Gerle, Wolfgang Adolf

Wolfgang Adolf
Gerle
6. 7. 1783 oder 1781
Prag
29. 7. 1846
Prag
Schriftsteller, Journalist, Dramatiker

Stammt aus einer Buchhändlerfamilie. 1814 – 1846 Professor für Italienisch am Prager Konservatorium. Mitglied des literarischen Vereins Ludlamshöhle, 1810–1836 Redakteur der Periodika Prager Oberpostamtszeitung (später Prager Zeitung)Panorama des Universums und in denen er über das Prager gesellschaftliche Geschehen informierte. Für das Theater schrieb er vor allem Lustspiele, Volksstücke und Possen, die auf mehreren Bühnen Mitteleuropas gespielt wurden. Das Lustspiel Die Vormundschaft (Ko-Autor Uffo Daniel Horn) erhielt 1836 den Preis des Verlegers J. G. Cott für das beste Lustspiel des Jahres. Er war Autor einer Reihe von erfolgreichen Dramatisierungen.

Wurde in der Prager Altstadt, in dem heute nicht mehr existierenden, auf dem Altstädter Ring befindlichen Haus „U půlzlaté hvězdy“ (Konskriptionsnummer 607), in einer renommierten Buchhändlerfamilie geboren, die aus Frankfurt a. M. nach Prag übergesiedelt war. Sein Vater Andreas G. betrieb die erste Leihbücherei mit Lesekabinett in Prag (1781–1799) und arbeitete eng mit seinem Bruder Christian Wolfgang G. (1744–1825) zusammen, der ebenfalls ein bekannter Prager Buchhändler war und die Herausgabe in- und ausländischer Aufklärungsliteratur organisierte. Christian Wolfgang G. gründete in Prag den sog. Learned-Club (1772) mit einem Zeitschriften-Lesesaal, in dem sich Adlige, Offiziere und die intellektuelle Elite trafen.

Wolfgang Adolf G. besuchte zunächst das Altstädter Gymnasium. Nach seinem Schulabschluss arbeitete er als Aushilfe in der väterlichen Buchhandlung, später als Buchhalter für die St.-Bartholomäus-Stiftung und von 1814 bis 1846 war er als Italienisch-Professor am Prager Konservatorium tätig. 1820 wurde er Mitglied des nach Wiener Vorbild gegründeten Prager Literaturvereins „Ludlamshöhle“, dessen Name auf das Theaterstück Ludlam's Höhle von Adam Oehlenschläger anspielt. Zu den Mitgliedern des Prager Vereins gehörten z. B. die Schriftsteller Wilhelm Marsano, Sebastian Willibald Schießler, Uffo Horn, August Franz Griesel, Julius Seidlitz und Karl Egon Ebert, der damals als Sänger tätige spätere Direktor des Ständetheaters Johann August Stöger oder auch der Schauspieler Franz Rudolf Bayer. Man traf sich einmal wöchentlich in einem Lokal namens „Stockhaus“ (das sich offenbar in einem Haus desselben Namens in der Zeltnergasse (Celetná ulice) 16 befand und auch „U Nožičků“ (Familie Nožička) oder „U císaře Karla“ („Zum Kaiser Karl“) genannt wurde. Der Verein löste sich einige Jahre später wieder auf, offenbar zur selben Zeit wie der gleichnamige Wiener Verein (1826). 

Als Autor betrat G. die literarische Bühne um das Jahr 1801 in der von J. J. Polt, einem Mitschüler vom Gymnasium, herausgegebenen Zeitung Das Journal für Liebende wie auch in dem von M. E. Gautsch redigierten Prager Allegoriker. Erste eigenständige Publikationen erschienen unter Pseudonymen, von denen G. eine ganze Reihe verwendete (siehe Werkübersicht). Dabei handelte es sich größtenteils um populäre Novellen von epigonalem Charakter oder auch um Übersetzungen (so z. B. aus dem Engl. Korally, oder die Liebe in heißeren Zonen, 1802). Seine erste unter eigenem Namen erschienene Publikation war die Novellensammlung Korallen (1807 Leipzig, 1811 Prag), mit der er bekannt wurde. 1819 publizierte er die beliebten Volksmärchen der Böhmen (Prag, Calve), die neben Karoline von Woltmanns Volkssagen der Böhmen (1815, Prag, Calve) erste Märchensammlung in den böhmischen Ländern. Zu seinen populärsten Büchern gehörte der Reiseführer Prag und seine Merkwürdigkeiten (zu seinen Lebzeiten fünf Aufl.). Für führende deutschsprachige Periodika und literarische Almanache in Böhmen schrieb G. Novellen (Bild und LebenBohemiaHyllosLibussaMonatsschrift der Gesellschaft des vaterländischen Museums in BöhmenNovellistOst und WestPrager Allegoriker). G.s Novellen verfolgen keine höhere ästhetische Absicht und gehören in den Bereich der damaligen Unterhaltungsliteratur. Die zeitgenössische Kritik bewertete sie als Arbeiten eines durchschnittlichen Autors und hob vor allem den fließenden Stil und die unterhaltsamen Schilderungen hervor (z. B. J. März, Prager Zeitung 6. 8. 1846).

