Dietz, Anna

Anna
Dietz
7. 10. 1835
Prag (CZ)
9. 2. 1926
Königsberg/Kaliningrad (RUS)
Schauspielerin

Darstellerin von Kinderrollen später von jungen naiven Mädchen und Liebhaberinnen. Am längsten wirkte sie am Prager Ständetheater, sie spielte auch in Regensburg, Brünn, Berlin oder Königsberg. Ihre Theaterkarriere beendete sie nach ihrer Heirat. 

Mit vollem Namen Anna Emilia Augusta Dietz. Sie war die Tochter des Schauspielers am Ständetheater C. Dietz und seiner Frau Karolina. Ihre Schauspielausbildung genoss sie bei der Schauspielerin M. Frey, und mit 18 Jahren bot ihr der Direktor des Ständetheaters J. A. Stöger ein ständiges Engagement an. Sie blieb dort fünf Jahre und ging dann für eine Saison nach Regensburg. Es folgte ein Engagement am Stadttheater in Brünn, wo sie Mitglied des Ensembles von G. Denemy war, zusammen mit ihrem Bruder Josef Dietz und ihrer Schwägerin Ludmila Dietz. Danach wirkte sie am Berliner Wallnertheater, von wo aus die ans Großherzogliche Hoftheater in Schwerin ging, der Intendant war zu jener Zeit der Komponist F. Flotow. In der Saison 1861/62 wirkte sie im preußischen Königsberg, darauf nahm sie eine Einladung von F. Thomé an und kehrte für zwei Gastvorstellungen nach Prag zurück. Ihre Schauspielkarriere beendete sie 1863 nach ihrer Hochzeit mit dem Direktor der Prager Universitätsbuchhandlung und des Verlags Calve Ottomar Beyer. In Prag lebte sie auch nach dem Tode ihres Mannes (1888) bis 1923, dann zog sie zu ihrer Nichte Maria Beyer nach Königsberg, wo sie drei Jahre später starb.
Ihr Bruder Josef Dietz (1829–1909) war Schauspieler und Theaterpädagoge. Nach der Beendigung seines Engagements im Ständetheater spielte er in Pressburg und Brünn, ab 1889 betrieb er in der Prager Straße Mariánská (heute Opletalova) eine Theaterschule für Personen beiderlei Geschlechts, die in den Fächern Schauspiel und Deklamation ausgebildet wurden.

D. debütierte am Ständetheater mit vier Jahren bei einer Benefizvorstellung ihres Vaters in der Rolle des Max aus Gutzkows Drama Werner. Ihr Wirken als Erwachsene begann sie am 1.3.1853 mit der Mädchenrolle der Ida im Lustspiel von J. Franul Weißenthurn Letzte Mittel, in dem sie die Geliebte von Baron Gluthen spielte, der von ihrem Vater dargestellt wurde. Im Rollenfach junge Liebhaberinnen spielte sie eine Reihe naiver, sentimentaler Mädchen, die sich durch Gewitztheit und einen genauen Ausdruck auszeichneten, wobei sie unter Beweis stellte, dass sie das Schauspielhandwerk gut beherrschte. Sie stellte eine ganze Skala von menschlichen Typen dar (Adelsfräulein, aristokratische Töchter, Kammerfrauen, Waisen, Pagen, Bauerndirnen und Mädchen vom Lande) und verlieh ihren Rollen Intelligenz und Reiz. Kollegin und Konkurrentin in diesem Rollenfach war für sie A. Lechner-Allram. D. tauchte meistens in zeitgenössischen Stücken ursprünglich deutscher Schauspiele auf, im bürgerlichen Drama, in Zauber- und Märchenstücken, in Possen, in Gesellschaftskomödien, Lustspielen, Singspielen mit einem deutlichen Anteil Wiener Dramatik, in Dramatisierungen von prosaischen literarischen Vorlagen bzw. in deutschen Übersetzungen des französischen Repertoires (Scribe, Bayard), das ab 1849 oft auf einer Nebenbühne des Ständetheaters im Sommertheater Pstrossischer Garten aufgeführt wurde. Sie spielte sowohl in Titeln von Hensler, Bäuerle, Raimund, Nestroy oder Kotzebue, später auch in Werken von Benedix, Freytag und Mosenthal. Im klassischen Drama wurde sie nur selten besetzt; in Schlegels Übersetzungen von Shakespeares Stücken verkörperte sie die Königin der Elfen Titania in Ein Sommernachtstraum, die Rolle des jungen Herzogs von York in Richard III. (König Richard III.) und Johannas Schwester Louison in Schillers historischer Tragödie Die Jungfrau von Orleans. Mit Auftritten in klassischen Stücken hatte sie bereits aus Kindertagen Erfahrung, sie spielte Jungenrollen in Goethes Götz von Berlichingen oder in Schillers Wilhelm Tell. Bei den Gastspielen in Prag 1860 bemerkte die Kritik den Fortschritt bei der Arbeit der Schauspielerin mit der Stimme (trotz Schwierigkeiten, Luft zu holen) und erwähnte positiv den vollen, klangvollen und bezaubernd herzlichen Ton, Zurückhaltung in pathetischen Szenen und die Treue bezüglich der genremäßigen Verankerung des entsprechenden Stücks und der jeweiligen Rolle. Positiv wertete sie die Entscheidung, 1858 das Prager Engagement zu verlassen, denn erst die praktischen Erfahrungen in den Diensten anderer Theaterbühnen ermöglichten der Schauspielerin ein berufliches Wachstum mit der Möglichkeit, Zugang zu bedeutenderen Rollen zu bekommen. 

