust (J. W. Goethe, überarb. J. L. Deinhardstein: Faust, I. Teil), Der Narr (W. Shakespeare, übers. J. L. Deinhardstein: Viola [Was ihr wollt]) – 1839; König von England (F. Halm: Ein mildes Urteil), Primislaus (F. Grillparzer: Libussa), Heinrich von Jordan (K. Gutzkow: Werner oder Herz und Welt), Advokat Rose (F. Braunau: Wer die Liebe hat, führt die Brautheim) – 1840; Karl XII. (M. Löwenthal: Karl XII. bei Bender), Der König von Frankreich (L. de Vega Carpio, übers. F. Halm: König und Bauer), Robert Dudley, Graf von Leicester (F. Schiller: Maria Stuart), Egmont (J. W. Goethe: Egmont) – 1841; Othello (W. Shakespeare, übers. J. H. Voß, überarb. J. Schreyvogel: Othello), Posthumus Leonatus (W. Shakespeare, übers. A. W. Schlegel, überarb. F. Halm: Die Kinde Cymbelins [Cymbelin]), Franz Baldinger, Fabriksherr (E. Bauernfeld: Industrie und Herz) – 1842; Monaldeschi (H. Laube: Monaldeschi oder Die Abenteuer), Kunz von der Rose (G. Freytag: Die Brautfahrt oder Kunz von der Rose), Friedrich Wetter, Graf vom Strahl (H. Kleist: Käthchen von Heilbronn) – 1843; Generallieutenant Sampiero da Bastelica (F. Halm: Sampiero), Don Cesar (F. Schiller: Die Braut von Messina oder Die feindlichen Brüder), Obrist von Götze (E. Bauernfeld: Ein deutscher Krieger) – 1844; Moritz von Sachsen (R. Prutz: Moritz von Sachsen), Spartakus (V. P. Weber: Spartakus), Prinz von Arragon (W. Shakespeare, übers. A. W. Schlegel, überarb. J. Schreyvogel: Der Kaufmann von Venedig), Beaumarchais (J. W. Goethe: Clavigo), Dutamont, Präsident der Akademie der Wissenschaften (J. L. Deinhardstein: Die rote Schleife) – 1845; Corfitz Urfeld (A. Oehlenschläger: Dina), Rölzer (R. Benedix: Der alte Magister), Macbeth (W. Shakespeare, übers. F. Schiller: Macbeth), Der Baron (E. Bauernfeld: Das Versprechen), Herr Fluth (W. Shakespeare, überarb. J. Lederer: Die lustigen Weiber von Windsor) – 1846; Don Diego (F. Halm, nach G. Telez: Donna Maria de Molina), Johann Wolfgang von Goethe (J. L. Deinhardstein: Fürst und Dichter), Chevalier Lafeu (P. Calderon de la Barca, übers. F. Braunau: Schleife und Blume) – 1847; Ludovico Ariosto (A. E. Wollheim: Raphael Sanzio), Ludovico Sforza (P. Massinger, übers. J. L. Deinhardstein: Ludovico), Ein Sekretär (F. Hebbel: Maria Magdalena), Camill Pisani (F. Halm: Verbot und Befehl) – 1848; Holofernes (F. Hebbel: Judith), Herodes (F. Hebbel: Herodes und Mariamne), Uriel Acosta (K. Gutzkow: Uriel Acosta), Graf Struensee (H. Laube: Struensee und die Deutschen in Dänemark) – 1849; Franz von Sickingen (E. Bauernfeld: Franz von Sickingen), George Villiers, Herzog von Buckingham (Ch. Birch-Pfeiffer: Ein Billet), Cassius (W. Shakespeare, übers. A. W. Schlegel, überarb. H. Laube: Julius Cäsar), Sultan Saladin (G. E. Lessing: Nathan der Weise), Spiegelberg (F. Schiller: Die Räuber) – 1850; Owen Glendower (W. Shakespeare, überarb. H. Laube: König Heinrich IV., I. a II. Teil), Claudius (W. Shakespeare, übers. A. W. Schlegel: Hamlet), Der Marquis von Brissac (H. Laube: Rokoko) – 1851; Herzog von Buckingham (W. Shakespeare, übers. A. W. Schlegel, überarb. H. Laube: König Richard III.), Philipp der Gute, Herzog von Burgund (F. Schiller: Die Jungfrau von Orleans), Ämilius Barbus, römischer Gesandter an Juda (O. Ludwig: Die Makkabäer) – 1852; Graf von Précy (S. H. Mosenthal: Gabriele von Précy) – 1853; Rheingraf Sigurd (F. Hebbel: Magelona [Genoveva]), Don Gutierre (K. A. West [J. Schreyvogel] nach der Tragödie Arzt seiner Ehre von P. Calderon: Don Gurierre), Flavius Arminius, römische Ritter (F. Halm: Der Fechter von Ravenna) – 1854; Lord Philipp Beaufort (Ch. Birch-Pfeiffer, nach dem Roman Nacht und Morgen von E. Bulwer-Lytton: Ein Trauschein) – 1855; Benesch von Diedicz (F. Grillparzer: König Ottokars Glück und Ende) – 1856; Aietes, König von Kolchis (F. Grillparzer: Das goldene Vlies) – 1857; Sir Lucas Mulgrave (H. Laube: Montrose, der schwarze Markgraf), Mnischek, Fürst von Sendomir (F. Schiller: Demetrius) – 1859; Herr von Sternfels (R. Benedix: Die Stiefmutter), Feldmarschall Dörfling (H. Kleist: Prinz Friedrich von Homburg oder Die Schlacht bei Fehrbellin) – 1860; Johann Dudley(R. Anschütz: Johanna Gray), Quintus Fabius, gewesener Consul (G. Freytag: Die Fabier), Anton von Gognies, Feldmarschall der niederländischen Truppen (G. Putlitz: Don Juan d´Austria) – 1861; Archias (F. Nissel: Perseus von Mazedonien) – 1862; Ritter Wilhelm von Mosen (R. Anschütz: Kunz von Kaufung) – 1863; Sir Walter Raleight (F. Halm: Ein Abend zu Tichfield) – 1864; Tiso, Graf von Campetri (S. H. Mosenthal: Pietra) – 1865; Jean, ein reicher Bauer (L. de Vega Carpio, übers. F. Halm: König und Bauer), Conrad Nahloper, Hofschulz von Altenbüren (S. H. Mosenthal: Der Schulz von Altenbüren) – 1867; Kaiser (E. Bauernfeld: Landfrieden) – 1870. 