Intensiv publizierte G. auch in deutschen und österreichischen Zeitungen und Zeitschriften (Augsburger Allgemeine Zeitung; Berlin: Der Erzähler, Der GesellschafterZuschauer; Leipzig: Komet; Wien: Oesterreichisches Morgenblatt, Wiener Theater-Zeitung, später Allgemeine TheaterzeitungWiener ZeitschriftDer Sammler). Für einige Blätter (Morgenblatt für gebildete Stände, Stuttgart; Abend-Zeitung, Leipzig) war er als Korrespondent tätig und informierte in seinen Beiträgen über das gesellschaftliche Leben in Prag, über Premieren im Ständetheater, über Ausstellungen und neue Publikationen, wobei er auch seine eigenen Arbeiten propagierte.

1810–1836 war G. als Redakteur für drei wichtige Prager Periodika tätig: die Prager Oberpostamtszeitung, später Prager Zeitung (1810–1812, 1814–1818, 1833–1836), das Panorama des Universums (1834–1836) und für die Zeitschrift Der Kranz (1813–1824), wo er die Nachfolge seines Gymnasialmitschülers Willibald Schießler antrat und mit A. F. Griesel und der Berliner Schriftstellerin Karoline von Woltmann zusammenarbeitete, die sich 1813–1826 in Prag aufhielt. G. unterstützte die Anfänge junger Autoren mit lobenden Rezensionen (so z. B. U. Horn im Morgenblatt für gebildete Stände, 1836, 1841), mit Publikationsmöglichkeiten in den von ihm redigierten Periodika und ggf. auch als Koautor von Komödien. So verfasste er z. B. gemeinsam mit Horn die Stücke Die Vormundschaft (UA 1837) und Der Naturmensch (UA 1838), zusammen mit Joachim Lederer Die kranken Doctoren (UA 1842) und zusammen mit D. B. Frankl Demoiselle Colombe und Die Akzionäre. Dank seiner zahlreichen Auslandskontakte (u. a. mit Johann F. und Johann G. Cotta, A. Bäuerle, L. Tieck, C. Pichler, dem Ehepaar Woltmann und Karl G. Winkler alias Thedor Hell) war G. ein wichtiger Vermittler für Schriftsteller und Künstler, die nach Böhmen gekommen waren oder sich in Prag aufhielten (z. B. F. Raimund, R. Wagner, J. W. Goethe).