Die schauspielerische Laufbahn von D. endete vorzeitig nach mehreren kurzfristigen Engagements. Die Prager Periode war von ihnen die längste und wohl die wichtigste. Für D. bedeutete sie eine Absteckung und Perfektionierung ihrer Ausdrucksmöglichkeiten, die von Mädchenrollen hin zu Figuren reiferer und charakterlich komplizierterer Frauen reichten. 

Rollen

Ständetheater Prag (Stavovské divadlo Praha)

Ida, Tochter der Baronin Düthelm (J. Franul Weißenthurn: Letzte Mittel), Mathilde, Tochter des Fürsten Wilhelm (L. Deinhardstein: Zwei Tage aus dem Leben eines Fürsten), Ernestine, Kammermädchen der Gräfin (A. Kotzebue: Die beiden Klingsberg), Rosa, Tochter des Kanzlers Sebastian Fuchs (? nach Ch. l´Eyhn: Personal Akten), Rosa, ein Bürgermädchen (G. Freytag: Graf Waldemar), Hermine, eine Waise (J. Böhm, Musik A. Müller: Die falsche Pepita), Elise (C. Töpfer: Der Pariser Taugenichts), Agnes, die Nichte der Frau Waltrop (R. Benedix: Ein Lustspiel), Amalie, eine Waise bei Frau von Steinfels (J. Böhm, Musik E. Krähmer: Eine arme Schneiderfamilie), Eine fremde Tänzerin (G. Freytag: Die Journalisten), Karoline, Stieftochter (M. A. Grandjean: Drei Viertel auf elf), Floretta, Kammermädchen der Prinzessin (C. A. West [eigentl. Name J. Schreyvogel] nach A. Moreto y Cavano: Donna Diana oder Stolz und Liebe), Annette, eine junge Bäuerin (C. Slawinski nach dem franz. Original: Familiensleben Heinrich IV.), Belinde, eine französische Schauspielerin (K. Gutzkow: Der Königslieutenant), Louise (F. L. Schröder: Die Heirat durch ein Wochenblatt), Jenny Donners (W. Waltherr: Eine Frau), Minna (F. Kaiser, Musik C. Binder: Eine Feindin und ein Freund), Lady Harriet (E. Mautner: Der Courier) – 1853; Valentine (A. Bahn: Man sucht einen Erzieher), Ein Page der Königin (F. Schiller: Don Carlos, Infant von Spanien), Friedel (Ch. Birch-Pfeiffer: Rose und Röschen), Clarisse (Ch. Birch-Pfeiffer: Die Waise von Lowood), Traudel (F. Hopp, Musik J. Hopp: Das Gut Waldegg oder Die Husaren und der Kinderstrumpf), Ein Elfe (W. Shakespeare, Übers. A. W. Schlegel, Musik F. Mendelsohn-Bartholdy: Ein Sommernachtstraum), Titania, Königin der Elfen (W. Shakespeare, Übers. A. W. Schlegel, Musik F. Mendelsohn-Bartholdy: Ein Sommernachtstraum), Marie Falk (J. N. Nestroy nach J. F. Bayard: Unverhofft), Jenny (Ch. Birch-Pfeiffer nach E. Bulwer-Lytton: Nacht und Morgen), Kathrine (O. Ludwig: Der Erbförster), Elise (G. Putlitz: Liebe im Arrest), John (Ch. Birch-Pfeiffer: Die Waise von Lowood), Gretchen (C. Töpfer: Die Wasserkur oder Der reiche Mann), Marie (S. H. Mosenthal: Der Sonnwendhof), Emilie (C. Schall: Die unterbrochene Whistpartie oder Der Strohmann), Georgine Veruccio (F. Hopp, Musik W. L. Görgl: [Atlasshawl und Harrasbinde