Stücke

Demetrius, Adaptation des gleichnamigen dramatischen Fragments von F. Schiller, StD 1819; Die beide Machado, Lustspiel, Churfürstliches Hoftheater Kassel 1823.

Quellen

ČMH Praha: Štěpánek-Album, Sig. 12/729, Nr. 63 (L.s Brief an J. N. Štěpánek von Kassel, 9. 8. 1824), S. 4.

Literatur

Wiener allgemeine Theater Zeitung 24. 9. 1813, 27. 7. 1815, 29. 6. 1816, 6. 3. 1817, 3. 6. 1817, 17. 7. 1817, 20. 12. 1817, 3. 2. 1818, 23. 5. 1818, 12. 12. 1818, 6. 3. 1819, 9. 3. 1819, 13. 3. 1819, 3. 6. 1819, 22. 6. 1819, 23. 10. 1819, 23. 11. 1819, 10. 2. 1820, 26. 2. 1820, 28. 3. 1820, 1. 4. 1820, 4. 4. 1820, 27. 6. 1826, 12. 8. 1834, 21. 3. 1838; Zeitung für die elegante Welt (Leipzig) 14. 2. 1820; Abend Zeitung (Dresden) 16. 11. 1821, 28. 2. 1822; Wiener Zeitschrift 21. 9. 1830, 16. 8. 1834; Bohemia oder Unterhaltungsblätter für gebildete Stände (Prag) 19. 7. 1831, 24. 7. 1831, 26. 7. 1831, 5. 8. 1831; Bohemia ein Unterhaltungsblatt (Prag) 4. 7. 1834, 18. 7. 1834, 31. 7. 1834, 1. 8. 1834, 12. 8. 1836; K. v. Holtei: Vierzig Jahre, III. Bd., Buchhandlung des Berliner Lesecabinets 1844, S. 315–319 (Erinnerung an L. und Beschreibung seiner Schauspielkunst); Der Wanderer (Wien) 11. 5. 1846; Österreichisches Bürgerblatt für Verstand, Herz und gute Laune (Linz) 31. 7. 1846; Der Humorist (Wien) 9. 8. 1857; Das Vaterland (Wien) 20. 3. 1866 (Verleihung des Ritterkreuzes vom Orden Franz Josephs I.); Der Zwischen Akt (Wien) 26. 5. 1866 (Verleihung des Christus Ordens durch den portugiesischen König Ludwig I.), 27. 3. 1867; H. Laube: Das Burgtheater. Ein Beitrag zur Deutschen Theater Geschichte, Leipzig 1868, S. 341–346 ● Ableben und Nachrufe: Blätter für Musik, Theater und Kunst 10. 3. 1871; Wiener Theater Chronik 10. 3. 1871; Znaimer Wochenblatt 11. 3. 1871; Deutscher Bühnen-Almanach (Berlin) 1872, T. [1], S. 105–112 ● Teuber II., S. 8 (L.s Schauspielfächer im Ständetheater 1816), S. 52 (L.s Schauspielfächer im Ständetheater 1819), S. 400 (L.s biographisches Medaillon); M. Alth: Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren. Bd. I., Wien 1876, S. 154–305 (L.s Rollen im Wiener Hoftheater 1826–71); O. Fambach: Das Repertorium des Hof und Nationaltheaters in Mannheim 1804–1832, Bonn 1980, S. 185–186; O. Fambach: Das Repertorium des königlichen Theaters und der italienischer Oper zu Dresden 1814–1832, Bonn 1985, S. 31, 34, 380; C. M. Weber: Notizen Buch 1813–1816 , in Carl Maria Weber Gesamtausgabe (online, zit 1. 4. 2019), URL: https://weber-gesamtausgabe.de/de/Index.  

ADB, Eisenberg, Flüggen, HLW, Kosch, ÖBL, Ulrich, Wurzbach.


Bildung: 2019

Autor: Hanoušek, Martin