Für das Theater schrieb G. vor allem Komödien, Volksstücke und Schwänke. Darüber hinaus ist er Autor einer Reihe von Dramenbearbeitungen (Calderon, C. van der Velde, F. de La Motte-Fouqué, J. F. Jünger, L. de Maynard, H. Zschokke). Seine Stücke wurden an etlichen mitteleuropäischen Bühnen aufgeführt, insbesondere in Prag, Wien, Pest, Berlin und Stuttgart. Seine erste Komödie Der Essighändler (1812) war ein Auftragswerk des Theaterdirektors J. K. Liebich für das Prager Ständetheater. Zu seinen erfolgreichsten Stücken gehörte Abenteuer einer Neujahrsnacht (erstmals aufgeführt am 31. 12. 1826), eine Dramatisierung einer Novelle von Zschokke. Bis 1868 wurde das Stück fast jedes Jahr in der Silvesternacht am Ständetheater aufgeführt. Auch die Inszenierungen des Stücks in Hannover, Pest und Wien (Theater an der Wien, Theater in der Leopoldstadt) waren erfolgreich. Es wurde ins Französische wie auch ins Tschechische (von J. K. Tyl) übersetzt. Weitere erfolgreiche Bearbeitungen G.s waren z. B. die Komödie Das Liebhaber-Theater (nach Carl van der Velde), die in Prag jedoch nicht nur Zuschauer (1830), sondern auch Kritiker fand (A. Müller, vor allem in Bohemia 1832, Nr. 57). Acht Jahre später überarbeitete G. das Stück (Bohemia 1838, Nr. 70) und ließ es auszugsweise in der Wiener Zeitschrift Der Humorist (1839, Nr. 62, 63) drucken. Erfolg ernte auch sein Schwank Der letzte April (Prag 1830), nicht nur in Prag, sondern auch in Berlin, Graz, Linz, Breslau und Wien. Von den Gemeinschaftsprojekten konnte sich vor allem die Komödie Die Vormundschaft (Gemeinschaftswerk mit Uffo Horn) durchsetzen: Bereits 1836 gewann sie gegen eine Konkurrenz von sechzig Stücken den Preis des Verlegers J. G. Cotta für die beste Komödie und wurde in der Allgemeinen Theater-Revue (1836) veröffentlicht. Auf gelungene Premieren in Wien (1837) und Stuttgart (1837) folgten Inszenierungen an siebzehn weiteren mitteleuropäischen Bühnen (Bohemia 1837, Nr. 46). Auch die Komödie Die kranken Doctoren (Gemeinschaftswerk mit J. Lederer) gehörte lange Zeit zum Repertoire des Wiener Burgtheaters (1842–1871). Die nachfolgenden Stücke konnten leider keinen solchen Erfolg mehr verbuchen. Nach G.s Tod wurde (wie das Oesterreichische Morgenblatt 1846, Nr. 112 informiert) am 5. 9. 1846 in Prag die Komödie Rekrut und Dame aufgeführt. Die zeitgenössischen Kritiker (J. Seidlitz, A. Müller) loben G.s Witz, seinen Sinn für Ironie wie auch die Gestaltung seiner Figuren, gleichzeitig werfen sie ihm jedoch einen Mangel an ursprünglicher Kreativität vor. Für G. hingegen war der Erfolg beim Publikum das wichtigste Kriterium. Deshalb beschwerte er sich in Briefen an J. N. Štěpánek (3. 1. 1832, vgl. Przedak 1906) und A. Bäuerle (8. 5. 1832, vgl. Przedak 1906) z. B. über Müllers negative Rezensionen, insbesondere bezüglich seiner Komödie Der falsche Prinz, die angeblich vom Publikum – im Unterschied zur Kritik – begeistert aufgenommen wurde.

Theatralia (Werke)

Abenteuer einer Neujahrsnacht,oder die beiden Nachtwächter (Vorlage: H. Zschokke), Maskenspiel in 3 Akten. UA 31. 12. 1826 StD Prag. Weitere Aufführungen im StD: 1827, 1828 (mit dem Vorspiel Die Recensenten im Kaffehause und das Publikum, Autor G.), 1829, 1831 (mit dem Epilog Ein Jahr nachher, oder die Wochenstube, Schwank nach Holberg, Bearbeitung: G.), 1834, 1836, 1837, 1838 (mit dem Epilog Quodlibet), 1839, 1840 (mit dem Epilog Der falsche Döbler), 1841 (mit dem Epilog Der Zauberzwerg), 1842, 1844 (mit dem Epilog Die Rebusgesellschaft am Sylvesterabend), 1845 (mit dem Epilog Wunsch und Dank von J. C. H.), 1846 (mit dem Epilog Alles explodiert, Gelegenheitsschwank), 1847 (mit dem Epilog Zeit und Geist), 1851 (unter dem Titel Die beiden Nachtwächter), 1853 (unter dem Titel Die beiden Nachtwächter), 1856 (unter dem Titel Die beiden Nachtwächter), 1867. – Weitere Inszenierungen: Hannover (31. 12. 1828), Pest (31. 12. 1828); Aufführungen in Wien (31. 12. 1828, Theater in der Leopoldstadt, in der Repertoireliste von R. Angermüller nicht bestätigt), Brünn (19. 1. 1830 mit dem Vorspiel Publikum und Recensenten).

Die Recensenten und das Publikum, Vorspiel, Erstaufführung in Pest am 31. 12. 1828 (siehe Abenteuer einer Neujahrsnacht, Brünn 1830).