oder] Das Haus der Confusionen), Amalia (Ch. Birch-Pfeiffer: Mutter und Sohn), Die Kammerfrau (W. Shakespeare, bearb. F. Schiller: Macbeth), Athenais, Herzogin von Aumont (H. Grans nach E. Scribe: Adrienne Lecouvreur), Louison (F. Schiller: Die Jungfrau von Orleans), Marie (J. N. Nestroy: Einen Jux will er sich machen), Die Base (J. Hutt: Das war ich), Renata, eine junge Waise (C. Blum nach F. Auvrage: Christoph und Renata), Lorchen, Kammerjungfer der Baronin (Ch. Birch-Pfeiffer: Eine Familie), Maximiliane (E. Bauernfeld: Welt und Theater), Rosine (C. Elmar, Musik F. Suppé: Unter der Erde), Rosa (L. Angely: Von Sieben die Häßlichste), Lieschen (F. Kaiser, Musik C. de Barbieri: Doctor und Friseur), Flora (F. Hopp, Musik M. Hebenstreit: Doctor Faust´s Hauskäppchen oder Die Herberge im Walde), Zelia, die Nymphe des Hains (F. X. Told, Musik E. Titl: Der Zauberschleier oder Maler, Fee und Wirtin), Resi (A. Langer, Musik A. Müller: Hausmeister aus der Vorstadt) – 1854; Hermine (R. Benedix: Das Gefängnis), Donna Leonisa de Rotulo (A. C. Wollheim nach dem franz. Original: Der Dämon der Nacht), Kathi (J. N. Nestroy, h. A. Müller: Der Zerrissene), Elsbeth von Walting (A. Bäuerle: Rococo), Minna (F. Kaiser, Musik C. Binder: Des Krämers Tochter), Liese (F. Raimund, Musik C. Kreutzer: Der Verschwender), Emilie (R. Benedix: Das Concert), Aenchen (W. Floto, K. Kordy: Das Haus Holberg), Tinchen (J. Gaiger, Musik E. Tauwitz: Der Bänkelsänger), Katharina, Grünbaum´s Ziehtochter (K. Elmar, Musik A. Müller: Das Mädchen von der Spule), Klärchen, die Waise (F. Holbein: Der Verräter), Johanna (C. Töpfer nach dem engl. Original: Die Gebrüder Foster), Gabriele, Tochter eines Garteninspektors (K. Haffner, Musik A. Müller: Therese Krones), Herzog von York (W. Shakespeare, Übers. A. W. Schlegel: König Richard III.), Hortense (E. Scribe: Mein Stern), Hermine (K. Blum nach J. F. Bayard: Vicomte von Letorieres oder Die Kunst zu gefallen), Feodora (T. Hell, Musik C. G. Reisiger: Yelva oder Die Waise aus Rußland), Kunigunde (L. Deinhardstein: Hanns Sachs), Therese (A. Kotzebue: Der arme Poet), Klotilde (E. Bauernfeld: Die Zugvögel), Abigail, eine Verwandte der Herzogin (A. C. Cosmar: Das Glas Wasser), Amalie, eine Waise (M. Carl: Das Irrenhaus zu Dijon), Pauline (W. Friedrich nach J. F. Bayard: Er muß auf´s Land), Ernestine (C. Töpfer: Rosenmüller und Finke oder Abgemacht), Charlotte, des Majors Tochter (A. Kotzebue: Die Zerstreuten), Julie, Wallers Schwester (A. Wilhelmi: Der letzte Trumf), Elise (K. Juin: Ein Wiener Bürger), Eveline (Ch. Birch-Pfeiffer: Das Forsthaus), Franzel (S. H. Mosenthal: Der Sonnwendhof), Lischen (F. Kaiser, Musik C. Binder: Ein Lump), Elsbeth, Tochter Hanns Zeugers (M. Meyr: Herzog Albrecht), Rosa (L. Deinhardstein: Ein deutscher Schullehrer), Rosa, Theoders Schwester im Lebrechts Hause (W. Vogel: Ein Handbillet Friedrich des Großen oder Incognitos Verlegenheiten), Frau von Parkow (A. Langer, Musik A. Müller: Eine Ausspielerin), Lisa, die Gärtnerin (M. Olfers nach dem franz. Original: Der Freiwillige), Heloise (A. Kotzebue: Not ohne Sorgen), Tinchen (F. Kaiser, Musik C. Binder: Zwei Testamente), Adelaide (E. Bauernfeld: Das Liebesprotokoll), Elise (R. Genée: Durch), Sidonie (Ch. Birch-Pfeiffer nach E. Bulwer Lytton: Nacht und Morgen), Rosamunde Wiesenau (R. Benedix: Auf dem Lande), Fanny (F. Wehl nach dem engl. Original: Romeo auf dem Bureau), Louise (G. Räder nach E. Theaulon und F. de Courcy: Der Weltumsegler wider Willen) – 1855; Emma (J. N. Nestroy, Musik A. Müller: Der Talisman), Anna (A. Berla, Musik F. Suppé: Vertrauensmann oder Wahrheit und Lüge), Babett (A. Kotzebue: Der Wirwarr), Adolphine (K. A. Görner: Tantchen Unverzagt), Pepi (J. N. Nestroy, Musik A. Müller: Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt), Marie (J. Grahn: Sein Frack), Isabella (T. Rose: Der Hauptmann von der Schaarwache), Nadine (W. Wolfsohn: Nur eine Seele), Der Schutzgeist (J. C. Heinrich nach W. Friedrich: Die Töchter Lucifers), Brigitta (C. Schlivian nach L. Goslan: Wie man Königin wird), Marie (A. Langer, Musik F. Suppé: Ein Judas im Frack), Julchen (R. Gottschalk: Ludwig der Vierzehnte), Wilhelm (R. Benedix: Der Vetter), Adele, Gesellschafterin der Lady Arabella (A. Bahn: Eine Ehe auf zwei Stunden), Zelima, Sklavin der Turandot (F. Schiller nach C. Gozzi: Turandot, Prinzessin von China), Louise (A. Cosmar: Eine Treppe höher), Hanna (S. H. Mosenthal: Deborah), Blanche de Tavora (H. Meixner nach N. Fournier: Diplomatische Hausspiele oder Der gerade Weg ist nicht stets der beste), Sophie (J. F. Brocmann nach R.  Cumberland: Der Jude), Julie, Ferdinands Braut (Ch. F. Bonin: Die Drillinge), Minchen (A. F. A. von Sachsen: Die Braut aus der Residenz), Madelaine, ein Landmädchen, Camillas Dienerin: A. Prix nach dem franz. Original: Die Börse), Betty (F. Erlach: Der Spielwarenhändler), Marie (A. Berla, Musik A. Müller: Die Leidenschaften), Gretchen (F. Kaiser, Musik F. Suppé: Sie ist verheiratet), Die Jungfrau (F. Schiller, Musik P. Lindpaintner: Das Lied von der Glocke), Anna Richter (F. Schmidt nach F. Schiller: Das Lied an die Freude), Albertine (G. Doppler, Musik A. Müller: Überlistet), Marthe, Magd im Meierhofe (F. Riesel: Ein Wohltäter), Gräfin Born (W. A. Gerle: Abenteuer einer Neujahrsnacht oder Die beiden Nachtwächter) – 1856; Sabine (A. Kotzebue: Die deutschen Kleinstädter), Laurette, Kammerfräulein der Agnes Sorel (F. X. Grutsch: Agnes Sorel), Marie (A. Kotzebue: Die Brandschatzung), Annette (C. P. Berger: Die Bastille oder Wer Andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein), Mathilde (K. F. Hensler, Musik W. Müller: Die Teufelsmühle am Wienerberg), Antoinette (E. Jerrmann nach dem franz. Original: Die Armen von Paris), Rosa (W. Tesko, Musik F. Suppé: Ein gefährlicher Mensch), Henriette (A. Kotzebue: Die eifersüchtige Frau), Clementine (A. Kotzebue: Der Taubstumme oder Der Abbé de l´Epée), Prinzess Marie (G. Freytag: Die Valentine), Madelon (Ch. Birch-Pfeiffer: Die Grille), Marie (R. Genée, Musik L. W. Maurer: Der Stumme von Ingouville), Marie (R. Benedix: Der alte Magister), Mamsell Jenner (E. Devrient: Verirrungen), Albertine (A. W. Iffland: Die Erinnerung), Prinz Johann von Lancaster (W. Shakespeare, Überarb. H. Laube: König Heinrich IV.), Julie (K. Holtei: Sie schreibt an sich), Eugenie (E. Branitz [eigentl. Name B. Paoli]: Die Biedermänner), Emilie (A. W. Hesse nach J. F. Barriére und E. Cependu: Ein Arzt), Friederike, Nichte und Pflegetochter des Oberförsters (A. W. Iffland: Die Jäger), Nini Flora, eine Operntänzerin (H. Marr nach dem franz. Original: Bajazzo und seine Familie), Stefano (W. Friedrich nach G. Lafonte: Dornen und Lorbeer oder Das ungekannte Meisterwerk), Georg, der Knappe (J. W. Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand), Friederike, des Zimmermeisters Tochter (A. W. Iffland: Die Advocaten), Emilie, Marquise von Sevigné (C. P. Berger: Marie von Medicis), Henriette (A. Kotzebue: Die beiden Klingsberg), Adelbert (A. E. Brachvogel: Adelbert vom Babanberge), Rosi (A. Berla, Musik A. Müller: Zaunschlupferl), Mathilde (C. Schlivian nach A. Dumas d. Ä.: Die Aufforderung zum Tanze), Fridolin, Page (F. Schiller: Der Gang nach dem Eisenhammer – lebendiges Bilde) – 1857; Emma (P. F. Trautmann: Don Juan in Wiesbaden), Marie, die Blumenmacherin (D. Kalisch, Musik A. Conradi nach dem franz. Original: Doctor Peschke oder Kleine Herren), Clara (P. F. Trautmann: Auf Freiersfüßen), Fanny (F. Wehl nach dem engl. Original: Romeo auf dem Bureau), Emilie (B. A. Herrmann: Er weiß nicht, was er will), Bianca (L. Deinhardstein nach W. Shakespeare, Übers. A. W. Schlegel: Die Widerspenstige), Mathilde, im Silberschlags Hause erzogen (G. Loß nach dem franz. Original: Nach Sonnenuntergang), Anna (H. G. Pallesen nach dem dän. Original: Die breite Straße und die schale Gasse oder Morgen ist Neujahr), Linchen (K. Juin, L. Flerx, Musik C. Binder: Des Teufels Zopf), Emilie Brand (W. A. Gerle, U. Horn: Die Vormundschaft), Colomba (W. Friedrich: Die Blutrache), Fanny, Kammermädchen (J. Lederer: Die weiblichen Studenten) – 1858; Fanchon Vivieux, Enkelin der alte Fadet (Ch. Birch-Pfeiffer: Die Grille), Anna-Lise (H. Hersch: Anna-Lise) – 1860. 