Der Sylvester-Ball, oder: der Millionär und der Nachwächter, zweiaktiger Schwank mit Gesangseinlagen nach einer Vorlage von H. Zschokke, Musik: Kapellmeister Hebenstreit. UA am 31. 12. 1838 am Wiener Theater in der Leopoldstadt. Übersetzungen ins Französische (Bericht in der Wiener Zeitschrift 1845, Nr. 7, Beilage 3) und ins Tschechische – Letzteres von J. K. Tyl: Noc před Novým rokem, aneb: Ponocný na redutě, tschechische Aufführungen: Nové divadlo in der Růžová ul. 31. 12. 1843, StD 31. 12. 1854, Prozatímní divadlo 31. 12. 1870, tschechische Publikation in der Edition Divadelní ochotník, 1870.

Adam Wiederbauer oder: Sühnung gekränkter Ritterehre, romant. Drama in 5 Akten nach einer Erzählung von Friedrich de La Motte Fouqué. UA 6. 12. 1821 Theater an der Wien. Weitere Inszenierungen: Prag StD 6. 1. 1828, Pest 1828, Pressburg /Bratislava Juni 1832, Brünn 8. 4. 1833.

Die Akzionäre, Komödie in 5 Akten. Koautor D. B. Frankl (Goedeke 1929: 143), keine Aufführungen belegt.

Der blaue Domino, Vorlage: H. Zschokke, 1820. Evtl. identisch mit „Abenteuer …“ (Goedeke 1929: 135). UA 17. 9. 1814 StD Prag (bislang nicht belegbar), Wiederaufführung am 26. 9. 1814.

Demoiselle Colombe, Komödie, Koautor D. B. Frankl. Verfasst zur Aufführung am Theater an der Wien, 1846 (Goedeke 1929: 143).

Der falsche Prinz, Komödie in 4 Akten. UA 23. 11. 1831 StD Prag.

Irenens Feyer, Festspiel in freien Versen. UA 6. 7. 1814 StD Prag.

Jaromir und Udalrich, Herzoge von Böhmen, Trauerspiel mit dem Vorspiel Der Wrssowecen Rache. UA 21. 7. 1827 StD Prag. Abdruck des Vorspiels in Monatsschrift der Gesellschaft des vaterländischen Museums in Böhmen, 1827.

Die kranken Doctoren, Komödie in 4 Akten, Koautor J. Lederer. UA 25. 5. 1842 Wien, Burgtheater, 41 Vorstellungen bis 13. 3. 1871; 9. 7. 1842 Brünn (als Die kranken Doktoren); Pest 1844, gespielt auch als Die zwei Kranken), 3. 1. 1845 Pressburg/Bratislava; 1845 Königsberg.

Der letzte April, Schwank in 1 Akt. UA 5. 4. 1830 StD Prag, Wiederaufführung 27. 4. 1830; 1831, Mai, Berlin, Königstädter Theater; 1838 Petersburg; 1831, August, Breslau; 1832 Linz; 1833 Graz; Buda 1837. Abgedruckt in: Lebrunscher Almanach dramatischer Spiele (1832, Nr. 30). Übersetzt ins Französische (Bericht in der Wiener Zeitschrift 1845, Nr. 78).

Das Liebhaber-Theater, Komödie in 5 Akten nach einer Erzählung von Carl van der Velde. UA 25. 4. 1830 StD Prag, Wiederaufführungen 9. 5. 1832, 17. 2. 1835, 15. 12. 1837, 13. 3. 1839; Pest 1830 (1840 in Buda als Das Dilettantentheater); Braunschweig 1831, Hannover 1830, München 1831, Stuttgart 19. 6. 1840, Wien 25. 9. 1832 (Theater in der Josefstadt), Brünn 21. 8. 1833, Weimar 1846. Teilabdruck in: Allgemeine Theaterzeitung 1831 (Nr. 39, 41, 42, 43), nach einer Überarbeitung im Jahr 1838 Teilabdruck in: Humorist 1839 (Nr. 62, 63).

Der Löwe schlummert, Faschingsschwank in 3 Akten. UA Hannover 1831.

Das Mädchen des Don Gomez Arias, Drama in 3 Akten, frei nach Calderon. UA 1. 4. 1830 Buda; Linz 1831; 11. 11. 1839 StD Prag; Stuttgart (aufgeführt unter dem Titel Die Liebe des Don Gomez Arrias, romant. Drama mit Chören und Ballet).

Der Moderne, Komödie, fertiggestellt 1838, wahrscheinlich nicht aufgeführt und nicht publiziert (siehe Allgemeine Theaterzeitung 1839, Nr. 26).

Der Naturmensch, Komödie in 4 Akten, Koautor Uffo Horn. UA 2. 9. 1837 Pest, 5. 2. 1838 StD Prag; 19. 3. 1838 Brünn; 1839 Hamburg, Stadttheater; 2. 5. 1840 Wien, Theater in der Josefstadt.

Oheim und Neffe oder die Liebesboten, Komödie in 3 Akten nach J. F. JüngerDer Revers, frei bearbeitet von G. UA 5. 4. 1831 StD Prag, Wiederaufführung 11. 8. 1833; Brünn 27. 3. 1828; 6. 3. 1833 Pest mit dem UntertitelDie Liebesabenteuer.

Rekrut und Dame, oder das Mädchen von Domremy, Komödie in 3 Akten. UA 5. 9. 1846 StD Prag. Brünn 7. 12. 1846. 

Der Rubinring, Komödie in 5 Akten, Prosa, Nachlass (Goedeke 1929: 143).

Die Vormundschaft (Komödie in 2 Akten), Koautor Uffo Horn. UA 30. 3. 1837 Wien, Burgtheater, 13 Vorstellungen bis zum 1. 5. 1839; 31. 3. 1837 Stuttgart, Hoftheater; 10. 4., 23. 8., 24. 11. 1837 Prag; 13. 9. 1837 Berlin; 13. 10. 1837, 19. und 22. 3. 1838 Brünn; 11. 4. 1839 Mainz. Weitere Inszenierungen: Braunschweig, Breslau, Chemnitz, Coburg, Graz, Karlovy Vary (Karlsbad), Leipzig, Linz, Magdeburg, Buda, Pest, Weimar (vgl. Bohemia 1838, Nr. 11, Rubr. Mosaik). Erschienen in: Allgemeine Theater-Revue 2, [Stuttgart] 1836, S. 389–444. Übersetzt ins Italienische: I Tutori.

Die Orangen von San Pedro. Bilder aus dem Seelenleben, nach Louise de Maynard. Nur in gedruckter Form in: Allgemeine Theaterzeitung (1837, Nr. 61, 62, 63).

Theaterstücke nach Motiven von G.

Natalie, romantisch-komische Oper in 3 Akten in der tschechischen Sprache. Verfasst von Emanuel Züngel nach einer Erzählung G.s, Musik: Jindřich Hartl. Prag, Fr. A. Urbánek, 1888. (Národní divadlo Praha 27. 6. 1887 – 5. 7. 1887, 3 Vorstellungen).

Zamiloval se do své paní, Komödie in 3 Akten. Nach G. bearbeitet von Leopold Romedius Štirský. Prag, Mikuláš a Knapp, 1876.

Weitere literarische Arbeiten

Die vollständigsten Übersichten finden sich bei Kosch (Deutsches-Literaturlexikon, Bd. 6, Bern 1978) und K. Goedeke (Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen Hrsg.: Edmund Goetze, Bd. 11, Dresden 1929). Angeführt sind u. a. Reisebeschreibungen (Prag und seine Merkwürdigkeiten. Ein Wegweiser für Fremde, 1825, 1830, 1836, 1841, 1846; Böhmens Heilquellen. Ein Handbuch für Kurgäste in Franzensbrunn, Karlsbad, Marienbad und Teplitz, 1829; Der Reisegefährte in Adersbach 1833, 5. Aufl. 1851; Großbritannien und Irland nach Depping, 1827), historische Themen (Historischer Bildersaal der Vorzeit Böhmens, 1823–24; Bilder aus Böhmens Vorzeit. Burgvesten und Ritterschlösser in Originalansichten. Gezeichnet von Karl Mürbs, 1842), Schriften mit ethnografischer Thematik (Miniaturgemälde der Länder- und Völkerkunde (Pest o. J.) u. a. – Prosa, Auswahl: Novellen, Erzählungen und Märchen (Leipzig 1821); Der kleine Phantasus (Leipzig 1822); Schattenrisse und Mondscheinbilder. Novellen und Märchen (Leipzig 1824); König Artus und die „Ritter von der Tafelrunde“ (Brünn 1824); Die Liebesharfe. Gegensätze des Lebens und der Liebe (Wien, 1825); Neue Erzählungen (Prag, Borrosch 1826); Holzschnitte. Erzählungen und Novellen (Prag, 1841); Lebensbilder aus der niederländischen Schule. Originale und Kopien (Leipzig, 1841).