Sommertheater Pstrossischer Garten (Letní divadlo ve Pštrosce) 

Regina (L. Feldmann: Die Heimkehr von der Hochzeit), Rosalie, ein junges Mädchen (G. Räder, Musik verschiedene Komponisten: Der artesische Brunnen), Louisette (O. Braunecker nach dem franz. Original, Musik A. Scutta: Liebesgeschichte eines Chevaulegers), Julerl, des Forstmeisters Norbert Dach Tochter (A. Bittner, Musik A. Müller: Die Gefoppten oder Simmering und Wien), Leni, Tochter des Hanns Mischlers (K. Juin, L. Flerx nach dem franz. Original: Die Jagd nach dem Strohhute oder Fatalitäten an dem Verlobungstage), Louise, Pflegekind (F. Kaiser, Musik C. Binder: Naturmensch und Lebemann), Amalie, Ziehstochter (J. C. Böhm: Christ und Jude), Lise (L. Deinhardstein: Der Witwer) – 1853; Emilie (J. N. Nestroy: Zu ebener Erde und erster Stock oder Die Launen des Glückes), Marie (J. N. Nestroy: Das Haus der Temperamente), Julie (A. Berla, Musik F. Suppé: Der Dumme hat´s Glück oder tolle Streiche), Philippine (J. N. Nestroy, Musik C. Binder: Theater G´schichten durch Liebe, Intrigue, Geld und Dummheit), Nanni (F. Kaiser, Musik M. Hebenstreit: Mönch und Soldat), Marie (J. N. Nestroy, Musik C. F. Stenzel: Mein Freund), Agnes (F. Hopp, Musik A. Müller: Hutmacher und Strumpfwirker oder Die Ahnfrau im Gemeindestadt), Emmy (F. Hopp, h. J. Hopp: Bekanntschaft im Paradiesgarten), Hannerl (J. Schönau: Der daumlange Hansl), Adeline (J. Böhm: Der Teufelstein in Mödling), Käthchen (A. Barry, J. Schick, Musik H. Proch: Treffkönig), Malvina (J. N. Nestroy, Musik A. Müller: Die beiden Nachtwandler), Laura (J. Grün: Wo steckt der Teufel?), Marie (C. Juin, Musik C. Binder: Ein Fuchs oder Die Jagd nach Raben) – 1854; Emilie (C. Carl [eigentl. Name C. A. Bernbrunn], Musik verschiedene Komponisten: Staberls Reiseabenteuer in Frankfurt und München), Kathi (A. Seyffert, Musik E. Tauwitz: Das Wundermädchen aus Alpen oder Wie man sich eine Frau sucht), Rosamunde (R. Hahn: Der Theaterdiener Winkelmeyer oder Wie denken sie darüber?), Sidonie (A. Langer: Der Actien-Greißler), Clara (F. Kaiser: Geld), Gräfin Rosaura (J. Gleich, Musik W. Müller: Der Pächter und der Tod), Melanie (A. Langer: Strauß und Lanner), Lenchen (F. Fränkel, Musik E. Krahmer: Der Goldsee oder Das Rätsel des Schicksals), Therese (F. Hopp, Musik J. Hopp: Elias Regenwurm oder Die Verlobung auf der Parforce Jagd), Adéle von Bellevue (D. Davesnes: Erinnerungen oder Vater Heisasasa), Alice, Enkelin der Baronin (C. Juin, Musik K. Stolz: Verhaßt oder Die betrogenen Betrüger), Amalie (K. Elmar, Musik A. Müller: Ferdinand Raimund), Francisca Falk (A. Kotzebue, Überarb. L. Schneider: Die Unglücklichen) – 1856; Tinchen (O. F. Berg, J. Grün, Musik F. Suppé: Die Kreuzköpfeln), Emilie (J. Blumlacher: Die Reise mit der Zither), Tinchen (F. Kaiser, Musik C. Binder: Zwei Testamente), Marie (J. N. Nestroy, Musik A. Müller: Der Tritschtratsch), Klotilde (F. Kaiser, Musik A. Müller: Stadt und Land) – 1857. 