Quellen

Journal aller auf der k. ständischen Bühne zu Prag aufgeführten Trauer-, Schau-, Lustspiele, Opern, Possen, Balletts, Concerte und sonstige Productionen von 16ten Juli 1815 bis 30ten April 1834. Archiv hl. města Prahy, Rukopisy [Manuskripte], 1. Bd. (sog. Martinec-Liste über die Vorstellungen im Ständetheater 1815–56). 

Periodika – Kritiken

Abend-Zeitung (Leipzig): 1827 (Nr. 198), 1828 (Nr. 34). – Allgemeine Theaterzeitung und Originalblatt für Kunst, Literatur und geselliges Leben (Wien): 1830 (S. 75, 122–124, 126–128); 1831 (S. 15, 39, 41–43). – Bohemia (Prag): 1830 (Nr. 51), 1831 (Nr. 43, 146), 1832 (Nr. 57), 1833 (Nr. 97), 1834 (Nr. 53), 1835 (Nr. 22), 1837 (Nr. 46, 104, 141, 151), 1838 (Nr. 11), 1839 (Nr. 33, 137), 1843 (Nr. 2), 1846 (Nr. 133, 134). – Morgenblatt für gebildete Stände (Stuttgart): 1836 (Nr. 4), 1841 (Nr. 303). – Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode (Wien): 1831 (Nr. 23, 56, 57, 62, 65, 98), 1833 (Nr. 23, 73), 1837 (Nr. 54), 1842 (Nr.128).

Literatur

E. Wlassack: Chronik des k.k. Hof-Burgtheaters, Wien 1876.

Teuber III, S. 7, 63, 146, 153, 154, 182, 191.

A. Q. Przedak: Vergessene Söhne Prags. Literarhistorische Skizze aus dem Vormärz, Prag 1906.

K. Goedeke: Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen. Edmund Goetze (Hrsg.), Bd. 11, Dresden 1929.

J. Volf: Dějiny veřejných půjčoven knih v Čechách do r. 1848, Praha 1931 [Geschichte der öffentlichen Bibliotheken in Böhmen bis 1848].

J. Švehla (ed.): Vendelín Budil a jeho doba. Katalog výstavy národního musea. Praha 1953, S. 5, 57. [Vendelín Budil und seine Zeit. Katalog einer Ausstellung im Nationalmuseum Prag]

R. Wagner: Sämtliche Briefe, Bd. 1, Leipzig 1979.

John R. P. McKenzie: Cotta's Comedy Competition (1836). In: Maske und Kothurn. (1980) 26.

A. Martino: Die deutsche Leibibliothek. Wiesbaden, 1990, S. 105, 106, 226, 657.

L. Petráňová: Domovní znamení staré Prahy, Praha 1991 [Hauszeichen im alten Prag]

A. Estermann: Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1815–1850, Bd. 1–11, München 1991.

P. Vlček. Umělecké památky Prahy. Staré Město a Josefov, Praha 1996, S. 376–377, 410. [Prager künstlerische Denkmäler, Alte Stadt und Josefstadt]

H. Belitska-Scholz – O. Somorjai: Deutsche Theater in Pest und Ofen 1770–1850, 2 Bde., Budapest [2000].

P. Voit: Encyklopedie knihy, Bd. 2, Praha 2008

R. Angermüller: Wenzel Müller und „sein“ Leopoldstädter Theater, Wien – Köln – Weimar, Böhlau 2009.

J. Urzidil: Goethe v Čechách, Příbram 2009.

G. Marinelli-König: Die böhmischen Länder in den Wiener Zeitschriften des Vormärz, Wien 2011, S. 188–224.

Kosch Th, Kosch L, Rieger, Wurzbach; Laiske (Prager Dramaturgie 1762–1843, Verzeichnis der tschechischen Vorstellungen), Wurmová (Das Reperoire des Brünner Theaters: S. 115, 120, 131, 132, 145, 146, 160, 172)


Bildung: 30.11.2012

Autor: Vavroušek, Martin