Quellen

AHMP: Kirche der Mutter Gottes vor dem Tein, Geburtenmatrikel, Sig. TÝN N14, 1829–1837 (Geburtsvermerk); Deutsche evangelische Kirche in Jircháře, Heiratsmatrikel, Sig. EVJ051852–1867 (Heirat A. Dietz und O. Beyer, 14.8.1863); Deutsche evangelische Kirche in Jircháře, Sterbematrikel, Sig. EVJZ7, 1888–1903 (Ableben des Ehemanns O. Beyer); Verzeichnis der Prager Bevölkerung 1830–1910 (1920), Ausf.-Nr. 283, Schachtel Nr. 44 (Familie von C. Dietz).

NA Prag: Polizeidirektion I., Konskription, Schachtel 87, Abb. 993 (Familie von C. Dietz).

NMd: Theaterzettel des Ständetheaters aus den Jahren 1853–1860.

Literatur

Almanach für Freunde der Schauspielkunst (Berlin) 1845 [1], S. 262; 1848 [2], S. 298 (D. geführt als Darstellerin von Kinderrollen im Ständetheater); Deutscher Bühnenalmanach (Berlin) 1854 [2], S. 315-322 (Beginn von D.s Engagement im Ständetheater), 1855 [2], S. 294-300, 1856 [2], S. 329–336, 1857 [2], S. 293–299, 1858 [2], S. 312-319, 1859 [2], S. 328–332 (Weggang D.s aus dem Ständetheater, jedoch nicht nach Breslau, wie der Almanach besagt, sondern nach Regensburg), 1860 [2], S. 107–109 (Engagement D.s in Brünn), 1861 [2], S. 184 (Gastspiele im Ständetheater), S. 204 (Engagement D.s in Schwerin), 1862 [2], S. 143 (Engagement in Königsberg), S. 227 (Weggang D.s aus Schwerin, jedoch nicht nach Breslau, wie der Almanach anführt, sondern nach Königsberg), 1864 [2], S. 161 (Engagement in Königsberg mit Anmerkung zur Heirat und dem Weggang aus dem Theater); Bohemia (Prag) 1. 3., 9. 3., 12. 3., 29. 3., 16. 4., 25. 4., 18. 5., 3. 6., 2. 7., 6. 8., 7. 8., 12. 8., 14. 8., 20. 8., 27. 8., 3. 9., 19. 9., 27. 9. 1853, 12. 1., 15. 1., 20. 1., 14. 2., 15. 3., 31. 3., 18. 4., 19. 4., 23. 4., 29. 4., 6. 5., 8. 5., 21. 6., 1. 7., 5. 7., 8. 7., 17. 7., 26. 7., 29. 7. 1854, 2. 1., 5. 1., 15. 1., 3. 2., 6. 2., 6. 3., 14. 3., 17. 3., 10. 4., 14. 4., 19. 4., 5. 5., 19. 5., 2. 6., 6. 6., 23. 6., 31. 7., 16. 8., 21. 8., 29. 8., 31. 8., 2. 9., 10. 9., 11. 9., 22. 9., 29. 9. 1855, 8. 1., 10. 1., 12. 1., 24. 1., 3. 2., 7. 2., 10. 2., 5. 3., 9. 3., 15. 3., 27. 3., 29. 3., 25. 4., 26. 4., 2. 5., 1. 6., 7. 6., 14. 6., 15. 6., 18. 6., 25. 6., 28. 6. 1856, 10. 1., 16. 1., 18. 2., 21. 2., 22. 2., 4. 3., 24. 3., 28. 3., 5. 4., 15. 5., 16. 5., 20. 5., 23. 5. 1857, 6. 1., 9. 1., 12. 1., 16. 1., 18. 1., 21. 1., 4. 2., 26. 2., 6. 3., 20. 3., 27. 3. 1858 (Engagement D.s im Ständetheater), 22. 3., 28. 3. 1860 (Gastspiel D.s im Ständetheater aus dem Stadttheater in Brünn), Prager Tagblatt 2. 4. 1889 (Inserat J. Dietzes zur Eröffnung einer privaten Schauspielschule in Prag) ● Nachruf: Prager Tagblatt (Prag) 12. 2. 1926 ● O. Teuber: Geschichte des Prager Theaters III., Wien (1888), S. 361, 418, 422–423, 480, 525.    

Eisenberg, Kosch Th.


Bildung: 2021

Autor: Hanoušek, Martin